Fleur85
Guten Tag, Vor 11 Tagen habe ich meine kleine Tochter entbunden. Das Stillen klappte zum Glück von Anfang an und ich kann voll stillen. Meine Tochter trinkt jedoch sehr lange an einer Brust. Teilweise fast über 1 Stunde. Die Kinderärztin meinte, dass 20 bis 30 Minuten völlig ausreichend seien. Jetzt ist meine Frage, woran das liegen könnte, dass meine Tochter so langsam trinkt. Ich möchte sie gerne nach Bedarf stillen und sie soll sich die Zeit nehmen, die sie braucht. Oder mache ich irgend etwas falsch? Vielen Dank für Ihre Antwort. MfG
Kristina Wrede
Liebe Fleur85, Awend hat das schon so schön beantwortet - ich hoffe, sie macht dir Mut, dich auf das "Abenteuer Stillen nach Bedarf" einzulassen. Erinnere dich daran, dass deine Kleine bis vor 11 Tagen 24/7 mit ihrer Nahrungsquelle Nabelschnur verbunden war, nie Hunger spürte und permanent in Kontakt mit dir war auf eine Art und Weise, die es nie wieder geben wird. Jetzt, wo sie draußen ist, mag es dir sehr intensiv vorkommen, doch es wird tatsächlich weniger, und je weniger du dagegen ankämpfst, desto leichter fällt es deinem Baby, vertrauensvoll zu entspannen. Übrigens hilft es, wenn diese Babys, die durch das lange Trinken auch den intensiven Körperkontakt zur Mutter halten wollen, viel getragen werden. In einem elastischen Tragetuch geht das sogar, ohne dass das Baby obenherum bekleidet sein müsste. Sogar die Mama kann "oben ohne" bleiben und ist doch "angezogen" durch das Tuch, das wie ein enges Shirt ist. Das Baby kann dabei viel Hautkontakt tanken, was es beruhigt und befriedigt. Damit es mehr Milch bekommt beim Stillen kannst du die Brustkompression anwenden (siehe unten). Kombiniert mit intensivem Tragen sollte sie dazu beitragen, dass die Stilldauer an sich geringer werden kann. Ansonssten auch von mir der Tipp: Lass dich darauf ein und vergiss nicht: Es wird immer besser/leichter. :-) LIeben Gruß, Kristina Brustkompression: "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
Awend
Hallo Fleur, da finde ich mich so wieder. Ich hab es am Anfang als wirklichen Balast empfunden, das Stillen. Hab meiner Hebamme gesagt, ich möchte so schnell wie möglich wissen wie das mit dem abpumpen fkt. und ich ihr die Flasche geben kann. Sie hat auch fast immer ne Stunde getrunken oder gedöst oder genossen, wie auch immer man das betiteln will. Und nun 8 Monate später. Dreht sie sich nach 10min entweder in der Nacht weg. Oder will sich am Morgen hinsetzen, weil sie keine Lust mehr hat und satt ist. Also, genieße es. Ich weiß, ich konnte es auch nicht und hab mir auch nicht erträumen lassen, dass ich es mal wirklich genießen kann. Aber es war so. Hab Geduld! Es wird 100% weniger und dann bist auch du wieder mehr du. Ich habe das mit dem abpumpen übrigens nie gemacht, weil ich gemerkt habe, wie es dann doch relativ schnell weniger wurde. Und hör bitte nicht auf den Rat der Ärzte oder Schwestern. 10min die eine Brust, 10min die andere Brust und dann Schluss. Meine Kleine war bei dem Versuch so quengelig und unausgeglichen. Das kommt alles von allein. Ich hab es auch nicht glauben können am Anfang. :-)
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