Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beginn Beikost

Frage: Beginn Beikost

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Hallo! Mein Sohn ist jetzt 21 Wochen alt. Vor 4 Wochen wog er 7100g bei einer Größe von 66 cm! Bis jetzt stille ich voll. Ich habe aber seit einiger Zeit das Gefühl, dass er gerne etwas dazu bekäme bzw. auch mit der Muttermilch alleine nicht mehr satt wird. Nach der ersten Brust schreit er immer sehr ungeduldig und will sofort die zweite Seite (das ist allerdings schon lange so...). Seit einem Monat schreit und jammert er jedoch vor allem tagsüber auch nach der zweiten Seite. Da er aber bei 6 Stillmahlzeiten pro Tag nachts fast regelmäßig von 23 Uhr bis 7 Uhr durchgeschlafen hat, bin ich davon ausgegangen, dass ihm die Milch reicht. Jetzt wird er jedoch immer wieder nachts wach, lässt sich jedoch mit Schnuller und ein wenig Zuneigung schnell wieder beruhigen und schläft dann auch weiter. Ich überlege halt jetzt, ob ich so langsam mittags mit der Beikost beginnen soll. Denn irgendwie fänd ich es ziemlich doof, nach fast 5 Monaten stillen nun noch zusätzlich Flaschenmilch zu geben. Allergien hat mein Mann gar nicht. Ich reagiere leicht allergisch auf Zitrusfrüchte und auf Gummi (z.B. bei normalen Pflastern), habe ansonsten aber auch keine wirklichen Allergien. Ich würde mich über Antworten und Tipps sehr freuen, Alexx


Biggi Welter

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? Liebe Alex, eine Frage ist die, ob wirklich die Milch nicht mehr ausreicht bzw. was kann getan werden, damit die Milchmenge entsprechend dem Bedarf des Kindes wieder gesteigert wird, eine weitere Frage, ob Ihr Kind wirklich schon bereit für Beikost ist, was in diesem Alter nur recht selten der Fall ist. Es ist nicht immer einfach, reine Neugier von echtem Interesse an der Beikost zu unterscheiden. Für den Beginn der Beikost sollte selbstverständlich immer das Kind und nicht nur der Kalender angeschaut werden. Schauen Sie sich Kind eingehend in Hinblick auf die Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost an: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Größe und Gewicht sagen nichts über die Beikostbereitschaft eines Kindes aus. Ihr Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn Ihr Kind dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anzubieten. Entwicklungsbedingt wachen sehr viele Babys ab etwa vier Monaten nachts (wieder) vermehrt auf. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht, die nichts damit zu tun haben, wie es ernährt wird. Sollte die Milchmenge tatsächlich nicht mehr ausreichen, so können Sie dies u.a. an der Zahl der nassen Windeln erkennen. Die erste Maßnahme in diesem Alter ist dann jedoch nicht das Zufüttern, sondern vermehrtes Anlegen (auch nachts), so dass die Brust das Signal erhält „mehr Milch bilden". Sechs Stillzeiten in 24 Stunden ist relativ wenig, so dass ich hier durchaus noch Spielraum sehe, die Milchmenge bei Bedarf deutlich zu steigern. Probieren Sie mal, ob Ihr Kind nicht einfach häufiger gestillt werden mag. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hi! Das Zufuettern habe ich bei meinem Sohn angefang, als er 6 Monate alt war. Ich habe ihm am Anfang ein paar Loeffelchen aus Glaeschen getan erwaermt und ihm gegebn und habe die menge nach ein paar Tagen erhoeht. Du solltest auch am Anfang 4 bis 5 Tage lang das gleiche geben, damit Allergien ausgeschlossen werden koennen. So hat es der Kinderarzt in den USA mir mitgeteilt. Ich hoffe, dass ich dir damit helfen konnte. Viel Glueck. Sonic


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