Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich habe seit gestern ein riesiges Problem. Mein Sohn ist 4,5 Monate alt und wird eigentlich voll gestillt. Nun bekommt er Zähne und ist sehr unruhig. Einer ist bereits durch und der zweite kommt. Nun ist am Tag alles in Ordung. Er trinkt super und alles ist prima. Nur abends will er partout nicht an die Brust. Er wehrt fich mit Händen und Füßen und wildem Geschrei. Nun habe ich gestern und heute aus leuter Verzweiflung eine Flasche gemacht und er hat beide problemlos 200 ml getrunken. Ich weiß auch, daß es falsch war, aber was sollte ich machen ? er schrie sich die Seele aus dem Leib ? Ich möchte ihn aber wieder gern an die Brust zurück. Kann es sein, daß sich mein sohn selbst abend abstillt ? Was mache ich denn jetzt ? Ich wollte so gern noch 2 Monate stillen. Krieg ich ihn wieder an die Brust ? Liebe Grüße Pic
Liebe Picasso, es kommt leider gar nicht so selten vor, dass ein Baby, das die Flasche bekommt an der Brust mit Frustration reagiert. Beim Trinken an der Flasche erhält das Kind sofort Milch und muss nicht erst den Milchspendereflex anregen. Manche Kinder erwarten, dass die Brust dann ebenso funktioniert wie die Flasche und reagieren mit Geschrei, Zappeln oder sogar Verweigerung der Brust, weil es dort eben anders ist als an der Flasche. Dazu kommt, dass die Trinktechnik an Brust und Flasche ganz verschieden ist und es Babys gibt, die mit dem Wechsel der beiden Techniken nicht zurecht kommen. Ein Baby, das an der Brust mit der gleichen Technik trinkt wie an der Flasche, wird wenig bis gar keine Milch bekommen und reagiert dann verständlicherweise frustriert. Diesen Zustand nennt man Saugverwirrung. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Schreibe mir doch morgen kurz, wie es euch geht, ja? LLLiebe Grüße und Kopf hoch, das wird schon wieder! Biggi
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