Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Gewichtszunahme???

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Gewichtszunahme???

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Hallo, ich habe eine Frage, bezüglich der Gewichtszunahme meiner Tochter Jolina. Die kleine kam 4 Wochen vor dem ET (Einleitung wegen Gestose) mit einem Gewicht von 2630g zur Welt. Heute ist sie 12 Tage und wiegt 2470g. Sie wird ausschließlich gestillt und bekommt auch keinen Tee. Gestern hatte sie innerhalb einer Woche eine Gewichtszunahme von nur 60g. Meine Hebamme sagt sie muss mindestens 200g pro Woche zunehmen. Wenn sich das nicht bessert müsse ich zufüttern, da die kleine von Flaschemilch schneller zunehmen würde... Die kleine wird von uns alle 3 Stunden geweckt, von alleine kommt sie sehr selten. Sie schläft oft an der Brust ein, manchmal bekommen wir sie nach den 3 Stunden auch nicht wach (besonders nachts wo wir einfach selbst zu müde sind um mit allen Mitteln zu versuchen sie zu wecken). Sie schläft überhaupt sehr viel. Seit zwei Tagen ist sie nachmittags schonmal eine halbe Stunde wach, sonst schläft sie immer. Ihre Windeln sind meiner Meinung nach immer gut gefüllt... ein "großes Geschäft" ist bei fast jedem Wickeln drin, auch Pipi ist mehrmals am Tag drin. Ist das ok wenn sie so wenig zu nimmt? Kann es sein das sie einfach noch etwas Zeit braucht, ich mein sie kam ja immerhin 4 Wochen zu früh, (ET war 16.7., sie kam am 20.6.). Oder wäre es wichtig das sie schnellstmöglich zunimmt, gerade weil sie so klein und leicht ist? Meine Hebamme sagt ich solle mindestens 10 Minuten pro Seite stillen, damit sie auch die hintere Milch bekommt. Meist ist Jolina dann aber schon eingeschlafen, sie trinkt meist nur 5 Minuten... dann wechsel ich oft die Seite, weil ich denke dann soll sie lieber aus Beiden Brüsten "nur" die vordere Milch trinken, da sie ja eben sonst einschläft... Ich habe noch zwei andere Kinder (4 Jahre und 2 Jahre), auch diese habe ich gestillt, ohne Probleme (die große 6 Monate und die mittlere sogar 13 Monate lang). Aber nun weiß ich einfach nicht weiter... Ich möchte wirklich höchst ungern Flaschenmilch geben... Haben Sie irgendwelche Tipps für mich? MfG Daniela


