Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Erbrechen

Biggi Welter

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Frage: Erbrechen

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Hallo Biggi, meine Tochter ist heute genau 9 Wochen und 2 Tage alt und wird voll gestillt. Sie ist wirklich schon immer ein sehr extremes Spuck-Kind, nach jeder Mahlzeit kommt immer noch eine Menge aus dem Mund rausgelaufen. Ich hatte aber nie das Gefühl, dass sie sich wirklich erbricht, sondern dass es wirklich einfach nur so "rausläuft". Aber in den letzten Tagen wird die Milch die wieder raus kommt eher dickflüsser mit kleinen Flöckchen drin, die scheint also wirklich aus dem Magen zurück zu kommen. Aber da sie sehr gut zunimmt und auch schon recht propper ist (sie wiegt jetzt ca. 6,2 Kg) hab ich mir nie wirklich Sorgen gemacht. Aber gerade eben nach dem Stillen habe ich sie hoch genommen zum Bäuerchen machen und da hat sie so laut aufgestoßen und kurz darauf kam schwallartig und im hohen Bogen eine riesen Menge Milch aus dem Mund, sie und meine kompletten Anziehsachen war nass. Schmerzen scheint es ihr aber Gott sei Dank nicht bereitet zu haben, denn direkt danach hat sie mich breit angegrinst. Aber Sorgen mache ich mir jetzt doch, ist es schlimm wenn sie die Milch erbricht? Ich hoffe, du hast einen Rat... Schon mal tausend Dank Britta


Biggi Welter

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? Liebe Britta, Babys sind an zwei Stellen undicht - oben und unten :-). Es muss außerdem unterschieden werden zwischen spucken und erbrechen. Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser `BlaseA ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Du kannst versuchen, dein Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Gefährlich ist das Spucken dann, wenn es IMMER WIEDER schwallartig und in hohem Bogen passiert und das Baby nicht gedeiht. Dann sollte unbedingt eine Kinderärztin/arzt das Kind anschauen und es muss genau abgeklärt werden, warum das Kind so spuckt und was zu tun ist. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Es ist auch günstig, alle künstlichen Sauger wegzulassen, damit Ihr Kind lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Falls dein Baby nämlich an der Brust mit der gleichen Technik wie an einem Flaschensauger trinkt, können Stillprobleme vorprogrammiert sein. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet `mit zunehmendem AlterA jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Was bleibt ist Geduld und `spuckfreundlicheA Kleidung zu tragen. In seltenen Fällen kann das Spucken ein Hinweis darauf sein, dass das Kind etwas nicht verträgt, was die Mutter isst oder trinkt. Dann sind die Kinder jedoch oft auch sehr unruhig und quengelig und/oder gedeihen nicht gut. Ich kann Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich einmal von einer Stillberaterin vor Ort beim Stillen zuschauen zu lassen. In vielen Fällen lässt sich das Spucken durch eine Verbesserung der Anlegetechnik und des Saugverhaltens des Kindes deutlich mindern. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich würde übrigens ein Baby, das sehr zum Spucken neigt, möglichst vor dem Stillen wickeln, um zuviel `BewegungA nach dem Stillen zu vermeiden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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