Hallo,
meine Tochter Jette (8 Monate) wurde bis zum 5. Monat voll gestillt. Danach haben wir langsam den Gemüse-Fleisch-Brei und Abendmilchbrei eingeführt...die beiden liebt sie. Da sie den GOB nicht sonderlich mag, wurde sie ansonsten weiter gestillt. Seit einigen Wochen wird es tagsüber jedoch immer schwieriger, sie anzulegen. Sie dreht sich weg, beißt mich und zeigt kaum Interesse an der Brust. Wenn sie dann mal trinkt, dann immer nur sehr kurz. Da sie aber nachts immer schön getrunken hat (3-4x), hab ich mir da nicht weiter Gedanken drüber gemacht. Nun will sie aber plötzlich auch nachts nicht mehr gestillt werden. Letzte Nacht hab ich mehrmals versucht, sie anzulegen. Aber sie hat sich richtig weggedrückt und geschrien.
Sie hat keinen Infekt und Zähne sind auch nicht in Sicht.
Obwohl ich wirklich sehr gerne stille und das eigentlich im ganzen ersten LJ. machen wollte, nagt dieser K(r)ampf doch immer mehr an mir und ich überlege, ob ich besser abstillen soll. Wenn es ein Stillstreik wäre, würde der ja nicht so lange gehen, oder?
Ich bin hin und her gerissen. Auf der einen Seite möchte ich die Nähe beim Stillen nicht aufgeben und mich mit künstlicher Milch beschäftigen. Andererseits kann ich so auch nicht weitermachen.
Vielleicht haben Sie ja eine Idee?
LG
Kattl
von
kattl79
am 25.03.2013, 22:40
Antwort auf:
Bin so unsicher...stillt sie sich ab?
Liebe Kattl,
ein acht Monate altes Kind stillt sich nicht selbst ab, es streikt eventuell an der Brust oder es ist saugverwirrt.
Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst.
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 26.03.2013