jaice
Hallo, ich hoffe Sie können mir weiterhelfen - ich verzweifel langsam ein wenig. Meine Tochter ist jetzt 9 Monate alt und wird immer noch so gut wie voll gestillt. Mit 5/6 Monaten habe ich angefangen ihr Brei zugeben und sie hat es komplett verweigert. Ich habe alles versucht - Gemüse, Obst, gekocht, Gläschen, Fingerfood.... sie wollte einfach nichts haben. Sie nimmt auch weder Flasche noch Schnuller, was das einschlafen zu einem Problem macht und ich sie jeden Abend und in der Nacht in den Schlaf stille. Sie isst mittlerweile immerhin ein bisschen Brötchen und Babykekse auf der Hand. Vor ca. 2 Wochen hat sie zum ersten Mal beim Brei den Mund aufgemacht. Wobei sich jetzt schon wieder voll der Rückschritt entwickelt. Und von einer vollen Mahlzeit sind wir noch lange entfernt. Mein Problem, ich möchte einfach nicht mehr stillen. Ich habe ständig schmerzen (sie hat schon lange 8 Zähne) und ich kann es in keinster weise mehr genießen. Ich möchte ihr aber auch nicht einfach die Brust verweigern. Habe gehört dass man Abstilltabletten nehmen kann und das Kind dann weiter anlegt. Wenn keine Milch mehr kommt MUSS sie sich ja nach alternativen umschauen und ich habe es ihr nicht verweigert. Für mich hört sich das nicht so brutal an wie einfach zu sagen, jetzt gibt es nichts mehr. Aber funktioniert das überhaupt? Denke das beim anlegen immer Milch produziert wird auch trotz Tabletten. Und wie ist das mit den Wirkstoffen? Sind die schädlich für die Kleine? Ich hoffe Sie verstehen mein Problem und können mir weiterhelfen. Ich freue mich über Antwort...
Kristina Wrede
Liebe jaice, ja, ich hoffe, dass ich dir weiterhelfen kann! Zunächst einmal ist es so, dass viele Babys im Alter deiner Maus noch nicht so wild auf Beikost sind - solange sie gut gedeihen ist das auch überhaupt kein Problem. Auch dieser "Rückschritt" (weniger Beikost, wieder mehr Brust) kommt wirklich häufig vor, da läuft also alles ganz "normal" bei euch. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen - oder alleine einschlafen - zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Auch die Beikost "verbessert" das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit! Dein Dilemma, nicht mehr stillen zu wollen, kann ich gut nachvollziehen. Nur "tricksen" geht nicht. Wenn du Abstilltabletten nimmst hemmst du zwar die Milchbildung, das Saugen an der Brust fördert sie jedoch. Somit weiß dein Körper also nicht, was er machen soll - gesund ist das nicht wirklich für dich. Deine Kleine wird auch nicht leichter zur Flasche wechseln, wenn weniger Milch aus der Brust fließt. Sie wird eher verzweifeln und zornen - und häufiger stillen wollen (ihr Instinkt weiß, dass sie durch häufigeres Trinken die Milchbildung anregt). Du wirst also eine klare Entscheidung treffen MÜSSEN. Es ist dein gutes Recht, nicht mehr stillen zu wollen, und es ist das gute Recht deiner Tochter, das nicht lustig zu finden. Trotzdem ist es nötig, dass du klar bist in allem, was du tust. Stillst du weiter, dann aus Überzeugung. Stillst du ab, dann mit der gleichen Überzeugung. Dann nämlich merkt deine Maus, dass es dir ernst ist. Wenn sie die Flasche zunächst verweigert (probiere ruhig mal verschiedene Sauger und die Tipps am Ende dieser Antwort aus). Vor allem aber gestehe ihr zu, dass sie zunächst tobt, oder weint und jammert. Sie kann sich ja noch nicht anders ausdrücken - und hat vielleicht schon die Erfahrung gemacht, dass du deine Meinung änderst, wenn sie nur lang genug protestiert. Das muss sie jetzt erst einmal wieder ver-lernen, in dem du zwar liebe- und verständnisvoll bist, aber trotzdem klar und konsequent bleibst. Lieben Gruß, Kristina Tipps, wie dein Baby die Flasche nimmt. Lass immer JEMANDEN ANDEREN die Flasche anbieten, mach es nie du selbst (vielleicht kannst du den nächsten Versuch ja auf ein Wochenende legen?). Es gibt einige Tricks, die helfen können: - versucht die Flasche anzubieten, wenn das Baby nicht allzu hungrig (zur regulären Stillzeit wird es keine Experimente mitmachen wollen) ist; - lass die fütternde Person das Baby ganz liebevoll halten, während die Flasche angeboten wird; - anstelle den Sauger in den Mund zu schieben, die Unterlippe damit kitzeln, damit das Kind selbst ihn nimmt; - dein Baby könnte in ein Kleidungsstück eingewickelt werden, welches nach dir riecht; - der Sauger der Flasche könnte mit warmen Wasser auf etwa Körpertemperatur gebracht werden; - probiert verschiedene Sauger - Silikon + Kautschuk, verschieden Formen, größere oder kleinere Sauger; - versuche, verschiedene Trinkpositionen ausprobieren zu lassen; - vielleicht geht es mit rhythmischen Schaukeln besser, auch Gehen kann Erfolg bringen. Einige Babys nahmen die Flasche, wenn sie im Autositz saßen, besser; - probiere, die Flasche zu geben, wenn dein Baby schläft; - gib nicht sofort auf, wenn es nicht klappt, probiert es weiter - aber bedenke auch, dein Baby kann auch (tagsüber) aus einer Tasse, vom Löffel, mit der (Kunststoff-) Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden - es muss nicht zwangsläufig eine Flasche sein.
jaice
Hallo! Vielen Dank für die schnelle und nette Antwort. Ich wollte nur nochmal kurz klarstellen, dass es mir nicht um das "durchschlafen" sondern rein ums abstillen geht. Ich glaube das kam ein bisschen anders rüber. Das ich sie in dem Schlaf stille habe ich nur erwähnt, da es auch beim abstillen zu Problemen kommen kann bzw habe ich keine Ahnung wie ich sie ohne Schnuller zum schlafen kriegen soll. Aber sie haben mir trotzdem gut geholfen, ich bin auf jeden Fall schlauer und werde glaube ich ende April dem Schritt wagen, es sei denn sie wird jetzt noch zu einer guten Esserin! Vielen Dank und einen schönen Abend...
