Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gewichtszunahme

Frage: Gewichtszunahme

Mitglied inaktiv

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Mein kleiner ist mit 2600g auf die Welt gekommen, ist jetzt 10 Wochen alt und wiegt über 5 kg. Er wird nur gestillt. Ist denn die Gewichtszunahme noch in Ordnung oder sollte ich ihn manchmal mit Tee ein bißchen hinhalten?? Mittags bekommt er ab und zu auch schon Fruchtgläschen, aber nur 2 Teelöffel. Das hilft gut gegen seine Blähungen. Er hatte vor der Gläschenzugabe auch schon Verstopfung (es kamen kleine harte Kügelchen über eine Wochen verteilt statt dem breiigen Stuhlgang). Er ist zwar jetzt auch schon 59 cm groß aber langsam aber sicher erscheint er mir recht pummelig. Geht das in Ordnung?? Kann ich mit der Muttermilch irgend etwas machen (also halt mit meiner Ernährung, z.B. mehr trinken oder andere Lebensmittel), dass es nicht mehr in einer Verstopfung endet oder eben die Zunahme geringer wird? Kann es eine Rolle spielen, dass ich selbst sehr viel Milch trinke und zur Zeit Schwierigkeiten mit dem Stuhlgang habe??


Biggi Welter

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? Liebe Diana, bitte lassen Sie bei einem so kleinen Baby jegliche Beikost weg! Die Gabe von Beikost in solch jungem Alter hat keinerlei Vorteil, aber eine Menge Nachteile. Auch Tee ist weder notwendig noch sinnvoll. Über Ihre Ernährung können Sie die Zusammensetzung der Milch kaum beeinflussen. Das ist ein Schachzug der Natur, so dass sichergestellt ist, dass die Qualität der Milch immer gewährleistet ist, unabhängig davon, wie die Mutter sich ernährt. Wenn Ihr Kind Bauchprobleme hat, dann ist es nicht ratsam in diesem Alter Obst zu geben. Als erstes sollten die Anlegetechnik und das Saugverhalten des Babys überprüft werden, denn oftmals liegen Bauchprobleme schlicht und ergreifend daran, dass das Baby zuviel Luft schluckt beim Trinken. Da Sie erwähnen, dass Sie sehr viel Milch trinken, ist es auch einen Versuch wert, dass Sie Ihrem Milchkonsum verringern. Manche Babys reagieren auf einen zu hohen Milchkonsum der Mutter mit Bauchproblemen. Falls Sie Milchbildungstee oder Fencheltee trinken, kann auch der zu vermehrten Blähungen und Bauchproblemen beim Kind führen, vor allem wenn Sie mehr als eine bis drei Tassen täglich trinken. Es gibt eine ganze Reihe von Studien, die belegen, dass Stillen vor Übergewicht schützt und dass ein Kind durch Stillen nicht überfüttert wird. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann, was bei deinem Kind allerdings kaum der Fall sein dürfte. Doch deinen Angaben nach liegt dein Kind ziemlich in etwa auf der 50. Perzentile was Größe zu Gewicht angeht und das heißt, dass es vollkommen im Durchschnitt liegt und keineswegs besonders schwer wäre. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wieviel sie trinken. der Zeitpunkt, zu dem die Einführung der Beikost beginnen sollte, sollte immer vom Kind abhängig gemacht werden und nicht vom Kalender. Es ist sogar möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen. Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennst Du an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Du kannst deinem Kind langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten. Allergiegefährdete Kinder verweigern oft deutlich länger als sechs Monate die feste Nahrung. Es scheint so, als ob diese Kinder instinktiv wissen, dass sie noch nicht so weit sind, um andere Nahrung zu vertragen. In diesen Fällen kann dann in aller Regel auch abgewartet werden, bis das Kind von sich aus nach anderer Nahrung verlangt. Ich hänge Ihnen noch einen Artikel zum Thema „Übergewicht und Stillen" an die Antwort an. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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