Frage: Brustsoor - Therapie?

Hallo liebe Biggi, Liebe Kristina, ich muss leider schon wieder fragen, sorry, aber die Schmerzen sind schlimm, ich kann nachts nicht schlafen, bin tagsüber gereizt. Wegen starker stechender Schmerzen in der Brustwarze nach dem Stillen war ich Mittwoch beim Gynäkologen. Der kannte keinen Soor der Milchgänge, verschrieb mir aber nach vielen Bitten eine Kapsel eines Pilzmittels. In dieser Nacht konnte ich auch eine Besserung spüren. Gestern Nachmittag war ich dann beim Hausarzt/*Kinderarzt und erklärte ihm alles, er verschrieb etwas fürs Kind, sagte auch ehrlich, dass er sich mit meinem Problem nicht auskenne. Er rief eine Fä an, die bestätigte, dass eine Kapsel reicht. Meine Schmerzen sind aber wieder schlimmer geworden, reicht diese Dosis wirklich aus.. ich weiß, dass Sie keine Empfehlung geben dürfen, aber ich brauche einen kompetenten Rat. An wen kann ich mich denn noch wenden? Kann ich mich zwischenzeitlich wieder bei meinem Kind angesteckt haben? Sorry, ich bin wirklich verzweifelt. Viele Grüße, Turtle

von Turtle77 am 20.09.2013, 05:45



Antwort auf: Brustsoor - Therapie?

Liebe Turtle77, bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle des Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann stecken sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Ihr kommt aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Bitte hole dir eine weitere Arztmeinung ein, Du brauchst ein Rezept. Ich kann und darf keine Medikamente empfehlen, ich bin keine Ärztin. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt oder Apotheker jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Die häufig verschriebenen Schmerzmittel sind Ibuprofen und Paracetamol. Dazu zitiere ich dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006: "Die Halbwertszeit von Paracetamol ist in Plasma und Muttermilch mit 2,6 Stunden etwa gleich. Nach einer Dosis von 650 mg wurden nach 1 2 Stunden Spitzenkonzentrationen in der Muttermilch von 15 mg/l gemessen. Ein Säugling kann demnach im Höchstfall pro Stillmahlzeit 0,45 mg/kg erhalten. Das sind etwa 4% einer gewichtsbezogenen therapeutischen Einzeldosis im Säuglingsalter. Der M/P Quotient liegt bei 1 (Übersicht Briggs 2005). Außer einer Kasuistik über ein reproduzierbares makulopapulöses Exanthem nach 1 g Paracetamol sind keine unerwünschten Wirkungen nach Stillen beschrieben worden (Übersicht Briggs 2005, Bar Oz 2003, American Academy of Pediatrics 2001, Bennett 1996). Bei 43 Kindern, deren Mütter mit Paracetamol therapiert wurden, waren keine Nebenwirkungen nachweisbar (Ito 1993). Da Metabolisierung und renale Exkretion beim Neugeborenen nicht voll entwickelt sind, ist eine Anreicherung bei Langzeitbehandlung nicht auszuschließen (Notarianni 1987). Empfehlungen für die Stillzeit: Paracetamol gehört mit Ibuprofen zu den Analgetika der Wahl für die Stillzeit." Ich hoffe, es geht dir bald besser! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 20.09.2013



Antwort auf: Brustsoor - Therapie?

Was kann ich gegen die starken Schmerzen tun? Sie dauern bis zu 2 Stunden nach dem Stillen und ich könnte in dieser Zeit nur die Decke hochgehen. Gibt es da etwas? Danke.

von Turtle77 am 20.09.2013, 05:57



Antwort auf: Brustsoor - Therapie?

