Einmaliges Stillen am Morgen noch hilfreich?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Einmaliges Stillen am Morgen noch hilfreich?

Hallo Kristina, meine Kleine ist inzwischen fast ein Jahr. Sie ist gut beim Essen dabei, sodass wir nur noch einmal früh morgens stillen. Die zweite Mahlzeit am Vormittag ist entweder Flasche oder Frühstück, da sie da keine Geduld mehr hatte, länger an der Brust zu saugen, war halt alles rundrum spannender. Nur im Halbschlaf morgens ist sie mit der Brust noch zufrieden. Nun weiß ich aber, dass sie kein Problem hätte, nur die Flasche zu kriegen, weil sie auf die echt scharf ist und ihr mein Freund diese auch schonmal anstelle des Stillens gegeben hat - ohne Probleme. Sie durfte danach genauso im Bett weiterschlafen, wie nach dem Stillen. Da ich gerne mal wieder die Pille nehmen würde (vertrage die Cerazette nicht), überlege ich, diese eine Mahlzeit zu ersetzen. Meine Frauenärztin meinte zwar, die Microgynon ist ok beim Stillen, aber nun habe ich sie so lange vor den Hormonen geschützt, nun will ich damit nicht noch anfangen. Sie kommt aber gerade in den Kindergarten und ich schwanke, ob ich die erste Zeit wegen des Immunschutzes noch weiterstillen sollte. Nun meine Frage: Bringt das einmalige Stillen überhaupt noch etwas für ihre Abwehr? Vielen Dank

von steffilottchen am 18.12.2012, 11:36



Antwort auf: Einmaliges Stillen am Morgen noch hilfreich?

Liebe Steffilottchen, Britta hat eigentlich schon umfassend geantwortet :-) Was den Immunschutz betrifft, so wirkt der Immunschutz weiterhin, auch wenn du nur ein Mal am Tag stillst. Wichtiger aber ist tatsächlich die emotionale Komponente. Denn deine Maus bekommt ja nicht nur Milch und Immunstoffe, sondern vor allem "Mama intensiv". Das lässt sich allerdings auch durch "Power-Kuscheln" leisten, wenn du also sowieso lieber abstillen möchtest. Was die Auswirkung der Hormone auf dein Kind betrifft, hilft dir vielleicht folgendes Zitat aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage, 2001: "Östrogene, Gestagene und hormonale Kontrazeptiva Gestagene (Novethisteron, Levonogestrel, Medroxyprogesteron) als Bestandteil einer Mini oder Kombipille oder eines Depotpräparates beeinträchtigen die Milchmenge kaum und haben wenn überhaupt nur einen sehr geringen Einfluss auf die Zusammensetzung. Manche Untersucher beobachteten sogar eine längere Stillperiode unter Depot Medroxyprogesteron gegenüber Müttern ohne hormonale Kontrazeption (Übersicht in Bennett 1996). ... Bei täglicher Einnahme von 0,05 mg ist Ethinylestradiol in der Muttermilch nicht nachweisbar. ... Die Gestagenaufnahme des Säuglings liegt zwischen 1 und 2 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis kontrazeptiver Zubereitungen. ... ... Empfehlung für die Praxis: Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel." Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 18.12.2012



Antwort auf: Einmaliges Stillen am Morgen noch hilfreich?

Hallo, uns hat das wenige Stillen noch eine Menge gebracht, und vor allem würde ich sie nicht vor oder während der Kiga-Eingewöhnung abstillen. Sie braucht Dich dann noch mehr, und es kann auch sein, dass sie dann wieder häufiger trinkt. Du machst es ihr auf jeden Fall einfacher, wenn sie dann zuhause noch etwas Vertrautes und Kuscheliges hat, und eine Extraportion Mama! Steht zu der anderen Pille etwas auf Embryotox, hast Du da schon nachgesehen? Biggi und Kristina haben aber sicher noch bessere Ratschläge. LG Britta

von brittawirdmama am 18.12.2012, 12:54



Antwort auf: Einmaliges Stillen am Morgen noch hilfreich?

Vielen Dank. Bei meiner Maus war stillen immer eher Nahrung, denn Nähe oder kuscheln. Das machen wir morgens eh. Ich hatte mich eigentlich schon entschieden, weiterzumachen (obwohl der Arzt für das Immunsystem von dieser Seite hier meinte, es sei überhaupt nicht belegt, dass so wenig stillen noch was bringt), nun fängt sie die letzten beiden Tage beim Stillen an, immer furchtbar dabei zu meckern und ständig zu suchen. Gestern hat sie noch ne Pulle mit 170 ml hinterher getrunken. Ich schaue mal, wie sie sich die nächsten Tage verhält, ob es ihr noch genügt. Erst stillen und dann Flasche muss um die Uhrzeit und in dem Alter nun echt nicht mehr sein. Vor allem, weil wir auch ohne kuscheln. Viele Grüße und ein schönes Fest!

von steffilottchen am 21.12.2012, 00:15



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Späte Zungenbändchenkorrektur hilfreich?

Hallo, meine Tochter ist jetzt 6 Monate und drei Wochen alt. Ich konnte sie erst richtig stillen, als sie sechs Wochen alt war, zuvor musste ich abpumpen und mit Flasche füttern, weil sie an der Brust zu wenig getrunken hat (Wiegeproben von 20 bis 30 Gramm pro Mahlzeit) und nicht zugenommen hat. Damals (sie war da etwa drei Wochen alt) stand der Ve...


Ist zwei mal am Tag zu stillen noch hilfreich oder hat es keinen positiv Effekt?

Mein baby ist heute genau drei monate alt und wird seit der achten Woche beigefüttert. Nun ist das verhältnis flasche vs. stillen 6 zu 2. nachts stille ich mein baby und tagsüber erfolgt die beifütterung, weil ich berufstätig bin. Zu dem hat sich mit der arbeitsaufnahme die milchmenge reduziert. Nun möchte ich wissen, ob das stillen in der praktizi...


Lecithin in akutphase hilfreich

Liebe Biggi, Seit vorgestern plagt mich ein harter strang der direkt an der brustwarze beginnt und seitlich hochzieht Nur bei druck schmerzt es. Wenn mein Sohn (4 monate) trinkt schmerzt es auch. War gestern notfallmäßig zur Akupunktur bei meiner Hebamme. Danach war es besser. Dieser steinharten strang an der brustwarze blieb. Habe bereits...