Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, ich habe vor ca. 2 1/2 Jahren mein erstes Kind zur Welt gebracht, ich wollte sehr gerne stillen, aber es kamen noch nach drei Wochen nach dem ersten Anlegen im Krankenhaus gelegentlich und auch nicht immer ganz wenige Tröpfchen Muttermilch, eigentlich nicht der Rede wert. So dass mir meine damalige Hebamme davon dann schlussendlich abgeraten hat, weiter anzulegen und weiter abzupumpen um den Milchfluss anzuregen. Es kam ja nichts, ich hatte nur mehr Stress beim ewigen Versuch des Abpumpens, wenn mein Kind schlief. Heute bin ich wieder schwanger, würde es dieses Mal wieder probieren, hoffe auch das es dieses Mal klappt. Aber wie sieht es aus, ich bin nun in der 23. Schwangerschaftswoche und auch ich kannte es bei meiner damaligen Schwangerschaft und bei der heutigen nicht, dass irgendwie Vormilch bzw. Kolostrum bei mir schon durchkam, ich weiß auch dass das nicht von Nöten ist, aber könnte das eventuell wieder ein Hinweis auf einen nichtvorhandenen Milcheinschuß nach Geburt sein? Und wie, wenn es Möglichkeiten gibt, kann ich nun schon während der Schwangerschaft den Milcheinschuß anregen bzw. vielleicht auch garantieren. Ich muß dazu sagen, ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion und einen erhöhten Parathormon der Schilddrüse, bin übergewichtig und habe Brustwarzen eher in Richtung Flachform gehend, aber nicht ganz. Schilddrüse war aber damals und heute richtig eingestellt. Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe! Mit lieben Grüßen Tammy :-)
Kristina Wrede
Liebe Tammy, tatsächlich kann es an der Schilddrüse gelegen haben, dass es mit der Milchproduktion beim ersten Kind nicht gut geklappt hat. Es wird sicher gut sein, wenn du jetzt schon mit deinem behandelnden Arzt oder einem Endokrinologen darüber sprichst, dass du stillen möchtest, damit er die Einstellungen entsprechend im Auge behalten kann. Ich zitiere dazu aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der LLL, Ausgabe 1997: "Eine Schilddrüsenunterfunktion stellt ein weit verbreitetes Problem dar. Die Symptome stellen sich für die Mutter verschwommen dar und beginnen langsam. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Mutter mit einer Schilddrüsenunterfunktion falsch diagnostiziert wird. Hypothyreose Schilddrüsenunterfunktion verursacht oft Müdigkeit, schlechten Appetit und Niedergeschlagenheit. Die Mutter oder ihr Arzt können dies fälschlicherweise auf das Stillen schieben. Leidet eine Mutter unter diesen Beschwerden, sollte sie ihren Arzt um eine Untersuchung ihrer Schilddrüsenfunktion und auch auf Anämie bitten. Niedrige Schilddrüsenwerte können die Milchproduktion verringern. Bei Frauen mit Schilddrüsenproblemen in der Vorgeschichte können erneute Schilddrüsentests notwendig sein, wenn ihr Baby nur langsam zunimmt. Die Veränderungen im Stoffwechsel können die Milchproduktion beeinträchtigen. Der Mutter zusätzlich verabreichte Schilddrüsenhormone stellen keine Gefahr für das gestillte Baby dar. Es besteht keine Kontraindikation für die Einnahme von Schilddrüsenhormonen in der Stillzeit. Sie bringen einfach nur den Schilddrüsenwert der Mutter auf ein normales Niveau (Lawrence, S. 506). Mütter mit einem Mangel an Schilddrüsenhormon stellen meist fest, dass sich ihr Befinden während der Einnahme der Hormone verbessert und sie eine erhöhte Milchproduktion haben." Flache Brustwarzen sind kein Stillhindernis, denn das Kind saugt nicht an den Brustwarzen sondern an der Brust. Allerdings kann es aufgrund falscher Anlegetechnik dazu kommen, dass die Brust nicht optimal zur Milchbildung angeregt wird, darum ist es wichtig dass du weißt, wie das Kind korrekt angelegt ist. Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt. Empfehlenswert ist auch, sich bereits in der Schwangerschaft einer einer Stillgruppe mit kompetenter Stillberaterin anzuschließen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina
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