Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist mittlerweile 5 Wochen alt. Aber irgendwie klappt das mit dem Stillen immer noch nicht so richtig. Ich habe am Anfang weder in der Klinik noch von der Hebamme wirkliche Unterstützung bekommen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich doch wissen müsse, wie es funktioniert. Dabei ist es mein erstes Kind und ich habe auch keinen Kontakt zu derzeit stillenden Müttern. Jedenfalls weiß ich immer noch nicht, wann meine Tochter wirklich Hunger hat, geschweige denn, wann sie satt ist. Ich habe viel über das Stillen gelesen. Die Stillbedürfnissignale konnte ich bei ihr jedoch nur ganz selten feststellen. Da sie immer noch Gelbsucht hat, muss ich sie sowieso alle 4 Stunden wecken. Sie trinkt dann auch - aber ist sie wirklich hungrig? Und wie merke ich, dass sie satt ist? Klar,manchmal schläft sie an der Brust ein. Manchmal läßt sie sie ganz kurz los, dann denke ich sie ist fertig und nehme sie weg. Allerdings ist das Geschrei dann riesengroß und ich lege sie doch wieder an. So geht das leider immer wieder. Und abends/nachts ist es noch schlimmer. Ich stille sie meistens so um 19 Uhr. Dann möchte sie aber immer wieder an die Brust, und das geht so bis ca 1-2 Uhr. Sie hat auch Blähungen. Meine Hebamme meinte, dass die Babys deshalb dann öfters an die Brust möchten?? Kann es aber nicht auch sein, dass sie Blähungen bekommt, gerade weil ich sie abends zu oft zu viel trinken lasse? Ich bin jedenfalls ziemlich verzweifelt, weil ich möchte, dass meine Tochter beim und nach dem Stillen satt und zufrieden ist und nicht nocht hungrig, überfüttert oder weinerlich. Können Sie mir bitte helfen???
Liebe Colinblack78, Ihr Kind ist ein noch recht junges Baby und das Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Sie können sich und dem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es Ihnen möglicherweise einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihr Kind nicht pausenlos schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Blähungen entstehen auch nicht von zu häufigem Stillen (was immer auch unter diesem Begriff "zu häufig" verstanden werden soll). Es ist ein Ammenmärchen, dass zwischen zwei Stillzeiten ein bestimmter Mindestabstand eingehalten werden müsste. Was allerdings Blähungen verursachen kann, ist eine ungünstige Stillhaltung und nicht korrektes Saugen. Ein Baby, das an der Brust viel Luft schluckt, hat mehr Probleme mit dem Bauch. Deshalb ist es extrem wichtig auf korrektes Anlegen und Ansaugen zu achten. Am besten lassen Sie sich einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe zeigen, wie ein Baby gut und richtig angelegt wird und woran Sie erkennen, ob es korrekt saugt. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, überhaupt einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, vielen Dank für die Antwort! Gerne würde ich mich mit einer Stillberaterin in Verbindung setzen. Mein Wohnort ist 71120 Grafenau. Nochmals vielen Dank!
Liebe Colinblck78, bitte fragen Sie bei Frau Charlotte Spieth Hassel Tel.: 07127 9315080 nach. Sie kann Ihnen genau sagen, wer die nächstgelegene LLL Stillberaterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi
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