Mitglied inaktiv
Wir haben folgendes Problem. Meine Tochter Hannah ist 9 Wochen alt. Sie hatte von Geburt an Stauungen im Nacken-und Hüftbereich welche mit Hilfe einer Ostheopathin behoben wurden. Sie hat am Anfang bedingt durch die Stauungen viel geschrien und wir hatten Probleme beim Stillen, sie verweigerte oft die Brust, saugte nicht ordentlich. Seit dem wir bei der Physiotherapie sind besserte es sich zusehendst und war bis vor ein paar Tagen alles perfekt, sie weinte nicht mehr nächtelang durch, trank gut. Seit 3 Tagen nun klappt es mit dem Stillen gar nicht mehr. Sie nimmt die Brust in den Mund, saugt 2-3 Minuten und läßt sie dann wieder los, dreht den Kopf weg und brüllt ohne Ende mit hochrotem Kopf, so stark dass Ihre Lippen blau werden. Sie schläft tagsüber kaum, will andauernd beschäftigt werden, ist nur am schimpfen. Ich tröste sie dann, leg sie wieder an und das Spiel beginnt von vorn. Aus Verzweiflung hab ich Ihr Tee angeboten aus der Flasche....die nimmt sie komischerweise dann wenn sie die Brust nicht will. Dann schreit sie wieder und nimmt die Flasche nicht mehr. Ich gehe davon aus dass sie satt ist, aber sie schreit und schreit. Also leg ich sie weider an die Brust und sie nimmt sie, sie saugt so stark dass ich blaue Brustwarzen hab, es tut nur noch weh. Was ist das nur, ich bin so am Ende? Am Liebsten würde ich alles hinschmeißen, also nicht mehr Stillen. Hab ich zu wenig Milch? Tut Ihr was weh wegen der Stauungen? Hat sie ne Saugverwirrung? Oder ist das ei Wachstumsschub?Was kann ich nur tun?Ich will doch so gern weiterstillen,nur das "Theater" im Moment raubt mir den letzten Nerv. Ich würd Ihr so gern helfen, hab alles versucht, was gegeben gegen Blähungen, Bauchmassage, Windöl, Zäpfchen, Singen, Schaukeln, Rumlaufen, aber es wird einfach nicht besser. Bitte Hilf mir!
Liebe Mandy82, ich bin fast sicher, dass dein Kind durch die Flasche saugverwirrt ist und nicht korrekt trinken KANN. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Solche so fortgeschrittenen Saugprobleme lassen sich nicht durch eine Fernberatung betreuen, denn ich kann dich und dein Kind nicht sehen und dir nicht direkt etwas zeigen. Deshalb ist es das Beste, wenn Du dich schnellstmöglich an eine Kollegin vor Ort wendest, die direkt mit dir und dem Kind arbeitet. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Ich hatte vergessen zu schreiben, mitlerweile kommen Tage da stille ich im halbe Stunden/ bis Stundentakt Ganz liebe Grüße, Mandy mit Hannah
Mitglied inaktiv
Oh da waren sie aber schnell. Vielen lieben dank für die Tips, ich werd alles daran setzten dass es mit dem Stillen wieder klappt. Und ich laß die Flasche weg.....auch keinen Nuckel? Den braucht sie zur Beruhigung, wenn wir unterwegs sind, hat sie auch öftres Schreianfälle gegen die wir machtlos sind....dann versuch ich mit dem Schnuller schon mal das Stillen hinauszuzöger, grad wenn unterwegs keine Parkbank ist, außerdem ists zu kalt oder kann ich sie auch im Winter drau0en Stillen? Hab Angst das sie sich oder ich mir eine Erkältung anfange. Ich wohne In Berlin, PLZ ist 13057, es wäre sehr toll wenn sie mir eine Nummer raussuchen könnten, würde gerne Kontakt zu einer Stillberaterin aufnehmen. Danke nochmals, Mandy
Liebe Mandy, ein saugverwirrtes Baby sollte KEINE künstlichen Sauger bekommen, auch keinen Schnuller. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonst wie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht "kiefergerecht", wie es immer wieder behauptet wird. Viele Mütter stillen auch unterwegs, selbst wenn tiefster Winter ist, sie nehmen eine Decke und legen Sie über die Schulter und das Baby, andere setzen sich ins Auto oder den Bus. Ja, Sie können Ihr Baby alle halbe Stunde stillen, es ist sogar gut, wenn Ihr Baby sooft kommt, da nur so die Milchmenge gesteigert wird. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Sie können sich an Frau WELLER Anette, Tel.: 030 40102502 wenden. LLLiebe Grüße, Biggi
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