Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bekommt mein sohn genug milch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bekommt mein sohn genug milch

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Weil man Sohn( 3 Monate ) eine Menge am schreien ist, sagen mir jetzt alle ( meine Eltern, mein Mann und meine Schwiegereltern), er bekäme über die Muttermilch nicht genug zuessen!! Weil es sei ja zu viel, wenn ich ihn alle 3 - 4 Stunden anlegen würde. Ich muss jedoch auch gestehen, wenn ich ihn länger nicht anlege, dann fäng mein Busen an weh zu tun und brennt und dann leg ich ihn an... Ist das falsch????????????


Biggi Welter

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Liebe Friederike, Sie machen nichts falsch, ganz im Gegenteil, vielleicht weint Ihr Kind, weil es Hunger hat! Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Muttermilch ist außerdem innerhalb von längstens 60 bis 90 Minuten vollständig verdaut. Legen Sie Ihr Kind an, wenn es nach der Brust verlangt, ganz gleich ob die letzte Stillzeit vier Stunden oder eine Viertelstunde her ist. (Den Abstand zwischen zwei Stillzeiten berechnet man übrigens vom Beginn des letzten Anlegens bis zum Beginn des nächsten Anlegens). Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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HalloHallo, nein um Gottes Willen Du machst nichts falsch. Der Körper funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage, legst Du Deinen Sohn seltener an, minderst Du die Milchbildung, häufiges anlegen führt zu einer Milchbildungssteigerung. Es ist völlig normal, das Dein Kind Phasen hat, in denen es stündlich an die Brust möchte (Wachstumsschübe). Laß Dir nicht reinreden, Du bist die Mutter und Du hast ein Gefühl für Dein Kind. Wenn man nach Gefühl handelt ist es meistens die richtige Entscheidung. Achte doch mal darauf, ob Dein Kind wirklich intensiv trinkt oder nur nuckeln möchte, wenn es trinkt hat es Hunger / Durst, wenn es nuckelt will es nur Kuscheln, das geht dann vielleicht auch anders. Alle 3-4 Stunden ist für ein 3- Monate alten Säugling schon eine Ewigkeit. Im übrigen ist mein Sohn 2 und ich stille ihn auch noch Abends / Nachts, was meinst Du was ich mir alles anhören darf.


Mitglied inaktiv

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Ich hab noch etwas vergessen, bitte gib Deinem Kind aus lauter Verzweiflung keine Flasche zum Satt werden! Das führt zu einer Milchminderung weil die Nachfrage an Muttermilch singt und kann durch den Sauger zu Stillverwirrung führen. Muttermilch ist individuell und richtet sich nach den Bedürfnissen Deines Kindes. (Nährstoffgehalt...) Es ist das Beste, was Du ihm geben kannst, auch auf Tee solltest Dein Kind verzichten, voll gestillte Kinder sind rund um versorgt.


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meine postleitzahl ist 12203 berlin.... danke im voraus


Biggi Welter

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Liebe Friederike, Sie können sich an Frau HUBERT Ines, Tel.: 030 64398765 wenden. LLLiebe Grüße Biggi


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