tanja4444
hallo, vielen dank für ihre antwort. aber wenn ich so dauerstille, dann hab ich doch irgendwann keine milch, wann soll sich diese bilden, wenn ich keine pause dazwischen mache? und gestern habe ich auf anraten meiner hebamme dem baby nach dem stillen noch die flasche gegeben und sie hat alles leergetrunken, beide male als ich ihr die flaschegab. also hatte sie doch hunger, obwohl sie ganzen tag an der brust hing, oder? vielen dank!!!
Kristina Wrede
Liebe tanja444, der Irrtum liegt hier: Unsere Brust ist nicht, wie der Euter einer Kuh ein Vorratsbehälter! Es sind Drüsen, die die Milch spontan bilden. Bei Frauen wird die Milch genau dann gebildet, wenn der Milchspendereflex ausgelöst wird, und das passiert durch das Saugen des Babys oder dem einer Pumpe, oder auch beim Ausstreichen von Hand. In Phasen, wo unsere Kleinen recht häufig trinken, kann es sein, dass dieser Reflex immer verzögerter ausgelöst wird, was nicht schlimm ist, sondern ganz normal: Der erste Milchspendereflex kommt meist ganz schnell, lässt nach ein paar Minuten nach, und wenn dann weiter gesaugt wird, gibt es einen nächsten MSR, und so weiter. Saugt bzw. nuckelt das Baby gar nicht so sehr aus Hunger, als aus dem Bedürfnis nach Nähe, "merkt" das die Brust und der MSR wird nicht ausgelöst, was auch absolut ok ist. Die Flasche ist kein zuverlässiger Inidikator für Babys Hunger: ein Baby KANN gar nicht anders, als die Milch, die ihm per Flasche gegeben wird, zu trinken (denn sie fließt ihm ja ganz von allein in den Mund), und so trinken die meisten Babys auch nach dem Stillen noch eine Flasche wenn man sie ihnen gibt. Aber nicht zwangsläufig aus Hunger, sondern einzig und allein, weil sie nichts anderes machen können als zu schlucken. ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du an folgenden Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, brauchst du dich nicht zu sorgen! Lieben Gruß, Kristina
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