Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

in den Schlaf stillen + Haarausfall

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: in den Schlaf stillen + Haarausfall

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Hallo Biggi, ich habe 2 Fragen, die nur indirekt mit dem Stillen zu tun haben. 1. Ich stille meinen 14 Wochen alten Sohn eigentlich fast immer in den Schlaf (auch tagsüber). Ich frage mich allerdings wie das mal wird wenn ich abstille. Brauchen die Kinder das dann automatisch irgendwann nicht mehr oder wie geht das dann? 2. 3 Monate nach der Geburt fallen mir jetzt verstärkt Haare aus, nachdem monatelang fast überhaupt keins ausgefallen ist. Wie lange dauert diese Phase normalerweise? Es nervt nämlich etwas, das überall meine Haare rumfliegen, mein Sohn hat sie auch ständig in den Fingern, auf dem Gesicht usw. Danke und liebe Grüße, Dagmar


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? Liebe Dagmar, Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass Du etwas „falsch" machst, wenn Du dein Kind nachts bei dir schlafen lässt (ob im eigenen Bett oder im gleichen Zimmer) und es nach Bedarf stillst und auch zum Einschlafen stillst. Lass dich von deinem Instinkt leiten. Dein Gefühl und dein Kind werden dir zeigen, was das Beste für euch alle ist. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Haarausfall nach der Geburt ist normal und bei stillenden Frauen dauert es unter Umständen länger bis es dazu kommt oder - je nachdem wie lange gestillt wurde - kommt es erst nach dem Abstillen zu diesem Haarausfall. Normalerweise verliert ein Mensch etwa 100 Haare pro Tag. Einige Zeit nach der Schwangerschaft sind es durch die Hormonumstellung deutlich mehr. Während der Schwangerschaft verlängert sich bei fast allen Frauen der Lebenszyklus der Haar, das heißt es fallen weniger Haare aus als im nicht schwangeren Zustand. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt kommt es wieder zu einer „Normalisierung" des Wachstumszyklus der Haare, die Haare, die durch die Schwangerschaft einen verlängerten Zyklus erfahren haben fallen aus und zusätzlich auch noch die Haare, die im normalen Zyklus ausfallen. Dadurch kommt es zu dem Eindruck eines verstärkten Haarausfall. Bei stillenden Frauen verläuft die Hormonumstellung manchmal langsamer und der Haarausfall setzt später ein als bei nicht stillenden Frauen. Dies führt dann häufig zu der Annahme, das Stillen sei schuld am Haarausfall. Wie die obige Erklärung zeigt, ist dem jedoch nicht so. Es lässt sich daher auch nichts gegen diese Form des Haarausfalls unternehmen. Dennoch ist es sicher ratsam, dass eine Frau möglichst ausgewogen und gesund ernährt, um zu verhindern, dass es irgendwann zu Mangelerscheinungen bei der Mutter kommen könnte. Beim Kind sind selbst bei einer nicht optimalen Ernährung der Mutter normalerweise keine Mangelerscheinungen zu erwarten, im Gegenteil, die Muttermilch ist weltweit bei allen Frauen etwa gleich zusammengesetzt, egal wie sie sich ernähren. Auch in „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 wird darauf hingewiesen, dass der Haarausfall nach der Schwangerschaft „therapieresistent" ist: „der nicht selten beklagte Haarausfall nach der Geburt ist physiologisch und bessert sich fast immer spontan. Ein Nutzen von Mineralstoffpräparaten ist ebensowenig erwiesen wie die lokale Anwendung von Östrogenen". Abwarten wird vermutlich das Einzige sein, was hilft. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Mein Haarausfall nach der Entbindung begann nach ca.10 Wochen und dauerte 3 Monate. Das war schon nervig, aber es ging gottseidank wieder vorbei. Auch ich stille meine Kleine immer in den Schlaf. Sie ist mittlerweile 8 Monate alt. Da es sicher noch eine Weile dauer wird, bis sie alleine einschlafen wir und ich auch nicht vorhabe, ihr eine Gewaltkur nach irgendwelchen Einschlafmethoden, wie sie in einigen Büchern publiziert werden, antun möchte, lasse ich mir mit dem Abstillen soviel Zeit, wie meine Kleine braucht.


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