Knuddelmuff
Hallo, ich habe gleich mehrere Fragen, meine Kleine ist jetzt 14 Wochen alt und wird normalerweise voll gestillt. Ich musste allerdings aus gesundheitlichen Gründen mehrmals das stillen kurzzeitig unterbrechen (Medikamente). Meine Fragen: 1. Ich hatte in dem Jahr vor der Schwangerschaft ca. 10 kg abgenommen. Wärend der Schwangerschaft habe ich nur 6 kg zugenommen und als die Kleine draußen war hatte ich direkt wieder 12 kg weniger. Durch eine Gallen OP und jetzt auch noch einer Magen Darm Entzündung habe ich nochmal ein paar Kilo abgenommen. Ich wiege jetzt ca 72 kg bei einer Größe von 1,68 m. Ca. 12 kg weniger als zu Beginn der Schwangerschaft und über 25 kg weniger als noch vor zwei Jahren. Nun ist das ja im Prinzip nicht zu wenig. Allerdings habe ich schon öfter gehört, dass bei so einem rapiden Gewichtsverlust Schadstoffe in die Milch kommen könnten. Würden sie mir trotzdem raten weiter zu stillen oder schade ich meinem Kind damit mehr als dass es ihr nutzt. Die Kleine mag das stillen und ich auch und sie entwickelt sich auch gut so wie es aussieht. Ich fände es sehr schade wenn ich abstillen müsste, aber ich will ihr auch nicht schaden. 2. Seit der Schwangerschaft habe ich Ärger mit den Zähnen. Bei einem Zahn wird eine Wurzelbehandlung gemacht. Nachdem der Zahnarzt zuerst immer Ledermix in den Zahn getan hat, auch wärend der Schwangerschaft habe ich gelesen dass da Tetracylin drin ist und man es in Schwangerschaft und Stillzeit nicht anwenden soll. Zahnarzt meint aber dass es nicht schlimm ist aber jetzt tut er immer etwas mit Kampfer rein. Nun habe ich aber gelesen, dass Kampfer in der Stillzeit auch nicht gut ist. Wie sehen sie das? Kann die Kampfer Einlage dem Baby schaden oder der Milchbildung? Oder sind so kleine Mengen unbedenklich? Außerdem will er immer wenn eine Betäubung gemacht wird, dass ich dann 15 Stunden nicht stille. Ich habe ihm schon öfter gesagt, dass das nicht nötig ist, aber er will sich nicht darauf einlassen. 3. Ich pumpe Morgens oft etwas Milch ab um sie für den Notfall einzufrieren. Im Moment lasse ich es lieber wegen der Magen Darm Grippe. Allerdings hatte ich Sonntag Morgen noch etwas eingefroren. Sonntag Abend ging es dann los mit der Magen Darm Grippe. Soll ich die Milch lieber verwerfen? Ich wasche mir zwar immer die Hände bevor ich abpumpe aber so Magen Darm Viren sind ja recht resistent und ich glaube man ist auch schon ansteckend bevor man Symthome hat. Ich habe Angst dass doch was von den Viren in die Milch gekommen ist. Oder überleben die Viren das einfrieren nicht 4. Nach der Gallen OP habe ich im Krankenhaus abgepumpt. Die Milch wurde dort in den Kühlschrank gestellt und als ich entlassen wurde habe ich sie mit nach Hause genommen und eingefroren. Die älteste Milch war ca. 18 Stunden alt als ich sie eingefroren habe und auf dem weg nach Hause von ca. 30 Minuten wurde sie nicht gekühlt. Kann ich sie noch verwenden oder sollte ich sie lieber verwerfen? Entschuldigung dass ich gleich so viele Fragen habe.
