Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brustentzündung / Milchstau

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Frage: Brustentzündung / Milchstau

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Hallo Biggi, ich habe am 25.03.2004 unseren kleine Sohn auf die Welt gebracht. Im KH waren die Schwestern nicht wirklich eine Hilfe was das Stillen betrifft. Da der Kleine die Neugeborenen Gelbsucht hatte, wollten die, das ich die Milch alle 4 Stunden abpumpe, damit die einen Überlick darüber haben, wieviel er trinkt. Wobei ich sagen muss das bei so einer Abpump Aktion "nur" 30 - 40 ml Milch kam und ich ihn öfter noch was zugefüttert habe. Endlich zuhause setzte ich dann voll auf meine Nachsorgehebamme und fing an in regelmäßig anzulegen. Der Kleine saugt eigentlich ganz schön, auch an meiner "Problembrust" (Hohlwarze), wo nur ganz selten ein Stillhüttchen von Nöten ist. Nur das Problem ist, das er an der Brust sehr schnell einschläft und ich denke er hat diese dann noch garnicht leer gemacht.Zudem habe ich das Problem, das er Abends meisten einen totalen Kohldampf hat, so das ich ihm noch etwas Prenahrung zufütter, was aber oft den Effekt hat, das der Kleine 4 Stunden oder mehr am Stück schläft. Am Samstag dann bekam ich hohes Fieber und Schüttelfrost. Bin dann ins KH, wo Sie eine Brustentzündung (in der Hohlwarzenbrust) diagnostizierten. Ich sollte den kleinen weiter anlegen, abpumpen, die Brust ausstreichen und kühlen wurde mir gesagt. Gestern abend wurde es dann wieder schlimmer und zudem kam aus der Brust kaum noch Milch. Heute morgen war ich dann beim Frauenarzt. Diese meinte die Entzündung sei weitestgehend weg, da die Brust nicht mehr gerötet sei, aber dafür hätte ich jetzt einen Milchstau. Ich soll weiter die Brust kühlen und ausstreichen und abpumpen. Die Milch soll ich an den Kleinen aber dann nicht verfüttern.( wegen Keimen) Als ich den Kleinen gestern an der betroffenden Brust angelegt habe, hat das Ansaugen auch sehr weh getan muss ich sagen. Das Problem ist denke ich wohl das der Kleine tagsüber zu wenig trinkt und abends dann so richtig Hunger hat oder? Er ist dann auch sehr quengelig an der Brust. Meine Fragen sind jetzt, wie kann ich den Kleinen dazu bewegen tagsüber mehr zu trinken ? Heute nacht zum Beispiel war er gegen Mitternacht das letzte Mal wach und nachdem ich ihm die Brust gegeben habe und zusätzlich Prenahrung schlief er tief und fest. Als ich gegen vier Uhr morgens aufwachte wollte ich Ihn zum Anlegen wecken, er trank aber nicht wirklich viel und schlief und schlief und schlief... Die andere Frage ist : kann es sein das man erst eine Brustentzündung hat und dann einen Milchstau ? Wie behandel ich diesen Milchstau am Besten und ist es richtig was die Ärztin sagt das ich die Milch nich verfüttern soll? Gestern war ich übrigens den ganzen Tag mehr oder weniger im Bett bzw. auf der Couch und hatte Ruhe. Vielen Dank für deine Antwort im Voraus ! Liebe Grüße Daria


Biggi Welter

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? Liebe Daria, da ist ja einiges nicht so gut gelaufen und läuft noch immer nicht gut:-( Die Grenzen zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend und nicht alles, was von einem Arzt als Milchstau bezeichnet wird, wird von einem anderen Arzt ebenfalls noch als Stau und nicht als Brustentzündung angesehen und umgekehrt. Doch im Normalfall gibt es weder bei einem Milchstau noch bei einer Brustentzündung einen Anlass, die Milch nicht zu verfüttern bzw. das Kind nicht weiter anzulegen. Im Gegenteil: Weiterstillen und häufiges Anlegen rund um die Uhr sind neben Ruhe für die Frau die Hauptsäulen der Behandlung. Dazu kommt dann eventuell noch eine medikamentöse Behandlung (die mit dem Stillen zu vereinbaren ist) sowie die Maßnahmen wie Wärme vor dem Anlegen und Kühlen nach dem Stillen bzw. Pumpen. Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Sie können die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollten Sie jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Sie sollten alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten von Fieber und Schüttelfrost oder grippeähnlichen Symptomen ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind. Die Medikamente können so gewählt werden, dass ein weiter gestillt werden kann. Und nochmals: Wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Das abendliche Dauerstillen ist NORMAL und keineswegs ein Anzeichen für zu wenig Milch. Deshalb ist es in der Regel auch nicht sinnvoll zuzufüttern, im Gegenteil durch das Zufüttern werden nur neue Probleme geschaffen. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf des Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Wird in dieser Situation zugefüttert, kann das sehr schnell zu einem ungewollt frühen Abstillen führen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Um kompetente Beratung und moralische Unterstützung zu bekommen, kann ich dir nur dringend raten, dich nun so rasch wie möglich mit einer Stillberaterin in Verbindung zu setzen. Gemeinsam mit ihr, kannst Du dann überlegen, wie ihr schnellstmöglich wieder ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herstellen und auch die derzeitigen Probleme überwinden könnt. WennDu mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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