Mitglied inaktiv
Hallo Kristina, im Moment ist unser Stillrhythmus folgendermaßen, Leo ist 6 1/2 Monate alt und wird voll gestillt: Tagsüber ca alle 3 Stunden, manchmal auch seltener, wenn er im Tuch lange schläft. Um 19h00 wird er in den Schlaf gestillt und schläft dann nochmal 3 Stunden, ab dann ist es ein 45 Minuten-Rhythmus. Er trinkt dann in der Nacht immer nur kurz, nuckelt viel, ist sehr unruhig, wälzt sich hin und her und kommt kaum zur Ruhe. Da er tagsüber so zufrieden ist, gehe ich davon aus, dass er nicht "hungert"? Diese Stimmen werden natürlich laut, weil er noch keine Beikost isst (er knabbert nur an Brotrinde, alles andere verweigert er, besonders breiige Konsistenzen). Er hat morgens ca. 500 gr Windelinhalt und auch den Tag über immer noch 3 -4 volle Windeln. Letzte Woche war die U5, da wog er 7685gr bei 69cm. Geburtsgewicht war 3310gr bei 50cm. Dass das ok ist, weiß ich, allerdings weiß ich auch, dass er seit ca. 3-4 Wochen nichts oder nicht viel zugenommen hat, da hatte ich ihn aus Spaß gewogen. Ich muss dazu sagen, dass er aber auch schon krabbelt und auch schon anfängt, sich hochzuziehen. Ist also diese Trinkerei Hunger oder entwicklungsbedingt? Meine Frage stelle ich aus Sorge und nicht, um Tips zu kriegen, um das zu beenden, auch wenn es unglaublich anstrengend ist. LG Esther
Kristina Wrede
Liebe Esther, die Gewichtszunahme verlangsamt sich mit zunehmendem Alter und nimmt auch mit Einführung der Beikost in der Regel nicht wieder zu, sondern wird eher noch langsamer. In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden. Wenn Leo also ansonsten fit ist, nasse Windeln hat und zufrieden ist, brauchst Du keine Angst zu haben. Bei der LLL Europakonferenz in Nottingham hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema "Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Schau auf dein Kind und nicht auf den Kalender, dann werdet ihr sicher merken, wann der richtige Zeitpunkt für die Beikost für DEIN Kind gekommen ist. Es ist auch ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Also, mach dir keine Sorgen :-). Herzlichen Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo Esther, wollte dir nur sagen, daß es uns genauso geht! Das ist doch immer gut zu wissen. Mein Daniel ist genauso alt und bei uns ist es nachts genauso und Brei mag er auch nicht, nur manchmal Banane oder gedünstet Karotte. Es ist wohl wirklich ganz normal und es kommen ganz sicher auch wieder ruhigere Nächte! Das weiß ich von meinem heute 7 Jahre alten Sohn.... Liebe Grüße sabine
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