Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Einschätzung der vom Kind aufgenommenen Flüssigkeitsmenge beim Langzeitstillen

Frage: Einschätzung der vom Kind aufgenommenen Flüssigkeitsmenge beim Langzeitstillen

MsEtepetete

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Meine Tochter möchte mit 2 Jahren und 5 Monaten immer noch stillen - hauptsächlich mittags und abends zum Einschlafen, aber auch zwischendurch gerne immer mal wieder. Daneben isst sie aber schon ganz gut und trinkt auch - meistens Wasser oder Kräutertee. Da sie leider seit einigen Wochen unter Verstopfung leidet, fragte mich die Kinderärztin, ob sie auch genug trinken würde. Ich konnte die Frage nicht sicher beantworten - wir achten zwar darauf, dass sie immer ein Getränk griffbereit hat, natürlich vor allem bei den Mahlzeiten und unterwegs auf dem Spielplatz usw. Aber sie trinkt selten große Mengen auf einmal, eher einige Schlucke, dafür aber regelmäßig. Trotzdem denke ich nicht, dass sie auf diese Weise mehr als 500 ml pro Tag trinkt, eher weniger (außer an heißen Tagen). Meine Frage wäre, ob es möglich ist, dass sie den "Restbedarf" an Flüssigkeit durch die Muttermilch deckt? Ich denke, dass sie mindestens dreimal täglich beide Seiten "leertrinkt"... Ich war bisher immer davon ausgegangen, dass sie insgesamt genug Flüssigkeit aufnimmt, aber durch die Verstopfung bin ich nun verunsichert. Wenn sie tagsüber gestillt werden möchte und ich das Gefühl habe, dass sie eigentlich "nur" Durst hat, biete ich ihr immer direkt ein Getränk an. Das klappt häufig, aber phasenwiese zieht sie wieder "Mumi" vor. Mache ich etwas falsch, da ich sie mit dem Stillen so lange gewähren lasse? Ist es vielleicht zu bequem für sie geworden, sodass andere "Getränke" dagegen quasi immer 2. Wahl sind?


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Liebe MsEtepetete, Silleick ist schon auch eine sehr erfahrene Stillmami, darum kann ich nicht viel hinzufügen. Ja, Stillen ist auch jetzt noch absolut ok und gesund für dein Kind. Deine Muttermilch wirkt stuhlauflockernd, also ist es sinnvoll, dass du gerade bei Versopfung weiter stillst. Ja, meist liegt es an der Beikost, wenn ein Baby Verstopfung hat, und es lohnt sich, auf Unterverträglichkeiten in der Familie zu schauen. Und tatsächlich weiß ein gesundes, voll ausgetragenes Baby und Kleinkind sehr gut, was es braucht und holt es sich. Also: Aus Sicht der Stillberatung ist alles OK. :-) Lieben Gruß, Kristina


Schniesenase

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Hallo MsEtepetete, Du bekommst sicher noch eine fachkundige Antwort. Von mir nur eine Erfahrung. Wir haben sehr lange gestillt. Meine Tochter hat mit 2,5 Jahren noch recht häufig gestillt, so in der Regel alle drei Stunden, manchmal mehr, manchmal weniger. Allerdings waren ihre Abstände im ersten Jahr auch meist zwischen 30 Minuten und 2 Stunden, also war das schon richtig lange. ;-) Wenn ich nicht da war, stillte sie nicht, war auch ok. Was sie aber immer getan hat, war genügend zu trinken, auch neben dem häufigen Stillen. Sie bekam ausschließlich stilles Wasser zu trinken. Ein Beispiel macht keine Regel, aber ich bin sicher, dass das Stillen ihre Entwicklung zum selbstständigen Essen und Trinken nicht behindert. Ich kenne mehrere Kinder, die lange gestillt haben (2,5, 3, 4, 5 Jahre), keines hatte damit Probleme. Den Kräutertee würde ich allerdings weglassen. Kräutertee hat medizinische Wirkung und könnte ein Grund für Verdauungsprobleme sein. Besser ist wirklich einfach Wasser anzubieten. Verstopfung kann auch durch viele Bananen oder Karotten verursacht werden. Vielleicht noch mal schauen, was sie so zu essen bekommt und auf Nahrungsmittel ausweichen, die den Stuhl tendenziell weicher machen? Die WHO empfiehlt, mindestens 2 Jahre oder darüber hinaus zu stillen, so lange Mutter und Kind es möchten. Dabei empfehlen alle Stillexperten, dass auch später noch nach Bedarf gestillt werden soll, wenn das denn für die Mutter passt. Natürlich musst Du bei einer Zweieinhalbjährigen nicht alles stehen und liegen lassen, um sofort zu stillen, wenn sie es möchte. Ein bisschen warten und etwas Frust hier und da dürfen schon ausgehalten werden, weil Mama eben auch noch was zu tun hat und das erst beenden möchte. Alles Gute für Euch! VG Sileick


MsEtepetete

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Hallo Sileick und Kristina, lieben Dank für eure blitzschnellen und hilfreichen Antworten! Jetzt bin ich schon ein wenig beruhigt. Zum Kräutertee: Konkret nehmen wir Kamille oder Fenchel-Anis-Kümmel. Sie trinkt davon auch nicht sehr viel, aber ich denke, es könnte der Verdauung auch helfen? Ansonsten versuchen wir es auf jeden Fall über die Ernährung.


Schniesenase

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Hallo MsEtepetete, ich habe mich seit mehr als 30 Jahren intensiv mit Kräuterheilkunde beschäftigt. Tees, egal welche, gibt man als Kur, niemals ständig die gleichen. Lass die Tees weg. Gerade Kamille kann auch reizende Wirkung haben, und auch Fenchel-Kümmel-Anis können z.B. Bauchweh verursachen. Alles gut akut für eine Woche, aber dann auch wieder absetzen. Stattdessen vielleicht auch häufiger mal stillen (gibt mehr Flüssigkeit im Verhältnis) und immer Wasser anbieten. Alles Gute für Euch! VG Sileick


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