Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gewicht nach Abstillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Gewicht nach Abstillen

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist nun 3 Monate alt und wird noch voll gestillt. Ich habe während der bisherigen Stillzeit viel abgenommen und bin sogar etwas leichter wie vor der Geburt. Ich möchte noch ca. 3 Monate weiterstillen, weiß aber nicht ob es klappt wegen der Milchmenge. Nun meine Frage: nimmt man nach dem Abstillen wieder zu oder bleibt man bei normaler Ernährung und Bewegung so wie man ist? Vielen Dank für eine Anwort...


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? Liebe Jasmira, diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn das ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Warum sollte die Milchmenge in Zukunft nicht reichen? LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich war heute mit meiner Tochter beim Kinderarzt, da sie seit ein paar Tagen Blähungen hat und nur noch alle 3 Tage Stuhlgang hat. Bisher hatte sie mehrmals täglich Stuhlgang, mindestens aber einmal. Und der Kinderarzt hat gemeint, daß sie eventuell nicht satt wird. Deshalb habe ich heute eine Babywaage von der Apotheke ausgeliehen, damit ich mal kontrollieren kann, wieviel sie in etwa trinkt. Ich habe dem Kinderarzt erzählt, daß Samira keine 20 Min. mehr trinkt, sondern nach 10 Min. anfängt zu schreien. Ich dachte, sie würde schreien, da sie wieder Blähungen hatte. Und darauf hin meinte er, die Brust könnte halt auch "leer" sein. Auf die Idee bin ich auch schon gekommen, aber wenn ich nach 10 Min. saugen die Brust etwas zusammenquetsche, kommt schon noch Milch raus. So kam für mich die Theorie zustande, daß es mit dem Stillen eventuell irgendwann zu Ende gehen könnte. Ich habe heute deshalb auch damit angefangen, die Brust mit milchbildendem Öl von Weleda einzureiben. Ich habe schon überlegt, ob ich vorsichtshalber mal Babynahrung kaufen soll, falls die Milch eines Tages nicht mehr ausreicht und Samira vor Hunger nicht mehr aufhört zu schreien. Ich muß dazu sagen, daß sie die letzten Tage in der Nacht exakt alle 2 Std. schreit und Hunger hat. Das ist ebenfalls neu, bisher hat sie schon 4 Std. in der Nacht geschlafen, manchmal auch 5 oder 6. Aufgrund meiner Ernährung und Trinkmenge sollten bei der Milchbildung keine Probleme auftreten, ich habe in diesem Forum aber schon öfter von Stress als Ursache dafür gelesen und davon habe ich leider momentan recht viel. Jasmin


Biggi Welter

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Liebe Jasmira, wie schade, dass Ihr Kinderarzt leider nicht viel Ahnung vom Stillen hat :-(. Es ist kein Zeichen von zu wenig Milch, wenn deine Brüste wieder weich und vielleicht sogar wieder kleiner werden. Im Gegenteil, es ist vollkommen normal, dass die anfängliche Fülle und das pralle Gespanntsein der Brust nachlässt, die ist ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung gut eingespielt hat. Auch muss ein Baby mit 4 Monaten keine 20 Miuten mehr trinken und wenn es ausreichend zunimmt, kann man es sehr wohl dem Kind überlassen, wie lange es an der Brust trinkt. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Ihre Milch ist mit Sicherheit „reichhaltig" genug und die Stillabstände hängen auch nicht damit zusammen, dass die Zusammensetzung der Milch nicht in Ordnung wäre, sondern sind von sehr vielen anderen, insbesondere auch entwicklungsbedingten, Faktoren abhängig. Es ist ganz toll, dass Ihr Kind nachts immer noch fünf Stunden schläft, darum wird sie so manche Mutter beneiden. Das Verhalten Ihres Kindes ist typisch für Babys in diesem Alter und hat überhaupt nichts damit zu tun, dass die Muttermilch nicht ausreichen würde. Zum Einen gibt es in diesem Alter einen Wachstumsschub und der führt dazu, dass das Kind häufiger gestillt werden will und zum anderen schreitet die Entwicklung des Kindes mit Sieben Meilen Stiefeln heran. In unzähligen Ratgebern und Broschüren steht, dass ein Baby mit etwa zwei bis drei Monaten nachts längere Schlafphasen haben wird und mit etwa einem halben Jahr damit zu rechnen sei, dass es „durchschlafe". Und genau diese Erwartung, die allerdings absolut unrealistisch ist, haben dann auch die Eltern. Gleichzeitig ist der Markt überschwemmt von Büchern, in denen verschiedene Strategien propagiert werden, wie ein Baby oder Kleinkind das Schlafen „lernen" könne. Würde die Mehrzahl aller Kinder tatsächlich dem immer wieder verkündeten Schema gemäß schlafen, dann bräuchte kaum jemand alle diese Schlafratgeber und dann würde es sie auch nicht in jedem Buchladen geben. Es ist also einfach so, dass eine unrealistische Erwartungshaltung auf das reale Verhalten des Babys trifft und damit machen wir Eltern uns und unseren Kindern das Leben schwer. Vermehrtes nächtliches Aufwachen ist ab etwa vier bis sechs Monaten ein normales Verhalten bei Babys und zwar nicht, weil das Kind nicht mehr satt würde, sondern entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Vielen Dank für die Antwort. Meine PLZ ist 78713. LG


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Liebe Jasmira, bitte wenden Sie sich an Frau HERBST Beate, Tel.: 07531 938184, sie kann Ihnen sagen, welche die nächste Beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi


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