Mitglied inaktiv
Liebe Stillberaterinnen, ich habe eine Frage, die bislang hier noch scheinbar niemand gestellt hat. Gibt es Frauen, die sich vor dem Stillen ekeln? Ich habe nämlich folgendes "Problem": Meine Freundin, die 2 Wochen nach mit entbunden hat, klagt nämlich genau über dieses Empfinden. Sie stillt nun seit 2 1/2 Wochen, aber "ekelt" sich irgendwie davor. Jedes Mal fängt sie währenddessen an zu weinen und nach dem Stillen bricht sie jedes Mal heftig in Tränen aus!! Ihre Tochter kommt zudem auch noch stündlich tag und nachts. Sie ruft mich ständig weinend an, ich versuche sie jedes Mal zu motivieren so gut ich kann, damit sie auch nicht gleich auf die Flaschenfütterung umspringt. Aber bald weiß ich auch nicht mehr weiter, was ich ihr noch raten soll/kann - da es mir selbst überhaupt nicht so geht und ich somit nicht nachempfinden kann, was sie durchmacht. Sie liebt ihre Tochter über alles - ekelt sich wohl nicht wegen ihr, sondern weil es sich nach ihrer Aussage so anfühlt als wenn jemand Fremdes ständig an ihr nuckelt - ungewollt. Ich habe versucht sie zu einem Gespräch mit ihrer Hebamme zu überreden, aber sie traut sich nicht.... Langsam mache ich mir Gedanken, ob hier nicht psychologische Hilfe in Anspruch genommen werden muss....Sie tut mir so leid und ihre Tochter auch..... Für eine Antwort bedanke ich mich schon mal herzlich! Sandra
Liebe Sandra, ich kann deine Gefühle verstehen und ich weiß auch noch, wie ich als ganz junge Mutter und frischgebackene Stillberaterin das Banner des Stillen vor mir hergetragen habe und geglaubt habe, dass doch JEDE Frau das Bedürfnis haben muss, eine Stillzeit zu erleben. Doch eben so wenig wie es für Kinder etwas gibt das für „jedes“ Kind richtig ist und deshalb alle Aussagen, die mit „jedes Kind kann...“ beginnt sehr kritisch zu betrachten sind, so gibt es auch nichts, was für „jede“ Frau richtig ist. Wenn eine Frau nicht stillen will, dann kann das unzählige und vielschichtige Gründe haben. Wissen wir zum Beispiel, ob die Frau, die uns als frischgebackene Mutter gegenübersitzt und lieber die Flasche gibt, als Kind missbraucht wurde und nun die Nähe, die das Stillen unweigerlich mit sich bringt, nicht ertragen kann? Das ist ein drastisches Beispiel, doch leider ist es mir in langen Jahren der Stillberatung mehr als einmal passiert, dass ich Frauen mit einer solchen Vorgeschichte getroffen habe. Sicher ist Muttermilch aus vielen Gründen das Beste für das Kind und es profitieren Mutter und Kind vom Stillen, doch nicht immer ist das Stillen der beste Weg für ein bestimmtes Mutter Baby Paar und die Entscheidung sollte jede Frau für sich alleine treffen dürfen und alle anderen sollten diese Entscheidung respektieren. Wenn eine Frau nicht stillen mag, wenn sie in sich ein Gefühl der Ablehnung dagegen spürt, könnte es aber vielleicht Ursachen dafür geben. Nicht für jede Frau etwa ist es leicht anzunehmen, dass das Kind sich von ihr ernährt. Das kann sehr bedrohlich wirken, und wer als Baby oder Kind selbst vielleicht nicht so "genährt" wurde, wie er/sie es benötigt hätte, der trägt da auch eine Last, die sich auf die Stillbeziehung auswirken kann. Ich denke, dass ganz generell die eigene Mutterschaft uns zurück zum Kind in uns führen kann, und uns dadurch Gelegenheit geben kann, schmerzhafte Erfahrungen bewusst zu machen und zu überwinden. Das ist eine Chance, aber kein Zwang. Und trifft sicher auch nicht für jede Frau zu. LLLiebe Grüße Biggi
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