Ich hatte kein Brustsoor, aber mei Sohnemann einen Windelsoor. Nachem ich dem KiArzt gesagt habe, das ich noch stille, bekam Sohnemann die Creme für den Po, und eine für den Mund - beides gleicher Hersteller. Die für den Mund gab es in dopelter Ausführung, damit ich damit mein Brustwarzen behandeln kann. Arzt meinte auch, bei Stillkindern müßten immer beide gleichzeitig behandelt werden. Sollte keine Besserung auftreten, müßte geschaut werden ob das Medikament gegen den Pilz überhaupt wirkt. Zudem meinte er, es wäre nicht nötig, aber wirklich 1000% penibelste Hygiene könnte helfen. Ich habe dann alle Waschlappen, handtücher usw nur 1mal benutzt, Spielzeug komplett abgekocht und wo das nicht ging, kam ausnahmsweise Desinfektionsspray zum Einsatz. Wir waren vorher, weil Feiertage, auch beim Vertretungsarzt, da ga es nur für Sohnemann eien Creme, die wirkte aber gar nicht. Das ich stille war dem Arzt bekannt, aber er meinte das wäre kein Thema. Das ich mitbehandelt werden muß, davon hat er nicht einen Ton gesagt. Auch sonst nit, nur eincremen und fertig. Wie gesagt, keine Ahnung ob es da Unterschiede gibt. Aber ich würde da auch noch einmal nachfragen.

Mitglied inaktiv - 20.09.2013, 07:45



Antwort auf: Brustsoor - Therapie?

Hallo nochmal, ich war heute bei einer anderen Ärztin und habe ihr alles geschildert. Rezept habe ich keines, da sie erst schauen möchte, was es ist. Sie hat Milch ausgestrichen, also einen Abstrich gemacht und schickt das ins Labor. Dienstag nachmittag soll ich wiederkommen. Bis dahin Schmerzmittel nehmen. Ich werde meinem Kind trotzdem die Lotion weitergeben. Gibt es eigentlich freiverkäufliche Pilzmittel? LG

von Turtle77 am 20.09.2013, 13:14



Antwort auf: Brustsoor - Therapie?

Liebe Turtle77, eine Pilzinfektion der Milchgänge zu diagnostizieren bzw. auszuschließen ist überaus schwierig, da selbst wenn eine oder mehrere angelegte Kulturen negativ waren, die Milchgänge befallen sein können. Es gibt Ärzte, die bei der von dir beschriebenen Symptomatik blind auf eine Infektion der Milchgänge mit Pilz (Candida) behandeln und ein systemisch wirkendes Medikament verordnen, nach dessen Verabreichung die Probleme verschwinden (manchmal reicht eine einmalige Behandlung auch noch nicht aus). Im Nachhinein lässt sich dann sagen „ja, es war doch eine Pilzinfektion“. Ich glaube nicht, dass Du die Mittel so einfach kaufen kannst. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 20.09.2013



Antwort auf: Brustsoor - Therapie?

Ich möchte wirklich nicht nerven, aber was kann ICH denn tun?? Bin nun beim dritten Arzt gewesen und KEINER gab mir ein Rezept. Ich muss wohl davon ausgehen, dass bei dem Abstrich nichts rauskommt, also bekomme ich auch dann kein Rezept. Was dann? Die letzte Nacht war wieder so schlimm, Schmerzmittel bringen bei diesen starken Schmerzen leider nichts. Ich kann doch schlecht in einer Apotheke einsteigen, um an ein Medikament zu kommen. Wo finde ich einen Arzt, der mich ernst nimmt und sich auskennt? Könnte ich es mit freiverkäuflichen Salben versuchen? Ich denke nun auch ans Abstillen, aber der Soor wird wohl trotzdem bleiben? Verzweifelte Grüße Turtle

von Turtle77 am 22.09.2013, 13:30



Antwort auf: Brustsoor - Therapie?

Hallo, danke dir für deine Antwort, ist wirklich ganz lieb. Ich war nun bei 3 Ärzten, aber da man bei mir äußerlich nichts sieht, bekomme ich kein Rezept, von einem Soor der Milchgänge hatte auch keiner was gehört. Für die kleine habe ich jetzt eine Lotion, aber eigentlich sinnlos, wenn ich nicht behandelt werde. Die Schmerzen habe allerdings ich und die sind unerträglich stark. Weißt du wie eure Mittel hießen und waren sie freiverkäuflich. Dann würde ich es damit versuchen. Danke schonmal für deine Hilfe. LG

von Turtle77 am 22.09.2013, 14:15



Antwort auf: Brustsoor - Therapie?

