Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Eine Stillmahlzeit mit Flasche überbrücken!?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Eine Stillmahlzeit mit Flasche überbrücken!?

Mitglied inaktiv

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Hallo liebes Berater-Team, Meine Frage steht ja quasi schon im Betreff. Im März wird unsere Tochter getauft und gleichzeitig lassen wir uns Trauen. Nun ist meine Überlegung wie ich mal eine Stillmahlzeit überbrücken könnte da wir ja schon vorher zum Tanzkurs gehen und ich sie dahin nicht mitnehemn kann und mich an der Trauf-Feier ja auch nicht alle 2 Stunden (Man kann nämlich momentan nach ihr die Uhr stellen das sie alle 2 Stunden, Tag und Nacht, hunger hat) aus meinem Hochzeitskleid pellen wollte. Abpumpen habe ich schon mehrmals verucht. Es klappt aber nicht. Warum!? Keine Ahnung. Ich habs mit einer Handpumpe umd mit einer ekektrischen Pumpe veruchst und bringe nicht wirklich was zusammen. Kann ich also meiner Tochter mal eine Flasche statt der Brust geben? Sie ist jetzt 19 Wochen alt und wäre dann im März etwas über 6 Monate. Was meint Ihr? Liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe Carina+Helena, wenn Sie mit dem Abpumpen nicht zurecht kommen, dann kann das daran liegen, dass Ihnen bislang noch niemand gezeigt und erklärt hat, wie Sie beim Abpumpen vorgehen sollten oder auch daran, dass Sie nicht die zu Ihnen passende Pumpe verwendet haben. Es gibt allerdings auch Frauen, die trotz reichlicher Milchmenge mit der Pumpe keinen Tropfen Milch aus der Brust bekommen, mit dem Handausstreichen aber sehr gut zurecht kommen. Lassen Sie sich doch einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe eingehend beraten und das Handausstreichen zeigen. Denn selbst wenn Sie für Ihr Kind künstliche Säuglingsnahrung bereitstellen, wird ihre Brust während der Hochzeitsfeier nicht einfach die Milchbildung einstellen und ohne Entleerung riskieren Sie einen Milchstau und Schlimmeres. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die einfachste Lösung ist, dass Sie Ihr Baby mitnehmen oder in unmittelbarer Nähe betreuen lassen, so dass Sie zum Stillen schnell mal zu Ihrem Kind gehen können. Denn wie gesagt: Sie werden während den Hochzeitsfeierlichkeiten eine Möglichkeit finden müssen um abzupumpen, da Ihre Brust wird weiter Milch produzieren wird, wenn Sie das Baby nicht stillen, abpumpen oder ausstreichen. Sie müssen verhindern, dass die Brust zu voll wird und sich ein Milchstau oder gar eine Brustentzündung entwickelt. Ich denke, dass es sehr viel schwieriger und unangenehmer ist, während einer Hochzeit oder einer anderen Veranstaltung einen Platz und auch die Zeit zum Abpumpen zu finden, als ein Baby zu stillen. Wenn Sie in den nächsten Tagen üben (vielleicht vor dem Spiegel) wie Sie diskret stillen können und sich ein entsprechend geschickt geschnittenes Kleid anziehen, muss niemand (außer einer Mutter, die selbst Stillerfahrung hat) bemerken, dass Sie Ihr Baby stillen. Zum Stillen müssen Sie sich ja schließlich nicht ausziehen oder sich übermäßig entblößen, es geht auch absolut unauffällig. Mit etwas Geschick können Sie stillen und sich weiter unterhalten und die meisten Leute werden sich lobend über Ihr so friedliches Baby äußern. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie sich zum Stillen in eine ruhige Ecke oder einen anderen Raum zurückziehen, wenn Sie nicht "vor allen Leuten" stillen mögen. Es ist sicher einfacher und angenehmer sich mit dem Baby zum Stillen zurückzuziehen als mit einer Pumpe auf die Toilette zum Abpumpen zu gehen. Babys sind gesellige Wesen und alle Gäste werden sich um den Ehrengast reißen ;-). Ich wünsche Ihnen eine wunderbare Hochzeit und dass alles so klappt, wie Sie sich das wünschen! LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Mit Flasche meine ich pre-Babymilch weil ich ja nicht abpumpen kann.


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Hallo Frau Welter, ich wohne in 85452 Moosinning. Ich denke ich weiß wie das abpumpen funktioniert. Ich habe bei meinen ersten Fersuchen schon mehr Milch abpumpen können. Aber seit längerem klappt es einfach nicht mehr. Ich hatte es auch öfter verucht weil ich ja regelmäßig bei der Rückbildung war und wenn es ging mein Mann auf unsere Tochter aufgepasst hat. Das die Milchbildung sich nicht einfach einstellt weiß ich. Ich hätte ja auch nicht vor den ganzen Tag nur Flasche zu geben sondern nur um mal eine Mahlzeit zu überbrücken. Kann da schon so schnell ein Milchstau entstehen? Ich dachte es wäre einfach praktischr da ich ja die Braut bin und auch für meine Gäste da sein möchte. Aber meine süsse Kleine geht da natürlich vor. Da haben Sie natürlich recht. Aber was sagen sie allgemein dazu eine Mahlzeit mir pre-Nahrung zu überbrücken wenn es nicht anders geht? Danke für die lieben Ratschläge Gruß Carina+Helena


Biggi Welter

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Liebe Carina+Helena, Sie können sich an Frau WIEZORREK, Lucie , Tel.: 081 22 - 129 34 wenden. Leider kann es recht schnell zu einem Milchstau kommen und Sie sollten genau so oft abpumpen oder ausstreichen, wie Sie das Baby anlegen würden. Wie gesagt, meist ist es wesentlich leichter, schnell zu stillen. Theoretisch wäre es möglich, gelegentlich künstliche Säuglingsnahrung zu geben, doch es spricht eine ganze Menge dagegen: • alle Nachteile, die die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung mit sich bringt (dazu hänge ich Ihnen einen Text an) • das Baby kann, besonders wenn es noch sehr jung ist, auch von nur einer einzigen Flasche eine Saugverwirrung entwickeln, die zu massiven Stillproblemen führen kann • es stört das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage • Ihre Milchbildung wird nicht einfach für mehrere Stunden Pause machen. Sie brauchen also die Möglichkeit, Ihre Milch abzupumpen, um Stauungen und alle Problem, die damit einhergehen können, zu vermeiden. Es ist sehr viel schwieriger und unangenehmer, während unterwegs einen Platz und auch die Zeit zum Abpumpen zu finden, als ein Baby zu stillen. LLLiebe Grüße Biggi Welter Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Titolo Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: • Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen. • Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. • Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: • Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) • Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) • Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) • Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) • Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) • Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) • Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40. Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner


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