Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bin verzweifelt - zuviel Milch, muß ich abstillen??

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bin verzweifelt - zuviel Milch, muß ich abstillen??

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Hallo! Ich habe letztens schon mal gepostet und erzählt, daß mein Sohn in der letzten Zeit immer schreit beim stillen und die Brustwarze losläßt. Jetzt weiß ich auch genau warum. Mein Milchflußreflex ist so stark, daß der arme Kerl (7 Wochen alt und drei Wochen zu früh geboren) damit erhebliche Schluckprobleme hat. Gestern habe ich es mit abpumpen versucht. Als ich nach einigen Minuten aufgehört habe zu pumpen schoss die Milch noch mindestens eine Minute in hohem Bogen aus der Brust und dabei hatte ich bestimmt schon 6-7 Minuten abgepumpt. Wieso ist der Reflex dann noch so stark??? Der Kleine hat danach auch wieder die Brust verweigert weil obwohl ich 100 ml aus EINER Brust gepumpt hatte lief es immer noch in Strömen. Er kommt nich nach mit schlucken und das macht ihn wütend. Unser Tagesablauf sieht mittlerweile so aus, daß er jede Stunde trinken will, dann aber immer nur sehr wenig 20-30 ml weil er danach so frustriert ist, daß er nicht mehr möchte. Außerdem ist danach sämtliche Kleidung nass, da die Milch uns regelrecht überschwemmt. Bisher hatte ich beim stillen damit gar keine Probleme und auch diesen starken Milchfluss habe ich erst seit einigen Tagen. Woran kann das liegen und kann ich da Abhilfe schaffen?? Ich bin total frustriert. Muß ich nun abstillen, damit mein Sohn auch satt wird.? Abgepumpte Milch aus der Flasche verweigert er übrigens auch!!! Was soll ich tun???? Bin ratlos. Ich hatte sie auch schon um die Adresse einer Stillberatiern in meiner Nähe gebeten, aber in meiner Umgebung gibt es leider keine deshalb bin ich nun auf mich alleine gestellt. Ich hoffe Sie können mir helfen, ich mach mir Sorgen um mein Baby Danke Karin


Biggi Welter

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? Liebe Karin, ich habe Ihnen bereits einmal eine kurze Erklärung gegeben, wie Sie dem starken Milchspendereflex begegnen können, hier noch einige weitere Tipps, die sich in dieser Situation bewährt haben: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Achten Sie bitte darauf, dass Ihr Baby weiterhin genügend nasse Windeln hat und auch sonst alle Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby zeigt. Ich habe gerade noch einmal nachgeschaut, Sie leben wirklich in der LLL-Diaspora, allerdings habe ich eine Still- und Laktationberaterin IBCLC in der Nähe Ihres Postleitzahlbereiches gefunden, Frau Helga Pasch Tel.: 0241-79938. Laktationsberaterinnen IBCLC arbeiten jedoch nicht ehrenamtlich sondern verlangen ein Honorar für ihre Tätigkeit. Vielleicht wenden Sie sich einmal an Frau Pasch, damit Sie Ihnen im direkten Kontakt weiterhilft. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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