Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Ich brauche dringend Schlaf

Frage: Ich brauche dringend Schlaf

Christina_wu

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Mein Baby will nachts alle 1-2 stunden gestillt werden. Mir hilft das akzeptieren nicht, ich schlafe auch seit über 6 Monaten nie länger als 2h. Ich kann nach oder beim stillen irgendwann nicht mehr einschlafen. Ich mache es mir so bequem wie möglich, aber ich finde es nicht so bequem im liegen zu stillwn, dass ich dabei wieder einschlafe oder erst gar nicht aufwache. wenn mein Busen frei ist, damit sich das Baby (übrigens knapp 7 Monate) selbstbedienen kann, ist danach das ganze Bett nass. Ich schlafe oft nur 3 Stunden insgesamt pro Nacht. Auch wenn mein Mann morgens die Kleine eine Stunde nimmt. Ich kann nicht auf knopfdruck schlafen. auch untertags, wenn ich genau weiß, so jetzt muss ich schlafen, weil das Kind schläft. So funktioniert das bei mir nicht. Da muss es doch was geben was hilft. Heutzutage geben sich alle Mamas selbst komplett auf, das kann doch auch nicht gesund und das wahre sein. Irgendwann wird das auch gefährlich. Ich will auch nur das beste für mein Kind, aber ich brauche Schlaf um eine gute, fröhliche, fitte Mama zu sein. Dazu muss ich sagen, dass ich es gewohnt bin, schlecht zu schlafen, aber irgendwann geht das zu weit. Manchmal habe ich angst, dass ich zu müde bin, sie zu tragen und dabei fallen zu lassen oder beim spazieren zu stürzen. Ist das wirklich so super toll? Soll ich wirklich so weiter machen? Ich wollte immer viele Kinder, aber so bleibt mein Kind Einzelkind, weil ich das kein zweites Maö mehr schaffe. Ich fühle mich von allen Hebammen und Ratgebern im Stich gelassen und nicht Ernst genommen.


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LIebe Christina_wu, ganz klar: Du und deine Bedürfnisse sind mindestens so wichtig wie die deines Kindes. Und ich stimme dir zu: Es darf nicht darum gehen, sich selbst komplett aufzugeben. Und ich sehe es genau wie du: Ein gesundes, glückliches Kind braucht eine gesunde, glückliche Mama, die nicht Gefahr läuft, ihr Kind zu verletzen, weil ihr Körper einfach irgendwann nicht mehr kann. Dein Bedüfnis ist also absolut legitim und sollte natürlich ernst genommen werden. Du signalisierst ganz deutlich, dass du am Rande deiner Belastbarkeit stehst - es ist schade, dass das niemand wahrnehmen möchte. Hier handelt es sich also um einen Notfall! Das wichtigste ist, dass du einen Plan brauchst. Du kannst dein Kleines nun auch nicht einfach sich selbst überlassen in der Nacht, denn es hat keine Möglichkeit, sich selbst zu helfen. Also braucht es jemanden, der zumindest ein Weilchen lang in der Nacht für dein Baby da ist, es beruhigt und ihm ggf. auch Nahrung anbietet, während du schläfst. Ich denke, hier liegt die größte Hürde - aber auch die größte Chance für jemanden, dem du wichtig bist, mal wirklich für dich da zu sein. Idealerweise ist es der Papa oder eine andere Person, zu der deine Maus bereits eine Bindung aufgebaut hat. Im Idealfall baut ihr die Stillpausen langsam auf (z.B. beginnend mit je 2 Stunden, ansteigend auf 2 1/4 - 2 1/2 - 2 3/4 - 3 - 3 1/2 - 4 usw. Wenn das aber überhaupt nicht mehr drin ist, dann solltest du vielleicht woanders schlafen. Der Papa, oder wer auch immer deine Maus dann in der Nacht betreut (wichtig ist aber wirklich, dass es niemand "Fremdes" sein sollte) braucht vor allem die Gewissheit, dass es zu schaffen ist. (Würdest du aus Erschöpfung zusammenklappen und im Krankenhaus landen müsste es ja auch klappen. Es braucht viel Geduld und Verständnis für das Kind, das sich ja natürlich lautstark beschweren wird. Es weiß, was es braucht, und kann es nicht bekommen. Das macht ihr natürlich erst einmal Angst und lässt sie sich hilflos fühlen. Die betreuende Person sollte diese Gefühle auffangen können und nicht selbst verzweifeln, wenn das Kleine z.B. einfach nicht aufhören kann zu weinen. Es wird auf jeden Fall vorübergehen, und je gelassener und zuversichtlicher das Baby begleitet wird, desto leichter kann es die veränderte Situation akzeptieren. Wer auch immer für das Kleine da ist, sollte sich dann tagsüber erholen können und nicht zur Arbeit müssen. Innerhalb einer Woche müsste dann ein neuer Schlafrhythmus entstanden sein. Wichtig ist auch, dass du a) darauf achtest, keinen Milchstau zu bekommen in der Nacht (musst also ggf. zwischendurch mal ausstreichen oder abpumpen), falls ihr den "Mama ist nachts nicht da"-Weg wählt, und b) dass du tagsüber deiner Maus ganz viel Nähe und Geborgenheit schenkst, damit sie die Erfahrung macht, dass du ihr zwar nachts fehlst, aber dann doch wieder ganz und gar für sie da bist. Nun hoffe ich, meine Antwort hilft dir weiter und drücke dir die Daumen, dass der Papa oder ein anderer lieber Mensch dich so unterstützt, wie du es brauchst. Lieben Gruß, Kristina


Christina_wu

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Danke für die hilfreiche Antwort. Damit kann ich endlich etwas anfangen. Immer nur zu hören, man macht alles richtig und muss da einfach durch, macht einen wahnsinnig. Ich bin froh, dass nicht wieder diese Antwort kommt, die ich auch hier schon zur genüge gelesen habe. So in etwa habe ich das demnächst geplant und bin froh, dass mein Plan auch von einem Experten empfohlen wird. So kann ich jetzt auch noch einmal bestärkter angehen, was sicher von Vorteil ist. Danke, dass die Frage individuell beantwortet wurde, auch wenn diese Frage vermutlich gefühlt 10 mal am Tag kommt.


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