Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hilfe!!!!!!! Jetzt schon Abstillen???????????????????

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Frage: Hilfe!!!!!!! Jetzt schon Abstillen???????????????????

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Liebe Biggi! Paula ist 6 Monate alt wiegt 8810g bei 69 cm und wurde bis vor 2 Wochen voll gestillt. Mittags bekommt sie nun Karotte+Kartoffel+Fleischbrei u. vorhin haben wir mit Griesbrei angefangen. In 2 Tagen soll ich Vormittags mit Obst beginnen. Sie schläft in letzter Zeit etwas unruhig und kommt Nachts manchmal alle 1,5 Std.für mich total ok. nur unser Kinderarzt sagte mir,ich soll sie Nachts nicht mehr Stillen,mit 6M brauchen Babys es nicht mehr. Sie ist bis jetzt Abends immer an der Brust eingeschlafen(Mittagsschlaf teilweise auch) und ich habe sie dann problemlos in ihre Wiege legen können. Heute nach dem Brei bekam sie Tee vorm schlafen und schrie und zupfte an meinem T-shirt 1 Std. lang bis ich ihr selbst schon mit Tränen in den Augen die Brust gegeben habe. Natürlich habe ich bedenken,dass sie zu dick wird,ich sie quasi überfüttere......aber ich will sie jetzt noch nicht abstillen. Ich weiss nun nicht mehr wann ich sie noch stillen darf?????????!!!!!!!!!!!! Wie soll ich ihren Flüssigkeitsbedarf decken? Danke dir für deine Hilfe schon im voraus!!! Grüsse Daria


Biggi Welter

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? Liebe Daria, da wurde mal wieder die persönliche Meinung zur Doktrin erklärt:( Dein Kind ist sechs Monate alt und damit noch keinesfalls in einem Alter, in dem erwartet werden kann, dass er nachts durchscläft, auch wenn das von vielen Menschen anders gesehen wird. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Du kannst, darfst und sollst dein Kind weiterhin nach Bedarf stillen und dies gilt für die gesamte Stillzeit, ganz gleich wie alt das Kind ist und wie viel oder wenig Beikost es isst!!!! Mit Muttermilch wird kein Kind überfüttert und schon gar nicht wird durch das Stillen nach Bedarf der Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht, das ist in zahlreichen Studien belegt. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wird nicht mehr nach Bedarf gestillt braucht das Kind zusätzliche Flüssigkeit und zwar am besten ganz einfaches Wasser (Leitungswasser ist bei uns in den meisten Fällen möglich). Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby auch nach einer Gemüsemahlzeit noch an der Brust trinkt und auch viel trinkt. Das Wort `BEIA-Kost drückt doch schon aus, dass es sich um Nahrung handelt, die die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Wenn nun aus welchem Grund auch immer Mahlzeiten vollständig ersetzt werden sollen, empfiehlt sich ein Abstand von jeweils etwa vier Wochen zwischen dem Ersetzen von zwei Mahlzeiten. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung.In Heft 1/2003 des `buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und ErziehungsalltagA mit dem Titel `Tischlein deck dichA wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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