Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Dauerstillen

Frage: Dauerstillen

Lenatitz

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Hallo Frau Welter, mein Sohn ist morgen 6 Wochen alt. Wir hatten einen etwas schwierigen Start, da er direkt nach der Geburt auf die Intensivstation musste auf Grund eines Infekts. Dort verbrachte er 2 1/2 Tage bis er zu uns aufs Zimmer konnte. Ich habe ihn direkt nach der Entbindung und alle 4 Stunden auf der Intensivstation gestillt - öfters war dort leider nicht erwünscht. Aber dies ist ein anderes Thema..... Seit ca. 1 1/2, 2 Wochen ist es so, dass er permanent an die Brust möchte. Anfangs war es erst nur am Abend, mittlerweile braucht er die Brust jedoch fast durchgehend. Er schläft auch ausschließlich an der Brust ein. Kinderwagen und Trage findet er nicht gut. Am liebsten ganz nah bei mir - an der Brust. Ich lasse dies zu, da ich das Gefühl habe, er braucht die Nähe und das Nuckeln. Vielleicht gerade auch wegen des holprigen Starts? Nun wird einem vom Umfeld immer wieder geraten den Kleinen nicht zu sehr an das Nuckeln an der Brust zu gewöhnen. Mein Mann und ich sollen ihn lieber Tragen, dabei schreien lassen und signalisieren das wir für ihn da sind. Damit tue ich mir jedoch etwas schwer. Auch das Ablegen nachdem er eingeschlafen ist stellt teilweise noch eine Schwierigkeit dar. Manchmal gelingt es, manchmal jedoch nicht. Am liebsten schläft er natürlich auf meinem Mann oder mir. Nun würde mich Ihre professionelle Meinung hierzu interessieren, da meine Verunsicherung von Tag zu Tag wächst. Die 1000 Meinungen der Leute um einen herum: „Du verwöhnst ihn zu sehr“, „Er wird nie alleine schlafen können“, „Ein Kind muss auch mal schreien“, „wie hälst du das den ganzen Tag aus mit ihm auf dem Sofa?“, &&& beschäftigen einen trotz dessen das man sich vorgenommen hat sich nicht verunsichern zu lassen! Ich danke Ihnen vielmals! Toll das es so ein Forum gibt! Viele Grüße Lena


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Lena, am liebsten würde ich Dich erst einmal in den Arm nehmen! Wie schlimm ist es, dass Du so verunsichert wirst, anstatt dass Dir jemand sagt, wie großartig es ist, dass Du Deinem Baby soviel Zeit und Liebe schenkst! Ja, Ihr hattet einen schweren Start und genau das verarbeitet Dein Kind (und auch DU) nun! Es ist GUT, wenn Dein Baby dauernd Deine Nähe spürt, es fühlt sich so geborgen und sicher und lernt, dass ihm nichts passiert. Leider gibt es viele Menschen, die versuchen uns immer wieder reinzureden und Angst zu machen, dass wir unsere Kinder verziehen, verwöhnen, verderben. Doch ich sag dir was: Ich habe La Leche Liga Familien gesehen, die sich eben NICHT davor gefürchtet haben, und die ihre Kinder mit liebevoller Aufmerksamkeit (und später dann auch mit liebevollen Grenzen) erzogen haben, und diese Kinder haben mich zutiefst beeindruckt! Es sind selbstbewusste, gesunde und starke Persönlichkeiten geworden. Ein Kind, das man schon von klein auf als "Gefahr" betrachtet, dessen Bedürfnisse man lieber nicht zu schnell befriedigt damit es nicht zum Tyrannen wird, laufen viel eher Gefahr, später dann mal einen Therapeuten zu benötigen um sich klar zu werden, warum das Selbstwertgefühl so schwach ist. Das klingt jetzt vielleicht etwas extrem, doch Bindungspsychologen bestätigen das immer wieder... Und natürlich MUSS "Mama" nicht gleich "Brust" oder „Tragen“ sein, doch es ist das natürlichste, eben das, was die Natur für dein Kind in diesem Alter vorgesehen hat, und alles andere wäre zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Ersatzbefriedigung. Die nur mit viel Aufwand ein guter Ersatz sein kann… Und NEIN, das Kind kann nicht „verwöhnt" werden, wenn es viel Nähe und Zuwendung bekommt. Dein Kind wird von ganz alleine seine Fühler ausstrecken und sich lösen. LLLiebe Grüße Biggi


Eliana2804

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Liebe Lena, in der Zeit nach der Geburt meiner Tochter dachte ich, dass ich am Sofa festwachse. Teilweise hatte ich bis nachmittags noch nichtmal meine Zähne geputzt, da sie mir nur an der Brust hing... Glücklicherweise hat diese Phase auch aufgehört, obwohl ich dachte, dass sich nun mein Leben für immer auf dem Sofa abspielt... An einen Abend kann ich mich noch ziemlich lebhaft erinnern: Dauerstillen von 19:00 Uhr bis 23:30 Uhr, konnte nicht mal ohne Protestgeschrei zur Toilette. Inzwischen ist meine Tochter 2 1/2 Jahre alt, sehr lebhaft, aufgeweckt, selbständig und kontaktfreudig. Insgesamt haben wir 18 Monate gestillt (bis sie nicht mehr wollte). Nach einigen Wochen hat sich die "Stillzeit" auf wenige Minuten alle paar Stunden reduziert. Ich bin sehr froh, dass ich ihr anfangs (auch wenn es super anstrengend war) die Zeit geschenkt habe, die sie gebraucht hat. Natürlich gab es immer auch Leute, die behauptet haben ich würde sie verwöhnen, verziehen und es wäre total falsch sie nach Bedarf zu stillen (das selbe natürlich auch in Bezug aufs einschlafen, Schlafen im eigenen Bett/Zimmer, Durchschlafen und auch Abstillen) - die kannst Du getrost ignorieren - mach, was sich für Dich richtig anfühlt! Dein Sohn wird es Dir danken indem er ein ganz wunderbares Kind wird. Liebe Grüße Eliana


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