Hamburg-Melle
Hallo! Ich war gestern mit meinem Sohn Adrian zur U4 beim Kinderarzt (Adrian wiegt 7300 gramm und ist 62cm groß), der meinte da er jetzt schon 4 Monate alt ist solle ich zufüttern, weil das die neuesten Empfehlungen für allergiegefährdete Babys wären und er ja auch schon so viel wiegt. Ich sagte ihm, dass die Empfehlungen der Stillkommission und der WHO doch anders wären, daraufhin meinte er die stimmen nicht, und die der WHO wären eh nicht für Europa gültig, und ich solle zum Wohl meines Sohnes spätestens ab nächster Woche zufüttern. Nun bin ich verunsichert, ob es richtig ist, ihn so wie ich das wollte bis zum Beginn des 7. Monats nur zu stillen und ab dann mit der Beikost zu beginnen. Vielen Dank für ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen, Melanie Helm
Liebe Melanie, wir folgen den Empfehlungen der WHO (die eben nicht nur für Drittweltländer Empfehlungen ausspricht), die noch immer für bis zu 6 Monate volles, also ausschließliches Stillen spricht. Der "Idealzustand" ist, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Die Einführung der Beikost ist dann übrigens keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen! Hier noch ein interessanter Artikel, den Du deinem Arzt einmal geben kannst: http://www.stillen.org/deutsch/docs/stellungnahme_optimaler-zeitpunkt-beikosteinfuehrung.pdf LLLiebe Grüße, Biggi
MaSchie26
Toller Kinderarzt! Doch die Empfehlungen sind sehr wohl auch für Europa und Deutschland gültig!!! Ich habe das auch schon oft gehört, das sie nur für die sogenannten 3te Welt Länder gelten sollen...totaler Blödsinn! Weiist du was? Du weisst am besten, was zum WOHL deines Kindes gut ist....lass dich nicht verunsichern! Übrigens ist es okay, das er "so viel" wiegt! Denn das Gewicht kommt ausschlißlich durch deine Muttermilch und du kannst ihn damit nicht überfüttern! Hier, zum Nachlesen: http://www.babyfreundlich.org/fileadmin/download/profi-info/Stellungnahme_WHO-UNICEF-Stilldauer__2011-03-25.pdf
Hamburg-Melle
Dankeschön, für die Antworten! Eigentlich weiß ich das auch, aber man lässt sich doch immer wieder verunsichern... suche mir jetzt doch lieber einen anderen Kinderarzt! Ist nicht das erste Mal, dass er mich so verunsichert! Liebe Grüße, Melanie
Hamburg-Melle
Hatte ihn ein paar Tage später selbst noch mal gewogen, weil ich nochmal überlegt hatte, und mir einfiel, dass er ca 10 Tage vorher 6700g wog. Der Kinderarzt hatte ihn falsch gewogen, über 600g zuviel! Habe jetzt eine andere Kinderärztin.
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