Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bsby trinkt zu wenig

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bsby trinkt zu wenig

Tinushia

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Guten Abend, Gestern hatten wir die U4 und laut die KiA hat meine Tochter untergewicht. Sie ist kleiner geboren (trotz 40+3) und hatte nur 2660g, ist aber komplett gesund. Am Anfang hat sie nur mit den Stillhütchen getrunken und ab der 6. Woche ohne und es hat immer gut geklappt. Sie hat immer gut zugenommen (eher an der unteren Grenze, aber gut). Gestern haben wir festgestellt, dass sie in den letzten 4 Wochen nur 280g zugenommen hat und hat jetzt Untergewicht (vor 4 Wochen - 4840g, gestern - 5120g). Ich soll jetzt zufüttern. Tatsächlich habe ich in den letzten Wochen gemerkt, dass es immer länger dauert, bis der Milchspendereflex kommt und ich habe das Gefühl, dass ich weniger Milch habe. Meine Tochter hat immer schnell getrunken, da ich vorher viel Milch hatte, die einfach lief, sie musste nur schlucken. Mittlerweile trinkt sie nur solange der Milchspendereflex da ist und danach will sie nicht mehr. Ich habe mir eine Milchpumpe geholt und gestern und heute nach dem Stillen zusätzlich abgepumpt. Meistens lief es so: Alle 3 Stunden 1-2 minuten stillen, danach 60ml abpumpen (mehr kam nicht raus, auch wenn ich 10-15 minuten versucht habe). Die Tochter hat dann die Flasche gerne genommen und immer ausgetrunken. Ich bin sehr verunsichert und weiß nicht, ob es richtig ist. Nach dem abpumpen sind die Brüste richtig leer und 3 Stunden später dauer es eine Weile, bis der Milchspendereflex beim Stillen kommt und beim Abpumpen kommen nur 50-60ml raus. Was wäre das Beste, was ich machen könnte? Wirklich jedes Mal nach dem Stillen noch abpumpen? Würde es vielleicht reichen, wenn ich nur ab und zu abpumpen würde, wenn die Pause nal länger ist? Ich möchte nicht, dass meine Tochter später nur noch aus der Flasche trinken will.. Es gibt leider keine Stillberatung bei uns, sonst hätte ich schon versucht da Hilfe zu holen.. Ich freue mich auf Ihre Antwort, vielen Dank im Voraus! Viele Grüße


Biggi Welter

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Liebe Tinushia, ich vermute, dass dein Baby saugverwirrt ist und nicht mehr korrekt und effektiv trinken kann. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Wie wichtig ist es dir, dass dein Kind an der Brust trinkt? Wäre es eine Alternative für dich, abgepumpte Milch aus der Flasche zu geben? Wenn nicht, solltest du, wenn möglich auf künstliche Sauger und Flasche verzichten. Hast du schon mal von einem Brusternährungsset oder der Becher- Fütterung gehört? Das kann in deinem Falle hilfreich sein und solltest du der Flaschenfütterung vorziehen. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Du kannst also auf alle Fälle zusätzlich pumpen! Bitte wende dich an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Sie kann das Saugverhalten beurteilen und dir Tipps geben, wie du dein Baby an die Brust führen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Manche Kolleginnen bieten auch eine Videosprechstunde an, wäre das eine Alternative? Auch ich bin jederzeit für dich da und stehe dir gerne zur Seite! Lieben Gruß Biggi


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