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Liebe Biggi, ich muß am Wochenende 14./15.08. zu einer Schulung. Meine Kleiner ist fast 9 Wochen alt und wird voll gestillt. Ich werde ihn morgens und abends ganz normal stillen und in der Mittagspause wird ihn mein Mann mir zum Stillen bringen, dennoch werde ich wohl 3 bis 4 Mahlzeiten per Flasche geben müssen. Nun meine Fragen: wie gehe ich am besten vor um die Muttermilch abzupumpen und zu bevorraten? Gibt es besonders ratsame Pumpen/Firmen? Welches weitere Zubehör benötige ich und wieviel wovon und welche Anschaffungen sind vielleicht nicht notwendig? Wieviel muß eigentlich für eine vollwertige Mahlzeit bereit stehen, also abgepumt werden? Wie oft am Tag kann ich abpumpen, ohne dass mein Körper denkt, er müsse jetzt "für immer" mehr Milch produzieren? Hast Du sonst noch Tipps oder Ratschläge bzw. kannst auf lesenswerte Artikel diesbezüglich verweisen? Ich weiß, dass ein bißchen die Zeit drückt. Ich hoffe, ich kriege das trotzdem hin und der Kleine nimmt die Flasche auch ... Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße Miki
? Liebe Miki, fangen wir schon mal mit deinem ersten Satz an: Du wirst nicht zwingend einige Mahlzeiten per Flasche geben lassen müssen, denn es gibt Alternativen zur Flasche. Es ist ungeheuer wichtig, dass Eltern wissen, dass es nicht nur die Flasche gibt. Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik nicht schwieriger und auch nicht aufwändiger als eine Flasche zu geben und hat den Vorteil, dass Du keine Saugverwirrung risikierst. Um herauszufinden, welche Pumpe für dich geeignet ist, muss überlegt werden, zu welchem Zweck brauchst Du die Pumpe, wie oft wirst Du sie brauchen und unter welchen Bedingungen wirst Du sie brauchen (gibt es Strom, ist eine lautere Pumpe auch tolerierbar, musst Du die Pumpe viel mit dir herumschleppen oder eher immer am gleichen Platz verwenden uvm.) Theoretisch geht es sogar, dass Du dir gar nichts anschaffst. Milch kann von Hand ausgestrichen werden (was bei manchen Frauen sogar besser klappt als abpumpen) und einen kleinen Becher oder ein Schnapsglas, mit dem das Baby dann gefüttert werden kann, gibt es in wohl jedem Haushalt. Zum eventuellen Sterlisieren reicht ein Kochtopf, in dem ausgekocht werden kann. Am besten wendest Du dich jetzt schnellstmöglich an eine Stillberaterin in deiner Nähe und besprichst mit ihr ausführlich deine Situation. Sie kann dir dann zum einen zeigen, wie Du Milch von Hand ausstreichen kannst - es ist immer günstig, wenn frau das kann - und zum anderen mit dir besprechen, welche Pumpe für dich in Frage kommt. Außerdem kann sie dir genau erklären, worauf Du beim Abpumpen achten musst. Abpumpen sollte gelernt und geübt werden und es sollte eigentlich keine Frau eine Pumpe in die Hand bekommen, ohne vorherige gute Pumpberatung. Die Kollegin kann dir dann auch gleich das Becherfüttern erklären. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Wenn Du jetzt jeden Tag zwei bis drei Mal 30 ml abpumpst hast Du in zehn Tagen zwischen 600 und 900 ml Milch. Dieser Vorrat dürfte mehr als ausreichend sein, um drei bis vier Mahlzeiten zu überbrücken und Du greifst nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Du kannst Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei solltest Du beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Du die Milch gleich in die Flasche, in der Du sie aufbewahren willst abpumpst, so vermeidest Du das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. So, das war jetzt ein Schnellkurs über das Abpumpen, die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Ich hoffe, damit deine Fragen beantwortet zu haben, falls noch etwas offen geblieben ist, melde dich einfach nochmals. LLLiebe Grüße Biggi
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