Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, brauche dringend Deinen Rat!!! Bin schon ganz verzweifelt. Seit gestern abend trinkt mein Sohn (23 Wochen bzw. 14 Wochen, frühgeboren) nicht mehr aus der Brust, sondern nimmt nur noch das Fläschchen. Bisher hat er immer zuerst aus der Brust getrunken, danach dann aus dem Fläschchen (ca. 200 ml Brust (allerdings schwer zu schätzen), 500-700ml PreMilch aus Fläschchen pro Tag). Jetzt weigert er sich strikt, die Brust zu nehmen. Er ist momentan sowieso total ungeduldig, wenn er Hunger hat. Läuft knallrot an und überschlägt sich vor schreien. Es hilft auch nichts, erst Fläschchen und dann Brust und dann wieder Fläschchen. Er schreit nur und nimmt die Brustwarze nicht mal mehr in den Mund. Ich bin wirklich traurig, da ich mindestens noch 4 Wochen, lieber länger, noch gestillt hätte, da ich ihm als Frühgeborenem auf diese Weise wenigsten ein paar Abwehrstoffe mitgeben möchte, oder hilft das bei dem mittlerweile geringen Anteil Muttermilch sowieso nicht? Ausschließlich Abpumpen schaffe ich momentan nicht, da der Kleine tagsüber viel getragen und beschäftigt werden möchte. Was kann ich tun??? Liebe Grüße und vielen Dank für Deine Antwort Claudia
Liebe Claudia, die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Auch nach Monaten, in denen es ohne Probleme geklappt hat, passiert es leider, dass Kinder noch saugverwirrt werden. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Sicherlich ist jeder Tropfen Muttermilch für dein Baby gut, gerade weil es ein Frühchen ist und Du solltest nicht aufgeben. Entweder Du pumpst ab und gibst die Muttermilch mit der Flasche oder Du versuchst, dein Baby an die Brust zurück zu führen und gibst die Zusatzmilch mit einer alternativen Fütterungsmethode. Allerdings wird dein Sohn wahrscheinlich nicht von jetzt auf gleich wieder bereit sein die Brust gut anzunehmen, so dass dem Pumpen erst einmal wichtiger Teil zufallen wird. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Da dein Sohn, so wie Du schreibst, die Brust zur Zeit nicht gut annimmt, musst Du die Brust durch Pumpen stimulieren. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Du solltest mindestens alle drei Stunden für etwa 15 bis 20 Minuten Pumpen (pro Seite bzw. wenn Du ein Doppelpumpset verwendest insgesamt). Am besten wäre es, wenn Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würdest, die dir da Abpumpen genau erklärt und dir zeigt wie Du deine Brust massieren kannst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Sie kann dir auch sonst noch gezielte Tipps geben, wie Du deinen Sohn an die Brust zurückführst. Auch wenn Du jetzt schreibst, dass Du keine Zeit zum Pumpen hast, muss ich dir sagen, dass Du anders die Milchmenge nicht steigern kannst. Viele Mütter pumpen ab und füttern ihr Baby gleichzeitig, probiere es doch mal aus. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Die Milch, die Du beim Abpumpen gewinnst und auch die zur Zeit notwendige künstliche Säuglingsnahrung solltest Du deinem Sohn mit einem Becher geben. Die Flasche ist in eurer Situation sehr kritisch. Wenn dein Sohn mit dem Becher gefüttert wird und ihm die Brust angeboten wird, um sein Saugbedürfnis zu stillen, kann er sich auf diese Weise wieder an die Brust heranführen lassen. Ein gesundes, voll ausgetragenes und gut gedeihendes Baby kann auf die folgende Art wieder an die Brust zurückgeführt werden: 1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden. 2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es "gebündelt" (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden. Übergang zur Brust: Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im allgemeinen das Stillen. Dieser "Plan" ist meist erfolgreich, doch es wäre auch hier gut, wenn Du auf die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort zurückgreifen könntest. Die nächsten Tage werden sicher nicht einfach für euch beide werden. Du wirst einiges an Geduld und Beharrlichkeit brauchen. Es wäre gut, wenn Du jemanden finden könntest, der dich in der Alltagsarbeit unterstützt. Eine Relaktation ist eine Aufgabe, die die ganze Frau fordert. Ich wünsche dir, dass deine Sohn bald wieder problemlos an der Brust trinkt und dass euer nächster Beikostversuch besser verläuft. LLLiebe Grüße Biggi
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