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Liebe Daniela, stimmt das Gewicht, das du genannt hast: 2470 Gramm? Das wäre noch immer recht niedrig, wie tief war denn ihr niedrigstes Gewicht? Auf jeden Fall wird es sehr wichtig sein, dass deine Jolina mehr als 60 Gramm in der Woche zunimmt, das braucht ihr kleiner Körper einfach, um gesund zu bleiben. Denn je weniger sie zunimmt, desto schlapper wird sie, was wiederum dazu führt, dass sie nicht genug trinkt. 200 Gramm müssen es nicht zwangsläufig sein, doch 150 solltest sie doch schaffen. Ich kann von hier aus nicht beurteilen, ob es nötig ist, zuzufüttern - da solltest du bitte auch noch mit eurem Kinderarzt sprechen! Der "Vorteil" der Flasche ist, dass die Milch leichter aus dem Sauger läuft als aus der Brust und allein dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass sie mehr trinkt, erhöht wird. Doch du kannst auch daran arbeiten, dass es an der Brust besser klappt. Dazu solltest du dir für die nächsten 2 Wochen (circa) auf jeden Fall auch jemanden suchen, der dich im Haushalt unterstützt, und die größeren Geschwister beschäftigt, damit du dich so viel wie möglich mit dem Baby im Hautkontakt in dein Bett legen und sie so häufig wie möglich anlegen kannst. Für die nächsten Tage möchte ich dir zwei Tips geben: 1. Das "Super-Wechselstillen". Ich zitiere dazu mal aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der LLL: "»Super-Wechselstillen« soll das Baby zu einem aktiveren Saugen an der Brust anregen. Die Mutter lässt das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses »Wecken und Wechseln« wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase. Innerhalb von ein bis zwei Tagen wird die Mutter feststellen, dass Urin und Stuhlgangmenge ihres Kindes zunehmen und dass es regelmäßiger schluckt. Unter Umständen bemerkt die Mutter auch, dass ihre Milch ausläuft und sich ihre Brüste voller anfühlen. Dies sind Anzeichen für eine erhöhte Milchproduktion." 2. Pumpe nach dem Stillen noch Milch ab. Die ziehst du dann am besten in Spritzen auf und lässt sie dann mit der Spitze nach unten stehen (ca. 2-3 Stunden). Der "Rahm" setzt sich dann ab, der wässrige Anteil der Milch kann ausgedrückt werden und dem Baby nur die gehaltvolle, fette Milch dann mit der Spritze in den Mund getröpfelt werden. Das bringt dem Säugling einen zusätzlichen Kalorienschub, ohne dass er deswegen seltener direkt an der Brust trinken wird. Oft wirken ein paar Tage dieser Form des Zufütterns Wunder! Mein eigener Sohn hat das auch erlebt und es hat ihm sehr gut getan. Dann ist plötzlich auch mehr Appetit da und das Kind trinkt länger und mehr direkt an der Brust. Ich bin sicher, auch deine Jolina wird innerhalb einer Woche auf diese Art einen Gewichtssprung hinlegen. Um ein schläfriges Baby zu wecken bzw. wach zu halten, kannst du folgendes probieren: o Versuche das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achte auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck deines Babys. o Dämpfe das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. o Lockere die Bettdecke oder nimm die Decke weg. o Bei warmen Raumtemperaturen zieh das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. o Sprich mit dem Baby und versuche, Blickkontakt herzustellen. o Halte das Baby aufrecht. o Bewege das Baby sanft auf und ab, während Du es auf deinem Schoß hältst. Dabei hebst Du seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugst es in der Hüfte. Versuche niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation o Reibe oder klopfe den Rücken des Babys oder lass deine Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. o Wechsele die Windeln. o Massiere sanft Hände und Füße des Babys. o Verstärke den Hautkontakt mit deinem Baby. Massiere das Baby oder bade es. o Bewege die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen." o Reibe die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. o Lass deine Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. o Tropfe etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. o Wechsele die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. Das heißt, Du nimmst es von der Brust ab, sobald es langsamer saugt und aufhört zu schlucken und legst es an der anderen Seite an. Diese Technik heißt Wechselstillen. o Wenn Du die Brustseite wechselst, lass das Baby dazwischen aufstoßen oder wickele es, um sein Interesse wach zu halten. o Versuche das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. o Massiere den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Selbstverständlich musst Du nicht alle diese Dinge durchführen, suche dir aus, was Du für erfolgversprechend hältst. In jedem Fall empfehle ich dir auch, dir eine Stillberaterin in der Nähe zu suchen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


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Hallo, meine Kleine kam auch 4 Wochen zu früh zur Welt. Heute ist sie fast 4 Wochen alt. Sie schläft auch fast nur. Das Problem mit dem Wecken haben wir auch. Manchmal brauche ich fast eine Stunde, um sie zu wecken. Ich habe, um meine Milchproduktion in Gang zu halten, versucht, sie aller 2 Stunden zu wecken. Sie funktionierte nicht. Nun sagte die KiÄ, ich sollte lieber aller 3 Stunden stillen, da sie vielleicht mehr Hunger hat und nicht beim Stillen einschläft. Nun ja, tagsüber klappt es, aber in der Nacht halt nicht. Da trinkt sie etwas und schläft wieder ein. Die Gewichtszunahme ist auch nicht so toll- 70 g in 5 Tagen. Meine Hebi sagte, ich solle zum Abend 30 g abgepumte Muttermilch zufüttern. Aber meine Maus mag einfach nicht mehr und lässt es zum Mundwinkel wieder rauslaufen. Ich weiß auch nicht, was ich noch machen soll, damit sie zunimmt. Meine KiÄ sagte, zwischen 113 und 250 g pro Woche Gewichtszunahme wären normal. Kopf hoch und durchhalten, so lange das Kind nicht krank wirkt und straffe Haut hat. Ich drück Dir und mir weiter die Daumen. AG JDM


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