Alib
Guten Tag, Meine Tochter jetzt 17.w trinkt seit Anfang November schlecht tagsüber, sehr kurz, keine richtige Entleerung und nimmt auch dementsprechend langsam zu und hat schnell wieder durst oder Hunger. Es ist recht viel Zeit vergangen bis ich richtig beraten wurde und eine elektrische Pumpe hatte, nun scheint es als müsse ich meinen Milchvorrat wieder ankurbeln, was nicht so einfach scheint. Kann nächtliches abpumpen helfen? Sie trinkt am besten abends und nachts, obwohl sie nun auch nachts nur im Halbschlaf trinkt und nur eine Brust meistens. Sie wird nicht mehr richtig wach zum Trinken, da ich sie im Liegen Stille. Vormittags habe ich das Gefühl am wenigsten Milch zu haben, da sie da auch sehr wenig trinkt und ich kaum sagen kann, wann ihre großen Stillmalzeit sind. Weiß der Körper das und produziert vormittags weniger? Bis Ende Oktober hat sie 300gr fast pro Woche zugenommen, danach 160gr in 3wochen und nun wahrscheinlich circa 100gr in einer Woche. Meine Stillberaterin meinte sie sei zu abgelenkt und unruhig zum effektiven Trinken, ein Tuch über die Augen zu legen hilft nicht, ich stille sie überwiegend an einem Ort in der Wohnung und verdunkle auch teilweise dabei, unterwegs klappt es eigentlich nu, wenn sie noch etwas im schlummermodus ist. Danke für ihre Unterstützung. Viele Grüße Alib
Kristina Wrede
Liebe Alib, ja, der Körper weiß tatsächlich, wann er mehr Milch zur Verfügung stellen muss, darum kann es gut sein, dass es nicht immer gleich leicht ist, Milch abzupumpen. 160 Gramm Gewichtszunahme in 3 Wochen ist wirklich nicht genug, mit 100 Gramm seid ihr jetzt aber im guten Schnitt. Im 5. – 6. Monat nimmt ein Baby 70 – 140 g pro Woche zu, vom 7. – 12. Monat sind es dann ca. 40 – 110 g pro Woche. Es ist übrigens gar nicht wichtig, ob es "große" oder "kleine" Stillmahlzeiten gibt. Trinkt sie einmal nur kurz, wird sie eben nach einer Stunde wieder trinken. Das ist für ihre gesunde Entwicklung sogar von Vorteil, weil eine häufige Zufuhr kleiner Kalorienmengen besser ist als seltene, ausgiebigere Mahlzeiten. Du kannst die Milchbildung mit anregen, wenn du beim Stillen die Brustkompression anwendest (s. unten). Denn so fließt mehr Milch in gleicher Stillzeit, und das gibt dem Körper das Signal "Mehr Milch bilden!". Ich hoffe, das hilft weiter... Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
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