Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

immer noch dieser komische Schmerz

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: immer noch dieser komische Schmerz

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Hallo Biggi Hatte dir letzte Woche mal geschrieben das ich in der rechten Brust so einen komischen Schmerz spühre der immer kommt und geht. Es wurde dann so das ich an beiden Brüsten anfing das zu spühren, dazu kam noch das ich einen Milchstau bekam an der rechten Brust, ich ging am Freitag ins Spital zu der Stillberaterin, für sie war es ein Rätsel was es sein könnte, hat einen Pilz ausgeschlossen da der Kleine keine weissen Flecken im Mund hatte. Bekam von der zuständigen Aerztin Schmerzmittel und wurde nach hause geschickt. Der Michstau wurde zwar besser bis am Samstag morgen aber dafür war die halbe Brust rot, sah wie ein Ausschlaf aus also nicht tiefliegend, ging also wieder ins Spital und die Aerztin staunte nur, schaute sogar mit dem Ultraschallgerät ob sich ein Abszess gebildet hat, es war aber gar nichts, nichts gestaut und auch keine Verhärtungen, die Schmerzen waren aber immernoch da. Wurde wieder mit Schmerzmitteln nach hause geschickt, heute sollte ich anrufen und sagen wie es geht. Der Ausschlag ist komplett weg der Milchstau ist auch gut aber ich spühre immer noch diese Schmerzen, nur ab undzu, wie kleine Nadelstiche, manchmal zieht es wie als ob sich ein Stau gebildet hätte aber es ist nichts. Die Stillberaterin meinte heute es könnte ein Magnesiummangel bestehen. Soll ich mit Magnesium mal probieren und kennst du so was? lg


Biggi Welter

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Liebe Süsser, ich denke eher doch an einen Soorbefall. Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle deines Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann steckt sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Sie kommen aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Es gibt Ärzte, die bei der von dir beschriebenen Symptomatik blind auf eine Infektion der Milchgänge mit Pilz (Candida) behandeln und ein systemisch wirkendes Medikament verordnen, nach dessen Verabreichung die Probleme verschwinden (manchmal reicht eine einmalige Behandlung auch noch nicht aus). Im Nachhinein lässt sich dann sagen "ja, es war doch eine Pilzinfektion". Wichtig ist aber wirklich unbedingt, dass bei einer Soorinfektion das Baby in jedem Fall mitbehandelt wird. Das Baby muss KEINE sichtbaren Symptome haben kann aber dennoch infiziert sein. Ich zitiere nun noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: "Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: o häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, o an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), o den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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