Sommersprotte
Hallo, Mein Sohn ist heute 4 Wochen alt, ich stille ihn seit der Geburt an der Brust, und seit etwa einer Woche verhaelt er sich etwas seltsam beim Stillen. Und zwar trinkt er etwa 5 Minuten zuegig an der ersten Brust, dann haelt er inne und faengt an meiner Brustwarze zu ziehen, mit beiden Haendchen fest gegen die Brust zu boxen, nach der Brustwarze zu greifen und mit den Beinen zustrampeln. Dabei stoesst er Unmutslaute aus, fast so als ob er wuetend waere, und trinkt nicht mehr. Wenn ich ihn kurz abnehme, will er sofort wieder ungeduldig zurueck und macht weiter mit ziehen und boxen. Manchmal faengt er nach ein paar Minuten wieder an "ordentlich" zu trinken, aber meistens wechsele ich nach ein bischen abwarten auf die andere Seite, wo er dann erneut fuer etwa 5 Minuten gierig weitertrinkt. Auf der zweiten Seite trinkt er dann meistens etwas ruhiger und noch laenger weiter, aber es kommt vor, dass er auch auf der zweiten Seite anfaengt zu ziehen. Wenn er dann gar nicht zur Ruhe kommt, lege ich ihn meistens nochmal auf der ersten Seite an, wo er dann meistens nochmal kurz etwas ruhiger trinkt. Je nervoeser er trinkt, desto schwieriger schlaeft er danach ein (wenn ueberhaupt) daher meine Frage wie ich ihn zu einem ruhigeren und laengeren Trinken auf beiden Seiten bringen kann? Oder ist dieses Verhalten normal? Ausserdem tut das Ziehen an den Brustwarzen natuerlich auch weh. Da er manchmal eben auch nach 45 Minuten stillen (mit ziehen, Seitenwechsel usw.) nicht zur Ruhe kommt, und beim Baeuerchen machen an meiner Schulter weiter "sucht", frage ich mich auch ob er dann immer noch Hunger hat? Kann es ßein dass die Brust einfach leer ist wenn er sich so verhaelt? Noch ein paar weitere Infos: Geburtsgewicht 3,8 kg, jetzt 4,7kg. Stuhlgang etwa 5-6 am Tag, Pipi haeufiger. Daher gehe ich davon aus dass er genug Milch bekommt. Wohne in Sueditalien, hier gibt es keine Nachsorgehebammen, kann daher Anlegetechnik nicht ueberpruefen lassen, aber ich denke es ist ok, da er ja die ersten Minuten immer gut und in vollen Zuegen trinkt, und ich keine wunden Brustwarzen habe. Ich stille ihn nach Bedarf, d.h. alle 2-4 Stunden. Vom Kinderarzt haben wir Tropfen mit Wirkstoff Simeticon verschrieben bekommen gegen Blaehbauch und angestrengtem Stuhlgang. Bin mir nicht sicher ob sie was helfen, er schreit haeufig, vor allem frueh morgens, um die Mittagszeit und abends, ist aber von Tag zu Tag unterschiedlich. Da ich den Verdacht auf einen starken Milchspendereflex habe (nach kurzem Saugen spritzt Milch haeufig heraus), und er sich manchmal dann verschluckt, nehme ich ihn dann kurz ab und gucke ob er Baeuerchen machen muss. Beim Seitenwechsel und natuerlich am Ende lasse ich ihn auch immer Baeuerchen machen, was meistens klappt. Manchmal geben wir ihm einen Schnuller, der ihm beim Einschlafen hilft, wenn er ein bisschen quengelig ist. Koennte er eine Saugverwirrung haben? Danke fuer einen Ratschlag!
Liebe Sommersprotte, es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Frage doch mal bei LLLItalien nach. Auskunft kann dir Sheri Khan in Rom email: jqk.slp@iol.it geben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Sommersprotte
Liebe Biggi, Vielen Dank fuer die schnelle Antwort! Ja, manchmal bekommt er einen Schnuller, das werd ich mal weglassen und sehen ob sich was veraendert. Einen starken Milchspendereflex habe ich wohl wirklich, denn oft spritzt die Milch nach etwa 15 Sekunden Saugen aus der Brust und manchmal verschluckt er sich. Dann nehme ich ihn meistens kurz ab und lass ihn Baeuerchen machen (wenns klappt). Er laesst sich aber nicht davon stoeren sondern trinkt erstmal ein paar Minuten kraeftig weiter. Erst danach, wenn die Milch nicht mehr spritzt/tropft, faengt er an zu ziehen und zu zappeln. Kann das dann trotzdem mit dem MSR zusammenhaengen? Werde mich mit dem Kontakt in Italien in Verbindung setzen falls es nicht besser wird in den naechsten Tagen. Viele Gruesse, Sommersprotte
Liebe Sommersprotte, ja, das kann damit zusammenhängen, ´vielleicht hilft es dann wirklich, wenn Du eine kurze Pause einlegst und die Milch abfließen lässt. Melde dich doch in den nächsten tagen wieder, ob die Tipps geholfen haben, ich drücke die Daumen :-). Biggi
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