Hi - darf ich fragen wie es ausging? wie wurde weiter behandelt? ich leide nun seit 5 Tagen an Brust Soor und bin mittlerweile sehr verzweifelt und daher bei meiner online Suche auf Sie gestoßen. irgendwie helfen cremes und tabletten von der frauenärztin/hebamme nicht. Es schmerzt (stechen;jucken,brennen) so krass; immer am abend, am liebsten würd ich mir die brust absägen hab jetzt schon creme mit miconazol (infectosoor) über 2 Tage versucht. die Frauenärztin hat creme mit Nystatin (nystalocal) verschrieben, die hab ich einen Tag lang versucht und die Hebamme meinte wenn es ganz schlimm ist soll ich mir tabletten mit fluconazol verschreiben lassen, die habe ich bekommen und nehme es sie heut seit zwei tagen. am ersten Tag waren es 400mg am zweiten tag 200mg und heute auch wieder 200mg. danach 2-4 Wochen 100mg.. tagsüber ist aktuell auch alles gut, die Brust fühlt sich zwar schon etwas „betroffen“ an, aber kein schmerz und kein jucken. maximal ein ganz leichtes stechen. am Abend wird es dann (aber nur sn der linken brust) aber jeden tag auf einmal ganz ganz furchtbar schmerzhaft. Ohne ibu hab die Nacht über keine chance mit dem schlafen Wichtig zu wissen - mein Sohn ist nun knapp 7 Wochen alt und hatte von Woche 2-6 einen Soor am Po, der mit Nystatin Creme (Mykoderm) die erste Woche nicht weggegangen ist, erst als wir mit Imazol ( clotrimazol) behandelt habe ist er sehr langsam über 3 Wochen verheilt. Nun mit meinen Beschwerden an der Brust bin ich auch mit ihm nochmal zum Kinderarzt und zusätzlich wurde nun auch Soor im Mund festgestellt der nun mit Infectosoor behandelt wird… Was kann ich noch tun? ich bin am Ende :-( Danke für Ihre Zeit!

von hannah77 am 19.10.2023, 07:09



Antwort auf: Brustsoor - Therapie?

Hey Hannah77, Ich habe durch Zufall gerade deine Antwort auf diesen Beitrag entdeckt & hoffe dass ich dir oder anderen Betroffenen etwas Mut & Hilfe geben kann (auch wenn es schon ein paar Tage her ist). Ich hatte vor genau einem Jahr ebenfalls einen Brustsoor. Mein Sohn war als es begann 3 Wochen alt. Bei mir hat leider kein lokales Mittel geholfen. Ich habe vom Frauenarzt wirklich fast jede auf dem Markt verfügbare Pilzsalbe verschrieben bekommen. Nichts half. Erst eine vierwöchige Fluconazolbehandlung hat geholfen. Mein Sohn wurde parallel mit einer Salbe im Mund mit behandelt damit wir uns nicht gegenseitig erneut anstecken. Ich habe auf strenge Hygiene geachtet, versucht meinen Zuckerkonsum etwas einzuschränken, Milchsäurekuren gemacht & hatte zudem eine Stillberaterin vor Ort, die mich zum Glück auf Fluconazol hingewiesen hat. Nach vier Wochen Tabletten war es noch einmal richtig schlimm & dann einfach plötzlich weg. Ich hatte den Soor 9 Wochen. Das ganze ist jetzt ein Dreivierteljahr her & wir stillen seitdem beschwerdefrei bis heute. Ich bin kein Arzt. Aber nach meiner Erfahrung muss man diesen Mitteln ein paar Tage Zeit geben, da es oft erstmal schlechter wird bevor es hilft. Hast du zudem mal an einen Vasospasmus gedacht? Die Beschwerden ähneln einem Soor sehr bzw. können auch gemeinsam auftreten. Ich hoffe, dass es dir mittlerweile besser geht. Liebe Grüße

von LaLel am 29.10.2023, 21:50