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Brustwarze schmerzt - kleiner Traeumer

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brustwarze schmerzt - kleiner Traeumer

Mitglied inaktiv

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Hallo, habe vor einer Woche entbunden, beim Anlegen meines Sohnes tut mir unheimlich die Brust weh, aber nur für kurze Zeit, aber dafür wirklich heftig. Sollte ich es mit Stillhütchen versuchen oder werden die Schmerzen nach einiger Zeit weniger?? Dazu kommt noch, dass mein Sohnemann nach ca. 5-10 Minuten Anlegen einschlaeft und somit nicht evtl. genug trinkt. Heut war ich beim Kinderarzt und er hat tatsaechlich seit zwei Tagen nicht zugenommen. Nun pumpe ich die Milch ab und gebe einen Teil nach dem Stillen per Flasche. Ist das i. O.? Und vorallem wieviel mml muss denn ein Saeugling pro Mahlzeit trinken? Vielen Dank im voraus. LG Yasemin


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Liebe Yasemin, wenn Ihnen die Brust beim Anlegen weh tut, kann es sein, dass mit der Anlegetechnik etwas nicht stimmt. Es ist wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze schmerzen. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen wird. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Da ich nun weder Sie noch ihr Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und Ihnen dann gezielte Tipps geben kann, was Sie tun können, damit Ihr Kind genug Milch bekommt und Sie keine Schmerzen mehr erleiden müssen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Die Gabe einer Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Falls zugefüttert werden muss, kann dies auch ohne Flasche mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. Becher) erfolgen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen erst einmal weiterhelfen. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für die schnelle Antwort. Sehr nett von Ihnen, mir eine Stillberaterin vor Ort zu erfragen, nur leider lebe ich in Istanbul. Habe nun vor mit Becher zuzufüttern,denn unser Kleiner schlaeft bei jeder Mahlzeit:-( LG Yasemin


Biggi Welter

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Liebe Yasemin bitte wenden Sie sich an Frau BUSSE, Karin, Tel.: 0571-48946, sie kann Ihnen sagen, welche türkische Literatur es gibt und ob es eine türkische Beraterin gibt. LLLiebe Grüße Biggi


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