Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kann ich mein Baby mit Mumi überfüttern?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kann ich mein Baby mit Mumi überfüttern?

Mitglied inaktiv

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Hallo ich war beim Kinderarzt weil mein baby ständig verstopfte nase hat und nach den mahlzeiten oder auch zwischendurch seit 1 woche spuckt. ich inhalliere auch mit kochsalz. er fragte mich wie oft ich stille. ich stille 8-10 mal am tag immer 45 min oder eine stunde. sonst wird mein baby nicht satt. der kinderarzt meinte dass wäre viel zu viel. 6 mal am tag pro brust 10 min soll ich stillen. und ich soll mir eine waage ausleihen und soll wiegen vor und nach dem stillen er soll pro mahlzeit 120 - 145 ml trinken. ich wog ihn nachdem ich pro brust 10 min gestillt habe es waren 20ml zusehen auf der waage. er macht beim trinken viel pause, trinkt nicht wirklich hektisch oder schnell. oder reicht meine milch nicht aus? der kinderarzt sagte wenn er zuviel trinkt spuckt er vom mund und nase, und dass schadet der nase, irgendwas wird dort zerstört deswegen ist sie zu, und sowas bleibt für immer. kann mir dass jemand genauer erklären? ich benutze stilleinlagen, da z.b. sehe ich nichts dass es mal ausläuft oder so. ich bin sehr durcheinander bitte um hilfe. er ist 8 wochen alt und wiegt 5 kg bei 57cm. ist dass zuviel?


Biggi Welter

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Liebe emre09, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, das klingt so, als ob dein Kinderarzt keine Ahnung hat. Eigentlich kann man mit Mumi nicht überfüttern, wenn das Kind ausschließlich gestillt wird. Babys entscheiden eifentlich ganz gut, wann sie satt sind. Die Stilldauer ist schon rech tlang, aber 10 Minuten reichen nicht aus, weil 20ml zu wenig sind. Vielleicht kannst du was an der Anlegetechnik ändern, damit dein Sohn effektiver trinkt, vielleicht hat er auch im Hals eine Blockierung? Das Spucken kann auch normal sein. lass dich nicht so verunsichern. Liebe Grüße catzzz


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für die Antworten. Jetzt bin ich beruhigt. Denn mein kleiner trinkt gemühtlich und langsam bei 10 oder 15 min ist er nie satt. aber was der KA über sie verstopfte nase gesagt hat stimmt dann auch nicht, dass kann ja nicht von zuviel stillen kommen? wieso denn auch, denn Mumi öffnet ja die nase auch, schadet doch nicht oder? ausserdem ist es doch nicht so schlimm wenn er nach dem stillen etwas spuckt. und er spuckt ja vom mund und nicht von der nase. wie ein arzt einen verwirren kann dass ist der wahnsinn. Also ich stille wann mein baby will und wie lange er will.


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