Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Gezappel an der Brust und Flasche, was ist blos los?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Gezappel an der Brust und Flasche, was ist blos los?

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Guten Tag, meine Tochter (4 Monate) hat zur Zeit eine schreckliche Zappelei an der Brust. Sie reißt den Kopf mit der Brustwarze im Mund zur Seite, lässt sie los um dann gleich wieder nach ihr zu schnappen und weiter zu trinken. Sie macht das zur Zeit andauernd und die Brustwarzen schmerzen mitleirweile sehr. Auf der linken Warzenspitze ist ein kleiner weißer Punkt zu sehen, der die Schmerzen wohl verursacht. Das Spielchen macht sie aber auch an der Flasche (PRE-HA Nahrung), die sie 1mal pro Tag am Abend bekommt. Sie zappelt und drückt sich nach vorne und hinten bis der Sauger draußen ist und jammert sofort los, weil sie eigentlich noch weiter trinken will. Ich habe die Sauger kontrolliert und neue, etwas druchlässigere Sauger gekauft (gleiches Model - habe aber auch schon andere Saugerarten gestestet), falls es ihr einfach nicht schnell genug fließen würde. Das hat aber leider nichts gebracht. Auch das gemeinsame Abendessen am Tisch haben wir eingestellt, da sie mit dem Mund nach allem schnappt, was eigentlich die Mama essen möchte. Da ich aber gerne noch mit der Beikosteinführung bis zum 5. Monat warten möchte, essen wir nicht mehr in ihrem Beisein. Was ist denn da blos los? Ich würde mich über Ihren Rat sehr freuen. Vielen Dank. Julie´s Mama


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Liebe Mama von Julie, in der Zeit so um den 4., 5. Lebensmonat herum werden viele Babys extrem unruhig an der Brust. Das hat weniger mit der Brust zu tun als mit der Tatsache, dass sie plötzlich ihre Umgebung viel intensiver wahrnehmen, sich von ihr mehr ablenken lassen, und insgesamt ungeduldiger sind als noch ein paar Wochen zuvor. Besonders stark scheint diese Unruhe zu sein bei Babys, die Brust UND Flasche bekommen, was vermuten lässt, dass sie sich verwirren lassen von den den unterschiedlichen Trinktechniken. Dies ist eine recht anstrengende Zeit, doch sie geht vorüber, und das beste, was ihr machen könnt, ist Ruhe bewahren. Versuche, deiner Julie möglichst wenig unterschiedliche Dinge in den Mund zu geben. Je mehr sie sich auf eine Form des Trinkens konzentriert, desto leichter wird sie dort auch wieder zur Ruhe finden. Wenn du also abends eine Flasche zufütterst überlege, ob du das nicht reduzieren kannst, und ihr die Milch (wenn wirklich nötig) mit einem Becher geben könntest. Wenn sie sich beim Stillen unruhig verhält kann es hilfreich sein, den Raum etwas abzudunkeln, sanfte Musik im Hintergrund laufen zu lassen, beim Stillen auf einem großen Gymnastikball zu sitzen, oder zu gehen, oder im Stehen zu stillen und dabei sanft hin und her zu schaukeln... Auch kann es helfen, kurz vor dem Stillen ein warmes Kirschkernsäckchen auf die Brust zu legen, weil dadurch der Milchspendereflex leichter ausgelöst wird, die Milch schneller fließt. Die Unruhe am Tisch ist auch recht typisch. Sie ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass das Kind auch etwas anderes als Muttermilch braucht. Ein Baby ist meist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt), • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein). Die Neugierde allein ist kein verlässliches Zeichen dafür, dass ein Kind Beikost benötigt. Gib ihr doch mal einen Plastiklöffel und einen eigenen Teller, in dem sie klappern kann. Vielleicht reicht ihr das ja schon, dass sie mit dem Löffel spielen darf. Lieben Gruß, Kristina


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