Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Breiiger Stuhl

Biggi Welter

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Frage: Breiiger Stuhl

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Guten Tag! Mein 6 wochen alter Sohn wird voll gestillt, bekommt nur ab und zu zur "Beruhigung" Kamillentee. Da er sehr starke Blähungen hat, bekommt er hin und wieder in ein paar Tropfen abgepumpte Muttermilch SAB Tropfen oder Lefaxin. Außerdem hin und wieder ein Kümmel-Zäpfchen. So! Seit Freitag abend krümmt er sich vor Bauchschmerzen. Dürfte Verstopfung sein. Heute früh wollt ich ihm ein Zäpfchen geben, welches mitsamt sehr breiigem Stuhl wieder heraus kam. Der Stuhl hatte die Konsistenz einer dickflüssigen Creme... Bisher war der Stuhl auch eher flüssig. Was kann denn das jetzt wieder sein? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort! Mlg Karin


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? Liebe Karin, ein voll gestilltes Kind hat so gut wie nie Verstopfung. Es ist absolut normal, wenn ein über sechs Wochen altes voll gestilltes Kind nicht mehr mehrmals täglich bzw. nur noch alle paar Tage (das können auch zehn und mehr Tage sein) keinen Stuhlgang hat. Ein bisschen Unruhe und Plagen beim Stuhlgang sind auch nicht sofort bedenklich. Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Sie sind immer ein Eingriff in den „normalen" Ablauf und können auch zur Gewöhnung führen, so dass sich ein langfristiges Problem daraus ergeben kann. Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie mit einer Hand seine Füße ab. Es kann Ihrem Baby womöglich helfen, wenn Sie ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischen oder ihm sanft den Bauch massieren. Es ist nicht sinnvoll, einem Baby zur Beruhigung Tee zu geben! Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken und auch Kamille kann zu Bauchproblemen führen). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Wenden Sie sich bitte wegen der Beschwerden Ihres Kindes an Ihre Kinderärztin/arzt und lassen Sie Ihr Kind anschauen, denn ein Kind, das sich vor Schmerzen krümmt, gehört in ärztliche Behandlung. Gleichzeitig ist es sinnvoll, dass Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind angelegt wird und wie es an der Brust trinkt. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Falls Sie Milchbildungstee trinken, lassen Sie diesen Tee auch einmal probehalber weg. Gerade die als Stilltee oder Milchbildungstee im Handel erhältlichen Mischungen verursachen nicht selten Bauchprobleme beim Kind, vor allem dann, wenn die Mutter mehr als eine bis drei Tassen täglich trinkt. Scheuen Sie sich wirklich nicht, eine Kollegin persönlich zu Rate zu ziehen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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