Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Irgendwas mache ich falsch...

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Irgendwas mache ich falsch...

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...jetzt habe ich mich nach fast 6 Monaten Stillen nun doch entschieden hier mal nachzufragen weil ich total durcheinander bin und irgendwie meine Stillbeziehung mich zum Grübeln bringt. Ich stille meinen Sohn voll und wundere mich immer wieder über die Länge der Stillmahlzeiten, denn bei uns dauert es oft keine 5 Min und er ist fertig. Natürlich bekommt er genug, klar, er sprengt die Tabellen beim Kinderarzt weil er mit 5 Monaten und 2 Wochen mittlerweile über 8,5 kg wiegt und 71 cm groß ist. Tagsüber wird er so alle 1-3 Stunden angelegt, je nachdem wie lange er es schafft. Natürlich hätte ich es lieber wenn ich ihn weniger oft stillen könnte um auch mal was machen zu können, Kinderkurse und alles andere ist immer mit Stillen verbunden und ich bin auch immer die Einzige die immer ihre Brust raushängen hat ;-), andere Kinder kommen so alle 4 Stunden. Bei heißem Wetter habe ich das Gefühl daß er eigentlich am liebsten immer an der Brust wäre also gebe ich ihm Wasser aberdas hält nicht lange vor und zack, die Brust ist dran. Auch das Anlegen und trinken an sich macht mich stuzig, er drinkt höchstens 2 Min an einer Brust läßt sie los und will en die andere. Guckt mich an, nimmt die Brust in den Mund, zieht daran, dreht den Kopf zur anderen Seite und wartet praktisch daß ich ihn an die andere anlege. Aber so schnell schon? Ich habe halt das Gefühl daß unser Stillen sehr chaotisch ist. Mein erster Sohn kam schön alle 4 Stunden und hat nachts 12 Std. durchgeschlafen. Lian schläft nachts zwar auch 12 Stunden, will aber manchmal 1-2 Mal gestillt werden. Wie oft stillen die anderen? Was kann ich tun damit er öfter 4 Stunden durchhält und dann richtig Hunger hat? Ich bin total unsicher wie Du bestimmt merkst...bin kurz davor mit dem Zufüttern zu beginnen weil es mich manchmal so nervt. Ich bin mir ach 100% sicher daß er "essen" will weil er völlig ausflippt wenn wir essen, bekommt riesige Augen und zappelt rum wie sonst was. Aber das halbe Jahr würde ich schon gerne machen, vor allem weil mein erstes Kind bei seinen ersten Möhrchen statt der 2 Löffel 2 Gläschen gegessen hat und sich ruck zuck abgestillt hat. Ich weiß man sagt dass Kinder in diesem Alter sich nicht selbst abstillen können aber was soll man machen wenn er die Brust verweigert und vom löffel essen will? Ich hätte ihn zur Brust zwingen müssen, normale Nahrung hat er dafür gern gegessen. So wie Lian uns beobachtet habe ich das Gefühlt daß es genauso sein wird.Naja, am 31.06 wird er 6 Monate ;-) Ich würde mir so sehr eine schöne Stillbeziehung wünschen, aber bei uns ist es mit quängeln, schlingen und gezappel verbunden. Und das im Schnitt alle 2 Stunden. Mache ich was falsch??? Liebe Grüße sendet Doro


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Liebe Doro, nein, du machst nichts falsch!! Es scheint nur so, als wäre dein 2. Kind ganz anders als das erste, und das verunsichert dich so sehr. Wahrscheinlich wird er tendentiell alles in seinem Leben eher "chaotisch" angehen, während der große Bruder eher der ordentliche ist... Und die Stillbeziehung ist eben immer durch 2 Menschen geprägt, und da ist es ja normal, dass nicht alles, was wir uns wünschen, auch wahr werden kann. Darum hilft nur, es hinzunehmen, wie es ist, es wirklich anzunehmen. Das allein sorgt schon für Entspannung, denn dein Kind spürt durchaus, dass du nicht "zufrieden" mit seinem Verhalten bist, und da es nicht weiß, was es falsch macht, und daran auch nichts ändern kann, wird es unsicher. Nimm ihn, wie er ist, und solange er wächst und gedeiht brauchst du keine Sorgen zu haben. Das die anderen dich mal schräg anschauen, dass bei euch vieles anders läuft als "nebenan", das ist eben so und wird sicher auch in 5 Jahren noch so sein, wenn ihr längst abgestillt habt. Du kannst es jetzt als Übung nehmen: "Es ist mir egal, was die anderen meinen. Wir sind wir, und wir sind ok." Was nun die Beikost betrifft: Ein Baby ist meist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt), • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein). Natürlich ist es schade, wenn sich ein Kind "Hals über Kopf" abstillt, doch trotzdem musst du nicht auf jeden einzelnen Kalendertag achten... Wenn er jetzt schon eindeutige Zeichen zeigt (s.o.), dann ist er vielleicht eben doch schon bereit dafür. Oder nur einfach extrem neugierig? Dann wird er probieren, und nach ein paar Tagen die Lust am Essen wieder verlieren und genüsslich-zappelig weiterstillen. Lieben Gruß und viel Zuversicht! Kristina


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