Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Impfung saisonale Grippe und Schweinegrippe

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Impfung saisonale Grippe und Schweinegrippe

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Hallo Biggi, stille meinen fast 8-monatigen Sohn noch z.T. 1. Frage: Lasse mich nächste Woche gegen die saisonale Grippe impfen. Bekommt er über die Muttermilch auch Antikörper mit? Oder sollte ich ihn auch imfen lassen? Gibt es einen Impfstoff, denn ich als Stillende besser nicht bekommen sollte bzw. welche sind empfehlenswert? 2.Frage: So, und die selben Fragen habe ich auch noch mal zur Schweinegrippe! LG, Majana


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Liebe Majana, laut "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006 gilt folgendes: "Impfungen Entsprechend der Verlautbarung des amerikanischen Advisory Committee on Immunization Practice (ACIP) von 1994 dürfen Frauen sowohl mit Tot als auch Lebendimpfstoff in der Stillzeit geimpft werden. Alle bei der Mutter verwendeten Impfstoffe und Immunglobuline gelten während der Stillzeit als sicher für den Säugling. Bei manchen Impfstoffen, z.B. gegen Meningokokken, Pneumokokken (Shahid 195 & 2002) und Cholera, wurde diskutiert, ob relevante, das Kind schützende Mengen der mütterlichen Antikörper in der Milch erscheinen. Es gibt keine Impfung, die eine Einschränkung des Stillens erfordert." Ob Sie Ihr Baby impfen lassen sollten, besprechen Sie bitte mit dem Kinderrzt. Dann zitiere ich dir ganz aktuell: www.embryotox.de/aktuelles.html Influenza A/H1N1 (sog. Mexikogrippe oder "Schweinegrippe") (8. Oktober 2009) Die Influenza A/H1N1 wird durch einen neuen Influenzavirus bedingt, so dass bisher kaum gesicherte Erfahrungen und Erkenntnisse zum Verlauf der Erkrankung vorliegen und die Datenlage sich schnell ändern kann. Bisher wurden in Deutschland mehrere Tausend Erkrankungsfälle bestätigt, ohne dass sich ein besonders aggressiver Verlauf abzeichnete. Im Gegensatz dazu fordert die jährliche "normale" Grippewelle nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts im Durchschnitt bis zu 15.000 Todesfälle. Prophylaktisch werden derzeit vor allem hygienische Maßnahmen, wie ausreichendes Händewaschen und Kontaktvermeidung mit offensichtlich erkrankten Menschen empfohlen. Dies gilt selbstverständlich auch für Schwangere. Bei einer Infektion in der Schwangerschaft mit der "normalen" saisonalen Grippe (und analog vermutlich auch bei der Influenza A/H1N1) wird eine Schädigung des Feten durch den Virus nicht angenommen. Da lang anhaltendes hohes Fieber - über 24 h anhaltend und über 39 Grad - möglicherweise das Risiko für Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen erhöhen kann, sollte entsprechend hohes Fieber z.B. mit Paracetamol gesenkt werden. Nach bisherigem Kenntnisstand ist das neue Influenzavirus A/H1N1 empfindlich gegen die antiviralen Medikamente Oseltamivir und Zanamivir. Die Erfahrungen zur Anwendung in der Schwangerschaft erlauben für beide Medikamente noch keine genaue Bewertung ihrer Sicherheit, daher ist ein unkritischer "prophylaktischer" Gebrauch nicht zu empfehlen. Bei tatsächlich vorliegender Behandlungsindikation erscheint jedoch die Anwendung von Oseltamivir oder Zanamivir in der Schwangerschaft akzeptabel. In der Stillzeit ist der Übergang von Oseltamivir in die Muttermilch nach bisherigen Erfahrungen sehr gering, zu Zanamivir liegen noch keine Daten vor. Eine Stillpause ist nicht erforderlich. Zur Impfung gibt es international derzeit unterschiedliche Standpunkte. Diese reichen von Empfehlungen zur allgemeinen Durchimpfung aller Schwangeren, auch im 1. Trimenon, bis zur eher vorsichtigen Empfehlung, nur solche mit chronischen Erkrankungen einzubeziehen. Die ständige Impfkommission in Deutschland empfiehlt eine Impfung im 2. und 3. Trimenon, bevorzugt mit einem Impfstoff ohne sogenanntes Adjuvanz. Für die neue Grippe sind in Deutschland allerdings zunächst Impfstoffe vorgesehen, die Adjuvanzien enthalten als Wirkverstärker. Zu diesen zählen MF59 in Focetria® von Novartis - auch im saisonalen Grippeimpfstoff in Fluad® seit 2000 enthalten - und das Adjuvanz AS03 in Pandemrix® von GSK. Die zur Wirkverstärkung zugefügten Adjuvanzien stehen bisher nicht im Verdacht, dem Ungeborenen zu schaden. Mit den Adjuvanzien-freien Impfstoffen hat man jedoch schon länger Erfahrungen gesammelt bei der saisonalen Influenza-Impfung. Bisher gibt es keine Impfung, bei der nach (versehentlicher) Anwendung in der Schwangerschaft ein teratogener Schaden beim Feten nachgewiesen wurde. Daher muss man sich bei keiner (versehentlich) erfolgten Impfung Sorge um die Schwangerschaft machen oder einen Schwangerschaftsabbruch oder weitergehende (invasive) Pränataldiagnostik in Erwägung ziehen. LLLiebe Grüße, Biggi


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