Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Dringend!! Keine Milch mehr......

Frage: Dringend!! Keine Milch mehr......

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Hallo ihr lieben, meine Milch ist fast weg :-(( Durch meine blöden Depressionen, den Stress in letzter Zeit durch 3 Kinder und alleinerziehend, keine ausreichende Nahrungszunahme in der letzten Zeit hat sich die Milchmenge drastisch reduziert. Am liebsten würd ich mich 3 Tage ins Bett legen und nur noch stillen oder abpumpen, aber das geht leider nicht :-( Derzeit bzw seit gestern behelfe ich mir folgender Maße: - Stündlich stillen bzw abpumpen ( ausser nachts, da muss ich hin und wieder schlafen ;-) - essen - erst anlegen und bei Bedarf zufüttern ( zum Glück hatte ich noch Mumi eingefroren) - stress reduzieren ( klappt aber kaum) Wenn ich mir die letzten Wiegeergebnisse anschaue nimmt sie derzeit 100 Gramm die Woche zu. Babym,aus ist aktuell 21 Wochen alt ( kam aber einen Monat zu früh).....ist due Zunahme noch ok? Was kann ich noch machen zur Milchsteigerung oder lieber abstillen, was ioch eigentlich net wollte zu dem Zeitpunkt) Bitte helft mir...... LG


Biggi Welter

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Liebe Coralee, deine Milch ist nicht plötzlich vollständig weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deiner Tochter ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt). Sprich doch einmal mit deinem Arzt, ob es dir für einige Zeit eine Haushaltshilfe "verschreiben" kann, damit Du ein wenig Luft holen kannst. Sag ihm, dass Du überfordert bist und Depressionen hast, er kann dir da helfen. Im Moment solltest Du schon noch zufüttern, da dein Kind pro Woche mindestens 120 Gramm zunehmen sollte. Wenn Du dann Luft hast, leg dich mit deinem Baby ins Bett! Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Wenn nicht, melde dich nochmals. LLLiebe Grüße Biggi


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