Mitglied inaktiv
Ab wieviel Tagen mindestens nach der Geburt, kann ein Baby Blähungen bekommen. Schon am dritten Tag nach der Geburt und nach fast der ersten richtigen Milchmahlzeit??? Mein Baby hat erst am dritten Tag nach der Geburt überhaupt an der Brust getrunken. Zwischen den Stillmahlzeiten hat es geschrien. Ich war der Meinung es hat Hunger, weil die letzte Stillmahlzeit schon drei Stunden her war. In der Zwischenzeit hatte er auch Fencheltee aus dem Fläschchen auf anraten unserer Hebamme bekommen. Danach war er sofort ruhig, aber der Effekt hat nicht lange angehalten. Als er dann so schrie veranstaltete meine Hebamme alles mögliche mit ihm. Sie legte ihn bäuchlings auf ihre Knie, trug ihn herum usw. Für mich war die gefühlte Zeit des Schreiens ewig lang, er war ja erst drei Tage alt. Sie sagte dann immer wieder, er habe Blähungen und dagegen kann man nicht wirklich etwas machen. Sie hat ihm dann immer wieder den Schniller verucht reinzustecken, er spuckte ihn aber immer wieder aus. Dann steckte sie den zwischen seinen Mund und ihrem Busen und drückte den Kopf des Baby so lange an sich, bis er ruhig war. Er ist dann auch eingeschlafen. Das alles fand ich sehr verstörend. Bis dahin kannte ich bei unserem Baby kein Problem. Na ja ich glaube, es war ja auch der erste Tag, an dem er richtig gestillt wurde. Dann schlief er und sie meinte noch, das es an dem Herumlaufen liegt. Irgendwann sagte sie dann noch, dass sie immerwieder beobachtet hat, dass kleine Babys in den Armen der Väter oder in ihren Armen als Fremde besser zur Ruhe kommen, als in den Armen der Mütter. Sie vermutet, dass es deshalb besser geht, weil die Mütter nach Milch riechen und dadurch die Babys ständig verrückt machen. Ich kam mir so schlecht vor. Ich dacht immer wieder, warum hat sie zwar alles Mögliche mit meinem Baby gemacht, aber nicht einmal im Entferntesten in Erwägung gezogen, mir als Mutter mal das Baby zu geben. Vielleicht hätte ich ihn ja beruhigt bekommen. Schliesslich kannte er ja meine Stimme und ausserdem dachte ich er hätte hunger, weil er auch sein Köpfchen oft hin- und herbewegt hatte. Aber nach dem Satz, über die Mütter, die ihre Babys verrückt machen, aber ich mich gar nichts mehr getraut.
Liebe Eva2011, da fehlen mir die Worte. Das Kind braucht keinen Schnuller, es braucht die Mutter! Gerade durch den Schnuller passiert es, dass das Baby viel Luft schluckt, weil es nicht korrekt an der Brust trinkt! Ich zitiere dir aus dem "Handbuch für die Stillberatung" von La Leche Liga: „Viele Stillexperten haben beobachtet, dass ein Neugeborenes auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren kann (Neifert, 1995). Diese Verwirrung kann dadurch verursacht werden, dass das Baby seine Zunge, seinen Kiefer und seinen Mund beim Stillen anders bewegt als beim Saugen an einer Flasche, einem Beruhigungssauger (chnuller) und den meisten Formen der Stillhütchen (Newman, 1990). In einer Studie zeigte sich, dass 30 % der Mütter, deren Babys im Krankenhaus Flaschen erhalten hatten, von ernsthaften Stillproblemen berichteten, gegenüber 14 % der Mütter, deren Babys keine Flasche erhalten hatten (Cronenwett, 1992). Kittie Frantz, eine frühere LLL Stillberaterin, Kinderkrankenschwester und Ausbilderin für Stillberatungskurse an der Universität von Kalifornien, Los Angeles, schätzt, dass künstliche Sauger während der ersten drei bis vier Wochen bei 95 % der Babys zu einer Saugverwirrung führen. Manche Babys reagieren nach einer Woche, während der sie mit der Flasche gefüttert wurden, mit einer Saugverwirrung, andere bereits nach ein oder zwei Flaschen – oder anderen künstlichen Saugern. Ein Baby, das in den ersten drei oder vier Wochen gut an der Brust trinken gelernt hat, ist weniger anfällig für eine Saugverwirrung. ... Dr. Ruth Lawrence warnt vor dem Gebrauch eines Beruhigungssaugers während der ersten Lebenswochen, weil die Möglichkeit besteht, dass das Baby auf den Sauger »geprägt« werden kann. Diese »Prägung« kann dazu führen, dass das Baby eine Vorliebe für feste und unnatürlich geformte Sauger entwickelt. Der Begriff »Prägung« wird auch benutzt, um die Bindung zu beschreiben, die manche Tiere zu dem ersten Objekt oder Lebewesen aufbauen, das sie zu Gesicht bekommen. »Das Saugen am Daumen oder Beruhigungssauger stellt eine Ersatzhandlung dar für etwas, was normalerweise zu einer Prägung auf die mütterliche Brustwarze führt. ... Auch wenn der Begriff ›Saugverwirrung‹ noch keinen Eingang in die medizinische Literatur gefunden hat, gibt es eindeutige psychosomatische Beweise dafür, dass die Prägung eines Menschen durch die Einführung eines Fremdobjektes während der Prägephase verändert werden kann« .“ Lege dein Baby an, wann immer es will, am Abend kann das stündlich sein! Auch dazu hänge ich dir einen Artikel an. LLLiebe Grüße, Biggi Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC \plain„Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." \plain„Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" \plain„Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen lieben Dank für Ihre schnelle Antwort liebe Frau Welter. Es ist nur so, dass ich meine damalige Hebamme gern mal mit meinen, aus ihrem damaligen Verhalten entstandenen Problem, konfrontieren möchte. Dazu müsste ich aber wissen ob es wahrscheinlich ist, dass Neugeborene schon nach drei Tagen Blähungen haben können. Wenn ja möglichst in Prozent. Oder anders formuliert, was sagt man im Allgemeinen darüber. Ich habe gelesen, so erst ab der zweiten Woche ginge es mit Blähungen los. Ich fand es nur komisch, dass mein Baby schon am ersten richtigen Stilltag Blähungen bekommen haben sollte, er hatte ja auch schön Bäuerchen gemacht... Weil meine Hebamme immer das letzte Wort hatte und damals darauf bestand, dass er Blähungen hat, möchte ich mich bei ihnen vorbeugend informieren. Was meinen Sie?
Mitglied inaktiv
Such dir schnell ne neue Hebamme! Du bist der doch keine Rechenschaft schulig! Dein Baby gehört zu dir! Unfassbar, da fehlen Einem echt die Worte.... Das Kleine hat sicher auch geweint bzw geschrien weil es eben nicht da war wo es hingehört- zu MAMA!!!!
Liebe Eva2011, ich kann Ihnen dazu keine Prozentangabe machen, aber wenn ein Baby falsch an der Brust saugt, kann es sofort Blähungen bekommen. LLLiebe Grüße, Biggi
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