Hötti
Liebes Hebammen-Team, ich habe meinen Sohn über 2 Jahre gestillt. Er ist jetzt 2,5 Jahre alt und sucht nach wie vor gerne mit seiner Hand die Brust um sich zu beruhigen, beim Kuscheln oder einfach auch mal so. Meist knibbelt er dabei auch an der Brustwarze rum. Generell finde ich das auch vollkommen in Ordnung, allerdings bin ich nun erneut schwanger und halte dieses Knibbeln an der Brustwarze kaum aus. Die Brust wird immer empfindlicher und mir tut es richtig in der Seele weh meinem Sohn "seine" Brust zu verwehren. Wenn ich seine Hand zur Seite schiebe und ihm versuche das zu erklären oder ihm alternativ meine Hand oder etwas anderes anbiete, wird er unglaublich wütend, weint und versteht die Welt nicht mehr. Ich möchte meinen Sohn möglichst bindungsorientiert erziehen und mache mir große Sorgen, was dieser Brustentzug mit ihm macht. Haben Sie eine Idee, wie man dieses Thema möglichst behutsam, kindgerecht und liebevoll angehen kann? Ich bedanke mich bereits im Voraus für Ihre Hilfe. Herzliche Grüße Hötti
Liebe Hötti, wir sind keine Hebammen :-). Das Verhalten Deines Kindes ist normal, viele Kinder zeigen sehr deutlich, wie viel Ihnen die Brust bedeutet. Trotzdem kann Dein Sohn lernen, dass Du Schmerzen hast und ihm seinen Wunsch im Moment nicht erfüllen kannst. Wie so oft im Leben mit den Kleinen geht es hier nicht so sehr um das, was dein Kind macht, als um das, was du mit dir selbst machst. Uns Müttern fällt es oft schwer, auch für uns selbst da zu sein. Wie sehr achten, lieben und respektieren wir uns selbst? Wo sagen wir "STOP, du überschreitest eine Grenze und das lasse ich nicht zu!" Gerade wenn wir selbst (und das betrifft ja die meisten unserer Generation) nicht unbedingt mit liebevollen, einfühlsamen Eltern gesegnet waren machen wir oft den Fehler, davor zurückzuscheuen, unseren Kindern ein klares NEIN vorzugeben. Wir möchten sie ja nicht unglücklich machen! Nur machen wir sie auch nicht glücklich damit, dass wir sie alles machen lassen, alles ertragen und erdulden - oder dadurch, dass wir bestimmte Situationen vermeiden (so wie du das ja auch beschreibst), denn damit präsentieren wir ganz klar das Bild einer schwachen, hilflosen Mutter. Und das wiederum verunsichert unsere Kinder und gibt ihnen eine Macht, die sie nicht brauchen, nicht wollen und nicht haben sollten. Zurück zum "Kneifen": Es ist eine Angewohnheit, die sich dein Kleiner jetzt erst wieder abgewöhnen muss. Das ist nicht ganz einfach, weil es von dir ganz klar Konsequenz verlangt. Immer wenn er kneifen oder kneten möchte, sagst du ganz deutlich NEIN und hältst sein Händchen fest. Wird er sich freuen? Keinesfalls, er wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deine Sohn ja trotzdem gut, er bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Er ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat. Vielleicht kannst du ihm auch eine Knet- und Kneif-Alternative anbieten, ein weiches Schnuffeltuch etwa. Es gibt auch Mütter, die sich eine spezielle "Still-Halskette" basteln, an der dann einige haptisch interessante Dinge hängen (Holzringe etwa, oder kleine Igelbälle, oder auch Styroporkugeln mit verschiedenen Stoffüberzügen) an denen die Kleinen "fummeln" können. Wenn du konsequent bleibst, sollte er in 2 bis 3 Tagen damit aufgehört haben. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... LLLieben Gruß und viel Erfolg! Biggi
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