Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Genügend Milch

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Frage: Genügend Milch

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Hallo, ich habe folgendes Problem: Unsere Tochter ist jetzt drei Monate alt und ich stille noch voll. Jedoch hatte ich in den letzten zwei Wochen Probleme mit der Milchmenge. Ich habe alles versucht Malzbier, Stilltee, Sekt, gesunde Ernährung sowieso, eigentlich die ganze Palette auch Homeopathie ist dabei. Jetzt reicht es auch wieder, nur wacht sie jetzt auch zwischen 24.00 und 06.00 noch zweimal zusätzlich auf wo sie vorher von 23.00 bis 06.00 durchgeschlafen hat. Tagsüber hat sie eigentlich alle 2 Stunden Hunger. Langsam geht es an die Substanz. Dazu kommt, dass ich im Juli 2 mal die Woche für vier Wochen arbeiten gehe und sie dann bei Oma sein soll. Schön und gut - wann soll ich noch abpumpen? (Da kommen dann nur 60 ml zustande ???) Ich habe eine starke Korbblütlerallergie die ich ihr gerne ersparen würde, weiß aber nicht wie lange das stillen noch klappen wird. Ist es in Ordnung mit einer Flasche oder so tagsüber zuzufüttern? Vielen Dank im Voraus für die Antwort. Liebe Grüße Mona


Biggi Welter

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? Liebe Mona, ich fürchte, Sie haben einen Wachstumsschub mit zu wenig Milch verwechselt. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass Babys in diesem Alter oft „aufwachen" und nicht mehr so viel schlafen. Sie wollen nicht irgendwo abgelegt werden, sondern die Welt, in die sie hineingeboren wurden kennen lernen. Auch die Nächte können entwicklungsbedingt unruhiger werden. Hier helfen dann nicht irgendwelche angeblich milchbildungsfördernde Mittel, sondern häufiges Anlegen und nach Möglichkeit auch etwas mehr Ruhe für die Mutter. Wenn Sie beim Abpumpen 60 ml zusammen bekommen, dann ist das schon eine beachtliche Menge und wenn Sie jeden Tag 60 ml abpumpen (vielleich zwei Mal 30 ml pro Tag), dann sind das in zehn Tagen 600 ml und so können Sie problemlos einen Vorrat schaffen, mit dem sich ihre Abwesenheit wird überbrücken lassen. Mit künstlicher Säuglingsnahrung erhöhen Sie das Allergierisiko, auch wenn es nur eine Flasche ist. Vielleicht schauen Sie einmal, wie Sie Ihren Alltag so organisieren können, dass Sie möglichst wenig Belastung haben und sich die Zeit, die Sie und Ihr Kind nun brauchen auch gönnen können. Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese „gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Gibt es jemanden, der Ihnen im Alltag unter die Arme greifen kann? Scheuen Sie sich nicht alle Hilfe anzunehmen, die sich Ihnen bietet, solange diese Hilfe nicht darin besteht, dass Ihnen jemand Ratschläge gibt, die Ihre Art zu leben und mit Ihrem Kind umzugehen kritisieren. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass Ihnen Ihre Ärztin/Arzt vorübergehend eine Haushaltshilfe verordnet, bis Sie aus dieser starken Erschöpfung wieder herausgefunden haben. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Probieren Sie einfach mal verschiedene Wege aus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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