Liebe Knuddelmuff, Ihre Gewichtsentwicklung ist KEIN Grund zum Abstillen. Es ist in der Stillzeit durchaus möglich weiter als bis zum Vorschwangerschaftsgewicht abzunehmen. Ohnehin wird die Schadstoffdiskussion über die Muttermilch leider sehr überbewertet, während die Risiken des Nicht Stillens bzw. frühzeitigen Abstillens unterbewertet werden. Was Sie meinen ist die möglicherweise eintretende Reaktion des Kindes auf die Geschmacks und Geruchsveränderungen durch ätherische Öle. Nimmt die Frau etwas zu sich, was ätherische Öle enthält, so kann es vorkommen, dass das Kind aufgrund der Geschmacks und Geruchsveränderungen die Brust nur mehr zögernd annimmt oder sogar ablehnt. Eine solche Ablehnung hat eine Verringerung der Stimulation der Brust und damit einen Rückgang der Milchmenge zur Folge. Hier können wir dann nicht von einer direkten milchreduzierenden Wirkung der ätherischen Öle sprechen, sondern der Rückgang der Milchmenge ist eine indirekte Folge, da das Kind die Brust nicht mehr gut annimmt oder ablehnt. Der gleiche Effekt kann auch bei anderen Medikamenten auftreten, die den Geschmack der Muttermilch beeinflussen. Es gibt zum Beispiel auch Antibiotika, die den Geschmack deutlich verändern, so dass das Kind die Brust ablehnt, dennoch verringern diese Substanzen nicht per se die Milchmenge. Sie müssen die Milch nicht verwerfen. Es gibt nur sehr wenige Krankheiten, bei denen ein (vorübergehendes) Abstillen erforderlich ist. Im Gegenteil, in den meisten Fällen ist es sogar sehr sinnvoll, wenn die Mutter weiter stillt, denn durch die Muttermilch bekommt das Baby maßgeschneiderte Antikörper gegen die Erkrankung, unter der die Mutter leidet und wird so vor einer Ansteckung geschützt beziehungsweise, falls es sich doch anstecken sollte verläuft die Erkrankung in der Regel leichter. Wird das Stillen unterbrochen, kann das Kind unter Umständen sogar eher erkranken, da ihm die Antikörper aus der Muttermilch fehlen. Eine Ansteckungsgefahr über die Muttermilch gibt es nur bei ganz wenigen Krankheiten (z.B. HTLV 1), die meisten Viren und Bakterien durch Einatmen, über die Nahrungsaufnahme oder durch Haut und Schleimhautkontakt übertragen werden. Gute Hygiene ist deshalb sehr wichtig, um die Ansteckungsgefahr für das Kind zu verringern (häufiges Händewaschen, eventuell Mundschutz usw.). Bei den meisten Infekten der Atemwege, Harnwege oder des Magen Darm Traktes kann deshalb ohne Unterbrechung weitergestillt werden. Insbesondere bei viralen Darminfekten sollte weiter gestillt werden, da in diesem Fall die Vorteile für das Kind besonders ausgeprägt sind. Auch Virusinfektionen wie Grippe und Erkältungskrankheiten sind kein Grund für eine Stillpause. Wenn es draußen oder im Auto nicht warm war, können Sie die Milch noch verwenden, ansonsten würde ich sie vorsichtshalber lieber als Badezusatz oder als Nasentropfen verwenden. LLLiebe Grüße, Biggi
Knuddelmuff
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich meine irgendwo gelesen zu habe, dass Kampfer und andere äthärischen Öle bei Säulingen zu Atemnot führen können. Deswegen mache ich mir etwas Sorgen. Oder gilt das nur wenn das Kind selber damit behandelt wird.
Liebe Knuddelmuff, es wird ja nur eine kleine Menge in den Zahn gegeben, es ist ja nicht so, dass Sie jetzt total nach Kampfer riechen, oder? Ich denke mal, dass das unbedenklich ist, Sie können aber auch gerne mal im Nachbarforum beim Kinderarzt nachfragen. LLLiebe Grüße, Biggi