Hallo,
meine 5 Monate alte Tochter schläft sehr schlecht. Als sich bei ihr abends eine Zeit herauskristallisierte (etwa mit 3 Monaten) zu der sie müde wurde, haben wir ein festes Ritual eingeführt. Schlafanzug an, frische Windel und dann ins Elternbett. Zum Einschlafen gibt es die Brust und nach etwa einer Stunde war sie fest eingeschlafen, so dass für mich "Feierabend" war. Meist schlief sie die ersten vier Stunden durch und kam dann in den Morgenstunden etwa alle 2 Stunden. Doch seit anderthalb Monaten ist es damit vobei. Fast stündlich wird sie wach, weint und will an die Brust. Dauernuckeln sozusagen. In den Schlaf schaukeln klappt nur selten. Am Tag setze ich mich mit ihr auf den Pezi- Ball und bringe sie zum Schlafen. Das klappt super, allerdings halte ich sie im Arm und setze mich mit ihr auf die Couch. Wenn sie da anfängt zu jammern, dann schaukel ich sie und sie schläft weiter. Das machen wir vormittags und nachmittags, damit sie nicht nur an der Brust einschläft. Mit dieser Methode kann ich leben, weil es mir etwas Freizeit ermöglicht auch wenn ich nicht wirklich was tun kann.Daher versuche ich sie gar nicht erst abzulegen. Nur nachts quäle ich mich wirklich. Sie bekommt noch keine Beikost, will aber nächste Woche damit anfangen. Denke allerdings, dass es das Problem des Dauernuckelns nicht beheben wird. Flasche und Nuckel nimmt sie nicht. Obwohl sie mein 2. Kind ist, habe ich wohl alles falsch gemacht.Mein Mann und ich schlafen getrennt und die Kleine hat noch nie in ihrem Bett geschlafen. Was kann ich tun? Sorry, dass es so lang geworden ist.
Liebe Grüße und vielen Dank, Doreen
von
Dorin
am 26.09.2013, 11:38
Antwort auf:
Dauernuckeln nachts
Liebe Doreen,
wenn ich dich richtig verstehe, dann hat es nie wirklich geklappt, oder höchstens einen halben Monat. Die gute Nachricht: Das ist nicht deine "Schuld". Du hast überhaupt nichts falsch gemacht, aber du hast ein Kind, das anders ist als das erste... Und daran lässt sich grundsätzlich nichts dran ändern, sie sind, wie sie sind.
Du machst also nichts verkehrt, auch wenn es sicher eine große Belastung für die ganze Familie und eure Partnerschaft ist. Doch diese Zeit geht schnell vorbei...
Wenn sie sich ansonsten prima entwickelt kannst du zumindest sicher sein, dass alles OK ist bei ihr und dass sich ihre Unruhe verwachsen wird.
Habt Ihr Unterstützung von außen, eine Oma oder beste Freundin, die euch das Kleine mal abnehmen könnte für eine Stunde oder zwei. Gerade wenn das Leben mit Baby so anstrengend ist ist es wichtig, auch mal Zeit "für sich" zu haben... Auch eine zuverlässige Babysitterin könnte helfen.
Auch könnte sich der Papa angewöhnen, mit Baby im Tragetuch einen langen Spaziergang zu machen, wenn er nach Hause kommt. Wenn er dabei mit der männlich-tiefen Stimme irgendetwas erzählt, wird das eure Maus sicher beruhigen und einschlummern lassen. Du kannst in der Zeit auch mal die Füße hochlegen, oder ungestört mit dem älteren Kind spielen. Außerdem verstärkt das die Bindung zwischen Papa und Kind, die oft nicht so ausgeprägt ist, wenn die Kleinen besonders anstrengend sind.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Dabei verhalten sich die Kleinen wirklich absolut "normal".
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 26.09.2013