Hallo,
meine Tochter (15 Wochen) findet seit Geburt nur selten alleine in den Schlaf.
Ich hatte mich mit dem Einschlafstillen seit Wochen gut arrangiert und auch über den "guten Ratschlägen" aus meinem Bekanntenkreis gestanden. ("Das musst Du ihr schnell abgewöhnen, "Du verwöhnst Sie zu sehr", "Ihr bekommt Sie nie mehr aus dem Ehebett" usw).
Seit vier Wochen wird es aber immer extremer mit ihrem Schlafverhalten und dem Suchen nach der Brust.
Tagsüber fängt Sie fast unmittelbar nach dem ersten Gähnen oder Augenreiben an zu weinen wie am Spieß. Wenn ich Sie anlege schläft Sie sehr schnell nach kurzem Nuckeln ein. Wenn ich die Brust allerdings aus ihrem Mund ziehe wird Sie nach spätestens 10 Minuten wieder wach. Im Halbschlaf fängt Sie bereits an den Kopf in die Matratze zu drehen um die Brust zu suchen. Darüber wird Sie meist wach (Finger unterm Kinn bringt leider nichts)
Nachts wird Sie teilweise 10-20 mal wach und will die Brust, wenn Sie diese "verliert" geht es von vorne los.
Bei meiner Mutter hatte Sie Schnuller und Flasche immer akzeptiert, aber seit drei Wochen dreht Sie auch bei meiner Mutter auf dem Arm immer wieder den Kopf Richtung Brust und wird richtig wütend wenn Sie dann klarerweise lediglich den Schnuller angeboten bekommt.
Zusätzlich fängt Sie auch im Maxicosi immer wieder an den Kopf einzudrehen als würde Sie suchen.
Ich hab Angst das ich Sie bald nicht mehr stundenweise bei den Großeltern oder meinem Mann lassen kann. Die Kleine wird immer fixierter auf die Brust und der Mittagsschlaf bei allen anderen mit bitteren Tränen enden.
Muss ich mit Sorgen machen?
Gerne auch Rückmeldungen von anderen Müttern ob dies ähnlich war und wann das aufgehört hat.
Danke und liebe Grüße
Tanja
von
Tanja8301
am 25.08.2017, 21:29
Antwort auf:
Baby sucht dauernd nach Brust- insbesondere nachts
Liebe Tanja,
wenn du die Rückmeldung von anderen Mamas magst, schreib doch auch nebenan im Elternforum Stillen. :-)
Zunächst einmal ist es absolut normal, dass ein Baby in diesem Alter die Brust noch dringend braucht. Es hat natürliche Bedürfnisse, die befriedigt werden sollten, damit sie verschwinden.
Ich kann nicht reinschauen in dein Baby und weiß nicht, was es dazu bewegt hat, sein Bedürfnis steigen zu lassen. Vielleicht hat jemand wohlmeinend ihm zu oft versucht, den Schnuller als Alternative zu geben? Vielleicht seid ihr häufiger getrennt gewesen, als es für dein Baby gut gewesen wäre? (Auch die liebevollste Oma kann Mama nicht ersetzen, wenn Baby Mama braucht.)
Ich kann dir nur so viel sagen: Unsere Erfahrung in vielen Jahrzehnten hat gezeigt, dass es NIE verkehrt ist, die Bedürfnisse des Babys ernst zu nehmen und zu befriedigen. Sie zu unterdrücken kann sich jedoch in ganz neuen Problemen äußern.
Darum wäre meine Empfehlung: Mach mal eine ganz intensive Mama-Zeit, so ein bis 2 Wochen, trag dein Baby viel (mit einem elastischen Tragetuch geht das sogar, dass ihr beide dabei "oben ohne" seid, und sich damit der Hautkontakt und die daraus resultierende Befriedigung erhöht), lass es so oft wie möglich so nah wie möglich bei dir liegen, lass sie stillen, wann immer sie möchte.
Die Oma kann dich in der Zeit vielleicht insofern unterstützen, dass sie dir die Hausarbeit abnimmt, während du dein Kind kuschel-therapierst...
Jedes Baby ist anders, und jedes profitiert davon, so sein zu dürfen, wie es ist. Jedes Baby reift und wird selbstständig und unabhängig. Doch mit 15 Wochen ist das noch weit entfernt... Es hilft jedoch gar nicht, es zu drängen. Das wäre wie an einem Grashalm zu ziehen, damit er wächst. Was ist die Folge??? Das wollen wir nicht für unsere Kleinen...
Ich wünsche dir Vertrauen in die Natur deines Babys, ein unerschütterliches Mutterherz und die Gewissheit, dass wir alle durch solche Phasen hindurchmussten und -müssen.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 26.08.2017