Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby tagsüber zum stillen wecken??

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby tagsüber zum stillen wecken??

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Leider konnte ich meine erste Tochter (jetzt 2,5 Jahre) nur wenige wochen voll stillen. Vor 3 Wochen kam nun meine 2. Tochter zur welt, und ich würde gerne länger stillen. Bis jetzt funktioniert es auch so halbwegs. Einige kleine Probleme, bzw Fragen habe ich allerdings. Melanie ist jetzt 3 Wochen alt. Untertags schläft sie die ganze Zeit. Ist das normal? Von selbst wird sie selten wach. Meist nicht mal wenn ich sie anziehe um einkaufen zu fahren... Jetzt wecke ich sie alle 3 Stunden zum stillen. Meistens trinkt sie dann auch. Hier zu meinen Fragen: Soll ich sie weiterhind wecken? Sollten die Babys die Brust nach dem Stillen selbst loslassen? Meistens muss ich sie ihr "wegnehmen"? Sie schläft aber dann zufrieden weiter... ist das okay? Ihre "wache Phase" hat sie meistens am späten abend bis in die nacht (gestern war sie von 19 uhr bis nach 2 Uhr nachts wach). Es leuchtet mir ja ein, daß sie abends öfters an die Brust will. Aber spielen möchte ich nachts nicht mit ihr! Außerdem ist das auf dauer für mich schwer auszuhalten wenn sie bis 2 Uhr gar nicht schläft... schließlich habe ich noch eine 2. Tochter. Also tagsüber kann ich mich nicht hinlegen! Was kann ich tun, daß sie zwischen dem Stillen wenigstens stundenweise schläft? lg Gerlinde


Biggi Welter

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? Liebe Gerlinde, ein drei Wochen altes Baby hatte noch nicht viel Zeit, sich an das Leben „draußen" zu gewöhnen und es ist auch noch so klein, dass es den von uns Erwachsenen als normal empfundenen Unterschied zwischen Tag und Nacht noch nicht kennt. Sie wird noch ein wenig mehr Zeit brauchen, ehe sich das ändert und in dieser Zeit bleibt Ihnen nicht viel mehr, als geduldig zu bleiben und die Kleine dabei zu unterstützen, dass sie lernt, dass die Nacht anders ist als der Tag. Nachts keine großen Aktionen, kein Licht und nur leises beruhigendes Zureden, aber keine langen Reden und keine Spielaktionen, damit Ihr Kind merkt „jetzt ist Nacht und Schlafenszeit", hilft dem Kind den Unterschied zwischen Tag und Nacht zu erkennen. Es gibt Babys, die sich nicht von sich aus melden und ihren Hunger regelrecht „verschlafen". Kommt bei einem solchen Kind dann noch dazu, dass es nicht gut gedeiht, muss die Mutter eingreifen und das Kind regelmäßig zum Stillen wecken. In Ihrem Fall würde ich Ihnen empfehlen, Ihr Baby richtig aufzuwecken und nicht nur im Schlaf trinken zu lassen. An der Brust kann ein so kleines Baby dann allerdings nach einiger Zeit durchaus wieder einschlafen. Ich liste Ihnen hier einmal eine Reihe von Möglichkeiten, ein Baby aufzuwecken auf: Aufwecktechniken • Versuchen Sie das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achten Sie auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck ihres Babys. • Dämpfen Sie das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. • Lockern Sie die Bettdecke oder nehmen Sie die Decke weg. • Bei warmen Raumtemperaturen ziehen Sie das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. • Sprechen Sie mit dem Baby und versuchen Sie, Blickkontakt herzustellen. • Halten Sie das Baby aufrecht. • Bewegen Sie das Baby sanft auf und ab, während Sie es auf ihrem Schoß halten. Dabei heben Sie seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugen es in der Hüfte. Versuchen Sie niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation • Reiben oder klopfen Sie den Rücken des Babys oder lassen Sie Ihre Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. • Wechseln Sie die Windeln. • Massieren Sie sanft Hände und Füße des Babys. • Verstärken Sie den Hautkontakt mit Ihrem Baby. Massieren Sie das Baby oder baden Sie es. • Bewegen Sie die Arme und Beine des Babys wie bei „backe, backe Kuchen." • Reiben Sie die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. • Lassen Sie Ihre Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. • Tropfen Sie etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten • Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. • Wechseln Sie die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. • Wenn Sie die Brustseite wechseln, lassen Sie das Baby dazwischen aufstoßen oder wickeln Sie es, um sein Interesse wach zu halten. • Versuchen Sie das Baby in der Unter-dem-Arm-Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. • Massieren Sie den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Sie werden nicht alle diese Tipps verwirklichen können. Suchen Sie sich im Bedarfsfall die heraus, die Ihnen passend erscheinen. Außerdem kann ich Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich noch vor der Geburt mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung zu setzen und auch Stillgruppentreffen zu besuchen. Die Kollegin kann Ihnen im direkten Kontakt deutlich gezielter weiterhelfen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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