Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Blähungen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Blähungen

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Hallo! Du hast mir schon so oft geholfen, vielen Dank erstmal dafür!!!!! Anfangs hatte ich eine echt träge Trinkerin, 1h war da garnichts. Doch mitlerweilen hat sie sich zur regelrechten Schlingerin entwickelt. Sie trinkt so hastig ( braucht insgesamt für beide Seiten so 10 min.....wenn sie sich Zeit lässt sind es 20 min ), das ich ihre riesn Schlucke richtig laut höre. Leider schluckt sie dadurch recht viel Luft und hat Blähungen. Nahrungsmittel kann ich als Ursache komplett ausschließen. Was kann man denn gegen das hastige Trinken tun? Dann noch eine Beikostfrage. Wie kann man ein Kind davon abhalten zu früh futtern zu wollen? Sie ist jetzt 15 Wochen und immer wenn sie uns essen sieht, schaut sie ganz interessiert, schaut dem essen nach, schmatzt und macht kaubewegungen. Klar, es ist eh noch viel zu früh.....aber wie soll man es bei so einem Kind bis zum 6. Monat schaffen? Sie sitzt auch schon....braucht nur Gleichgewichtshilfe und der 1. Zahn kündigt sich auch an, alles, was sie in die Finger bekommt, stopft sie auch in den Mund! Ich habe echt Panik, da sie eh allergiegefährdet ist. Den Tipp, sie vom Familientisch auszuschließen ( vom Arzt ) finde ich nicht in die Tat umsetzbar. 1. müsste sie allein in einem anderen Zimmer sein und dann brüllt sie sich dann ohnehin die Seele aus dem Leib, und ich lass sie nicht schreien! LG Yvonne


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Liebe Yvonne, Du schreibst, dass dein Mädchen sehr hastig trinkt. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deiner Tochter die von dir bevorzugte Haltung nicht. Zusätzlich ist es ein guter Gedanke, dass Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Das Kind vom Familientisch auszuschließen, ist ein merkwürdiger Vorschlag, da gebe ich dir recht :-). Ich denke, dass deine kleine Maus einfach neugierig ist und wissen möchte, was ihr da so macht. Gib ihr einen Löffel in die Hand, ich bin fast sicher, dass sie damit auch zufrieden sein wird, probiere es einfach aus. Für Beikost ist sie viel zu jung, auch bei nicht allergiegefährdeten Babys wird heute geraten, sechs Monate ausschließlich zu stillen. LLLiebe Grüße Biggi


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