Ähnliche Fragen
Hallo ihr Lieben, Meine Tochter ist 4 Monate jung und ich bin dabei komplett abzustillen aus psychischen Gründen. Es war am Anfang sehr schwierig sie an die Flasche zu gewöhnen. Sie hat die Flasche mit ihrer Zunge rausgeschoben. Nach taglengem probieren, klappt es endlich damit. Ich habe sie immer wieder mal angelegt wenn die Brüste gespannt ...
guten Tag ihr Lieben..... unsere stillzeit neigt sich dem Ende entgegen. seit fast 2 Tagen haben wir nicht mehr gestillt. ich bin emotional total aufgewühlt. 16 Monate intensive stillzeit!! und jetzt ist es einfach vorbei? seit etwa 2 Monaten haben wir tagsüber nicht mehr gestillt, seit dem isst sie tagsüber super!! wir haben nur noch abends, na ...
Liebe Biggi Welter, Mein Sohn ist 8 Monate alt und ich würde gerne abstillen. Er ist sehr neugierig und das Stillen ist oft ein Kampf, da er sich furchtbar ablenken lässt und es belastet mich mittlerweile sehr. Er isst sehr gerne Brei, nimmt pre, aber ausschließlich aus einer Schnabeltasse. Ein normaler Tag sieht so aus: Gegen Morgen c ...
Liebe Biggi, unser Kind ist 16 Monate alt und wurde bis jetzt immer nach Bedarf gestillt. Das Kind nutzt das Stillen vor allem zum einschlafen und stillt fast nur noch Abends/ Nachts und beim Mittagsschlaf. Nun ist es so, dass das nächtliche Stillen mich sehr belastet, da das Kind Nachts in einer normalen Nacht fast jede Stunde aufwacht und ...
Hallo Frau Welter, meine Tochter ist nun 20 Monate alt und so allmählich möchte ich nicht weiter stillen, zumal sie kommendes Jahr ab Januar in die Krippe kommt und ich da Probleme auf uns zukommen sehe. Ich habe zunächst voll gestillt, dann Beikosteinführung und Stillen. Sie mochte nie sich do richtig satt essen, Brust war ihr stets lieber. ...
Liebe Biggi, vor zwei Wochen habe ich stufenweise und langsam abgestillt. Zunächst am Tag, dann in der Nacht. Meine Tochter (22 Monate) isst seit dem ständig und sehr viele kleine Portionen über den Tag verteilt. Gegen Abend versuche ich, dass sie etwas mehr isst, um wirklich gesättigt in die Nacht zu gehen. Am Anfang wollte sie sobald wir i ...
Hallo liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt 4 Monate. Wir haben eigentlich eine relativ stabile Stillbeziehung. Ich stille voll - bisher sind wir ganz ohne Fläschchen und Schnuller ausgekommen. Trotzdem haben wir immer wieder Phasen, in denen das Saugverhalten sehr unruhig ist und ich Probleme dabei habe, mein Kind entspannt anzulegen. Vielleicht ...
Hallo Biggi, was ich noch vergessen habe. Mein Kind drückt sich auch oft weg. Also egal, wie gut ich ihn initial angelegt habe (weit geöffneter Mund und ausgestülpte Lippen, nah an meinen Körper gezogen), er zieht seinen Kopf kurz danach oft etwas weg, sodass ein Teil des Vorhofs wieder rausrutscht und er nur noch an der Brustwarze saugt. Ich k ...
Liebe Biggi, mein Sohn ist 8,5 Monate alt. Bis er 4,5 Monate alt war, hat er super geschlafen. Seitdem ist der Schlaf sehr schlecht geworden und er wird nachts alle 40 Minuten wach und verlangt die Brust zum weiterschlafen. Alles andere akzeptiert er nicht und schreit solange, bis er gestillt wird (auch keinen Schnuller). Mittlerweile schläf ...
Unsere Tochter ist 13,5 Monate alt und wird mehr gestillt denn je. Vor einem Urlaub im Mai wollte sie tagsüber nicht mehr an die Brust, seit diesem Urlaub trinkt sie wieder rund um die Uhr. Sie fordert das Stillen wehement ein. Nachts wacht sie seit 6 Monaten stündlich auf und weint, bis ich sie stille. Von meiner Frau lässt sie sich überh ...
Die letzten 10 Beiträge
- Was soll meine Frau machen
- Stillstreik+ Saugverwirrung... Kann man noch was retten?
- Kind zieht Brust lang
- Stillstreik oder natürliches Trinkverhalten?
- Anhaltende Rötung nach Mastitis
- Nur knapp 10ml Muttermilch am Tag - lohnt es sich, dran zu bleiben?
- Stillen immer mehr ein Kampf
- Muttermilchmenge erhöhen
- Wie Radiowecker-Situation vorbeugen?
- Milchmenge nachts deutlich steigern