BlueMoon80
Hallo liebe Stillberaterinnen, ich bin langsam echt verzweifelt. Meine Tochter ist jetzt 5 Monate alt und vor ca. 3-4 Wochen habe ich angefangen zu zu füttern. Bis in den 3-4. Monat hinein hat das stillen sehr gut geklappt und es gab nie Probleme. Dann sind wir umgeszogen. Hausausbau - Umzug - Entwiklungsschub - Stress. Dann gingen die Probleme los, ich denke meine Milch ist sehr viel weniger geworden. Meine kleine Maus hat sehr viel geschriehen und wollte ständig an die Brust. Was vermutlich aber immernoch eher der Schub war. Dann waren meine Eltern hier und meine Mutter gab mir den "tollen" Tipp, mal eine Stillmahlzeit durch die Flasche zu ersetzen. Damit ich wieder ein bisschen zur Ruhe komme. Nun ja ich hab geahnt das das ein Fehler war. Wobei sie die Flasche immer getrunken hat wie eine Ausgehungerte. Mittlerweile sind wir bei drei Flaschen am Tag, ich könnte echt heulen. Allerdings trinkt sie nicht so viel (max. 130ml pro Flasche) sie ist eher zart. Wie komme ich da wieder raus? Wenn sie richtig hunger hat verweigert sie die Brust weils ihr zu lang dauert (sonst klappt das stillen gut), und es kommt auch nix mehr wenn ich sie ca. 1-2 Stunden vorher gestillt habe. Dann schreit sie natürlich so sehr, dass ich keine andere Wahl habe als die Flasche. Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen. Nochmal ein paar Daten: sie ist 5 Monate, trinkt nicht mehr als 120-130ml (Flasche, Brust weis ich ja nicht), will aber alle 2-3 h was haben, wiegt jetzt so 6kg und ist etwa 61 cm groß. Sie schreien lassen und ihr immer die leere Brust vor die Nase zu halten ist für mich übrigens keine Option. Aber wenn das so weiter geht stille ich bald gar nicht mehr. Vielen lieben Dank Blue
Liebe Blue, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Probier es mal aus! Und melde dich wieder – ich würde mich freuen :-) LLLiebe Grüße, Biggi
BlueMoon80
Ich muss noch dazu sagen das ich durch den ganzen Stress auch extrem wenig gegessen und getrunken hab. Selbst schuld scheinbar.
Jendriks_Mama
Huhuuu, bitte mach Dir keine Vorwürfe, Du warst im Stress. Hast Du nun die Möglichkeit, etwas runterzufahren, gesund und ausreichend zu essen und zu trinken? Dann kann das Projekt "zurück zum vollstillen" beginnen :-). Anlegen, anlegen, anlegen ist die Devise. Immer und ständig. Biete Deiner Kleinen nicht erst die Brust, wenn sie Hunger hat. Dafür musst Du ein gewisses Gespür entwickeln. Schläft sie bei Dir im Bett? Das wäre sehr praktisch, im Halbschlaf/Schlaf zu stillen ist für alle Beteiligten weniger stressig. Und das nächtliche Nuckeln regt die Milchproduktion wieder an. In den nächsten Tagen solltest Du viel mit ihr kuscheln und stillen, im direkten Körperkontakt sein. Ideal wäre es, wenn Du alle anderen Vorhaben zurückfährst und vielleicht ein gesamtes Kuschelwochenende machen kannst. Bockshornklee wird nachgesagt, er fördere die Milchbildung (als Kapseln oder Tee). Ein oder zwei Tassen Stilltee am Tag (dieser sollte auch Bockshornklee enthalten) können auch helfen. Trinke mindestens 1,5 Liter, aber nicht sehr weit über den Durst hinaus. Eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr hemmt die Milchbildung. LG Sarah mit Jendrik
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