Mitglied inaktiv
Hallo, meine Süße ist jetzt 7 Monate alt. Wir haben mit 6 Monaten mal mit zerdrückter Kartoffel und Mumi probiert, aber da hat sie nur gewürgt und den Mund nicht zugemacht. Also hab ich es eine Woche sein lassen. Dann eine Woche später Karotte, dasselbe - Gesicht verziehen und würgen. Außerdem kam dann nach einer Woche! ein Stück Karotte hinten raus. Dann waren wir im Urlaub, sie hatte Schnupfen, also erst heute wieder Karotte diesmal sehr gut püriert und mit mehr Flüssigkeit. Ergebnis war, das sie den Brei überall nur nicht im Mund hatte. Sie greift immer nach dem Löffel , obwohl sie einen eigenen Löffel hat, schwenkt ihn hin und her, greift in den Brei, etc. Den Mund macht sie nur ein wenig auf, nimmt ein wenig Brei vom Löffel und schiebt das Meiste mit der Zunge wieder raus ausm Mund. Sie krabbelt bereits und versucht sich hoch zu ziehen, trinkt tags aber nur alle drei Stunden oder länger. Nachts ist jetzt auch wieder weniger, nachdem sie den Schnupfen überwunden hat. Der KiA sagt, sie soll unbedingt was essen, meine Mutter meint ich solle ihr süßen Päckchenbrei füttern (mach ich natürlich nicht) und überall lese ich, dass mit 6 Monaten die Mumi nicht mehr reicht und man das Wachstum des Kindes einschränkt wenn man nicht zufüttert. Ich kann sie doch nicht zwingen zu essen. (Schwiegermama meinte, ich solle die Nase zuhalten, dann würde sie den Mund schon öffnen - mach ich natürlich nicht!). Ich kenne die von Gonzales zitierten Werte, aber gibt es noch was anderes? Die Aussage, dass man dem Kind quasi schadet, wenn man nicht zufüttert hat mich doch erschreckt. Liebe Grüße
Liebe kirshinka, keine Bange, dein Kind zeigt eindeutig, dass es noch nicht bereit ist für Beikost. Dein Hinweis, dass das Baby am besten nackt gefüttert werden sollte, deutet darauf, dass der Zungenstreckreflex deines Kindes noch sehr ausgeprägt ist, dies wäre ein Anzeichen dafür, dass es noch nicht reif genug für Beikost ist. Selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Tipps wie Sie Du dein Kind dazu bringen kannst, mehr zu essen habe ich keine. Ich bin auch nicht davon angetan, dem Kind mehr aufzudrängen, als es selbst verlangt, da auf diese Weise das natürliche Empfinden des Kindes für das Sattsein beeinträchtigt werden kann und auch Essstörungen nicht selten ihren Ursprung in einem drängenden Verhalten der Eltern im frühkindlichen Alter haben. Das Baby/Kind soll essen dürfen, nicht müssen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Oh ich möchte sie auf gar keinen Fall zum Essen zwingen oder drängen!!! Eine Frage hätte ich dann aber doch - wie soll ich dann erkennen, dass sie bereit ist? Immer wieder versuchen? Meine Hebamme sagt, immer wieder probieren. Heute hat sie so ca. 3 Löffel Karottenbrei gegessen - also mehr so vom Löffel runter geschlotzt. ich halte ihr den Löffel vor den Mund und wenn sie aufsperrt dann geht der Löffel rein. Sie hat auch geschluckt. Ich hatte den Eindruck, sie will halt den Brei mit der Zunge vom Löffel runterlecken - das mit dem Mund runter nehmen klappt noch nicht.
Liebe kirshinka, vielleicht hilft es euch, wenn Du dich einmal so weit wie möglich von dem Thema Essen fernhältst und das Füttern jemandem anderen überlässt. Möglicherweise will dein Kind auch nicht gefüttert werden, sondern selber essen, probiere es mit fingergerechter Nahrung. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Und wie gesagt, versuche deinen Gleichmut zu bewahren. LLLiebe Grüße, Biggi